Veröffentlicht am 22.09.2009

Thomas Mann und sein Verhältnis zu den Medien

Freitägiges Herbst-Kolloquium der Thomas Mann-Gesellschaft beginnt am Freitag

Mit dem Verhältnis Thomas Manns zu den Medien beschäftigt sich das diesjährige Internationale Herbst-Kolloquium der Deutschen Thomas Mann-Gesellschaft. Die Tagung findet an diesem Wochenende, 25. bis 27. September 2009, in den Media Docks in Lübeck statt.

„Ich besuche sehr häufig Filmhäuser und werde des musikalisch gewürzten Schauvergnügens stundenlang nicht müde...“, schrieb Thomas Mann im Jahre 1928. Der Blick auf das Verhältnis Thomas Manns zu den Medien will die Modernität des Schriftstellers und seinen gezielten und bewussten Umgang mit der Mediengesellschaft der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Ausschnitten nachzeichnen. Was haben der Film, der Rundfunk, die Zeitungen, die vielen Interviews zu seinem Werk und zu seiner Popularität beigetragen? Diese und andere Fragen werden in den Lübecker Media Docks am Wochenende in drei Themenblöcken bearbeitet.

Referenten sind unter anderem Prof. Ruprecht Wimmer aus Eichstätt, Prof. Dr. Heinrich Detering aus Göttingen, Prof. Dr. Wolfgang Sandberger aus Lübeck und Prof. Dr. Helmut Koopmann aus Augsburg.

Auszug aus dem Programm:

  • Freitag: Prof. Sandberger stellt in seinem Vortrag Überlegungen zur medial vermittelten Musik im Werk von Thomas Mann an (9.30 Uhr). Für Prof. Heinrich Detering wird der junge Thomas Mann als Rezensent, Lektor, Redakteur zum Thema (10.15 Uhr) und der junge Forscher Jens Ewen fragt sich: Was hat Thomas Mann mit „Moderne“ zu tun? (16.30 Uhr).
  • Sonnabend: Prof. Helmut Koopmann betrachtet Thomas Manns Selbstinszenierungen und wirft die Frage auf: Mit Hilfe des Bruders, auf Kosten des Bruders? (10.15 Uhr). Verleihung der Thomas-Mann-Medaille an Dr. Dirk Heißerer aus München (18.30 Uhr).
  • Sonntag: Dr. Peter Zander wirft einen Blick auf die Thomas Mann-Verfilmungen: Von „Buddenbrooks“ aus dem Jahr 1923 bis zur aktuellen Verfilmung „Buddenbrooks“ aus dem Jahr 2008 (9.30 Uhr).
  • Theater Lübeck. Die enge Zusammenarbeit des Buddenbrookhauses mit dem Theater Lübeck wird bei der Tagung gleich an mehreren Stellen deutlich: Am Freitagabend (19.30 Uhr) gibt es die Möglichkeit zur Teilnahme an einer "Felix-Krull"-Probe im Großen Haus, am Sonntagnachmittag (12.30 Uhr) steht ein Gespräch mit dem Regisseur Michael Wallner, dem Dramaturgen Michael Birkner und Schauspielern sowie Holger Pils (Buddenbrookhaus) auf dem Programm.

Für die Tagung haben sich bereits mehr als 100 Teilnehmer angemeldet. Literaturinteressierte Gäste sind – auch ohne Anmeldung - an allen drei Tagen willkommen. Die Teilnahmegebühr inklusive Getränke und Eintritte beträgt 20 Euro je Tag, für alle drei Tage sind es 50 Euro. Hinweis: Die Tagung wird als Lehrerfortbildung des IQSH anerkannt. +++