Modernes Zinsmanagement soll helfen, Geld zu sparen

Veröffentlicht am 17.07.2006

Modernes Zinsmanagement soll helfen, Geld zu sparen

Modernes Zinsmanagement soll helfen, Geld zu sparen

060571R 2006-07-17

Bürgermeister Bernd Saxe hat heute gemeinsam mit Kollegen des Bereichs Finanzwirtschaft und Managern der HSH Nordbank das Konzept zum kommunalen Schuldenmanagement vorgestellt. Bei einer Verschuldung von rund 478 Mio. Euro (Stand Ende 2005) betrug die jährliche Zinslast der Hansestadt Lübeck insgesamt etwa 23,6 Mio. Euro. Beim so genannten Kassenkredit (im privaten Bereich der „Dispo“) in Höhe von aktuell rund 150 Mio. Euro beträgt die jährliche Zinslast voraussichtlich knapp 3,5 Mio. Euro. Durch Zinstauschgeschäfte, in der Banker-Sprache „Derivate“, sollen die Zinszahlungen geringer werden und damit den Haushalt der Hansestadt Lübeck entlasten.

Nachdem das Innenministerium des Landes die rechtlichen Rahmenbedingungen gesetzt hatte und auch der Hauptausschuss im April 2005 grünes Licht gab, gewann die HSH Nordbank die Ausschreibung für die Beratung zur Optimierung des Schuldenportfolios. Innerhalb eines Limits von zur Zeit (in 2006) bis zu 80 Mio. Euro bei den Finanzierungskrediten sollen nun die privaten Profis drei Jahre lang zeigen, mit welchen Ideen und Vorschlägen die Bewirtschaftung der Kredite optimiert werden kann. Aufgrund von Vorschlägen der Banker werden die Entscheidungen nach vorheriger Risikoabwägung durch die Kollegen der Finanzwirtschaft getroffen. Die Zinsgeschäfte tätigen die Banker somit nicht selbständig, sondern in Ab- und Rücksprache mit der Hansestadt Lübeck.

Die Bewirtschaftung der Kredite durch die Kollegen der Finanzwirtschaft erledigten diese bereits seit Jahren sehr gut, sagte anerkennend Carsten Heesch, Kundenbetreuer bei der HSH Nordbank, heute während einer Pressekonferenz am Nachmittag im Rathaus.

Klar ist, dass weder Stadt noch HSH dabei mit spekulativen und/oder risikoreichen Geldgeschäften operieren werden, betonte Saxe. Der Bürgermeister verdeutlichte anhand eines Beispiels, welche Summen die Hansestadt bei dem Einsatz von Derivaten einsparen könne: „Gelingt es, für 500 Mio. Euro an Finanzierungsdarlehn nur 0,1 Prozent geringere Zinsen zu zahlen, so sind das bereits eine halbe Millionen Euro pro Jahr!“ Bei allem gilt, die Risiken zu begrenzen, auf die Kommunen generell keinen unmittelbaren Einfluss haben: auf die Entwicklung der Konjunktur und auf die der Zinsen, die derzeit weltweit eher wieder steigen.

Trotz der Intensivierung des Zinsmanagements bleiben alle Kreditverträge bestehen; auch der Schuldenstand der Hansestadt Lübeck verändert sich dadurch nicht, betonte Norbert Kurt, Leiter des Bereichs Finanzwirtschaft.

Zum Ablauf des dreijährigen Vertrages wird dann Bilanz gezogen. +++