Mit einer großen Dankesfeier im Rathaus ist die Städtepartnerschaft von Lübeck und UNICEF offiziell zu Ende gegangen. Über 160 Aktionen und Veranstaltungen haben die Lübecker 2007 organisiert und dabei rund 340 000 Euro eingenommen, die den UNICEF-Projekten „Schulen für Afrika“ und „Wasser im Sudan“ zugute kommen. „Wir können sehr zufrieden sein“, sagt Bürgermeister Bernd Saxe. „Unser Ziel, einen Euro pro Einwohner zu sammeln, haben wir weit übertroffen.“
Die UNICEF-Vorsitzende Heide Simonis dankte der Stadt, der Lübecker UNICEF-Arbeitsgruppe unter Leitung von Ingrid Stockfisch und den vielen Menschen, Vereinen und Firmen, die sich mit Engagement und Phantasie für die Städtepartnerschaft eingesetzt haben. „Alle zusammen haben die Partnerschaft zu einem tollen Erfolg für Kinder gemacht“, sagte Simonis. „Und sie haben damit ein Fundament gelegt, damit Lübeck auch künftig zu den Vorreitern gehört, wenn es um Kinder und ihre Rechte geht.“
Eine Vielfalt von großen und kleinen Aktionen für UNICEF hat ein Jahr lang das Leben in Lübeck begleitet. Vom Kuchenverkauf an der Schule bis zum Empfang auf der „MS Deutschland“ mit Schauspielerin Marie-Luise Marjan, vom Flohmarkt bis zum Konzert mit dem Starpianisten Lang Lang, von der Gala bis zum Apfelverkauf in der Jakobi-Kirche – der Einfallsreichtum der Lübeckerinnen und Lübecker war eindrucksvoll.
Zu den Höhepunkten gehörten der Sponsorenlauf, bei dem 8000 Schüler an den Start gingen, und das Fahnenmeer in Travemünde mit Kunstwerken von 32 Prominenten wie Eisschnellläuferin Anni Friesinger, Dirigent Justus Frantz, Komiker Otto Waalkes, Starköchin Sarah Wiener oder Schauspieler Armin Mueller-Stahl, die für den guten Zweck versteigert wurden.
Die Spenden aus der Hansestadt helfen UNICEF, Kinder aus Angola in die Schule zu bringen. In sechs Dörfern werden jetzt neue Schulen gebaut, so dass rund 1600 Kinder ein besseres Lernumfeld haben. Mit Spenden aus Lübeck kann UNICEF auch die Trinkwasserversorgung im Sudan verbessern, wo die Hälfte der Landbevölkerung keinen Zugang zu sauberem Wasser hat. UNICEF baut Brunnen, installiert Handpumpen und verbessert die hygienischen Bedingungen durch den Bau von Latrinen. Nach dem schweren Erdbeben vom August 2007 entschlossen sich die Lübecker spontan, auch hier zu unterstützen und trugen so dazu bei, die Opfer mit dem Nötigsten zu versorgen.
Die Fahne der Städtepartnerschaft übergab Bürgermeister Bernd Saxe an den Oberbürgermeister von Leipzig, Burkhard Jung. „Der Staffelstab der UNICEF-Partnerstädte liegt nun bei den Leipzigern“, sagte Jung. „Ich wünsche mir, dass der Ideenreichtum und die Ausdauer der Lübecker ansteckend wirken und Leipzig als ‚Stadt für Kinder’ viele Aktionen auf die Beine stellen wird – für die ärmsten Kinder der Welt und für mehr Kinder- und Familienfreundlichkeit bei uns.“ +++