Ostseeschnäpel soll wieder in der Trave heimisch werden

Veröffentlicht am 13.04.2006

Ostseeschnäpel soll wieder in der Trave heimisch werden

Ostseeschnäpel soll wieder in der Trave heimisch werden

060287R 2006-04-13

Gebraten, gegrillt oder geräuchert – der Ostseeschnäpel ist ein sehr wohl schmeckender Fisch, der früher in der Trave heimisch war, mittlerweile aber nur noch in Restbeständen anzufinden ist. In rund drei Jahren soll er wieder in ausreichender Zahl in diesem städtischen Fluss und den Gewässern an der Ostsee vertreten sein und dann den Speiseplan der Lübecker bereichern. Dazu wurden in den vergangenen Tagen rund drei Millionen so genannte Larven (Brutfische) in der Trave ausgesetzt, die sich im Laufe der nächsten drei Jahre zu rund 50 Zentimeter großen und bis zu zwei Kilogramm schweren Fischen entwickeln sollen. Das sieht ein Projekt zur Wiederansiedlung des Ostseeschnäpels vor, das Umweltsenator Thorsten Geißler heute zusammen mit Vertretern der Berufsfischer sowie des Lübecker Kreisverbandes der Sportfischer vorgestellt hat.

Der Lübecker Kreisverband der Sportfischer e. V. hat sich mit Fischern aus Gothmund, Schlutup und Dassow zusammen getan, um den vom Aussterben bedrohten Ostseeschnäpel wieder in der Trave anzusiedeln. Der Ostseeschnäpel (lateinisch Coregonus lavaretus balticus) gehört zur wohlschmeckenden Salmoniden-Familie, ebenso wie Lachs und Forelle. Sein Fleisch ist fest und mager und er hat wenige Gräten. Er wurde in früheren Zeiten in großen Mengen in der Schlei, wo er mittlerweile wieder heimisch ist, und in der Trave gefangen.

Geißler sagte während der heutigen Pressekonferenz, er sei davon überzeugt, dass es gelingen werde, den Ostseeschnäpel wieder in der Trave heimisch zu machen. „Die Wasserqualität ist wieder sehr gut. Bereits jetzt schwimmen Lachse und Meerforellen in diesem Fluss, auch Flusskrebse leben wieder in größerer Anzahl in der Trave.“ Er rechne damit, dass in wenigen Jahren „dieser Fisch wieder in verträglichem Maß gefangen werden kann.“

Ausdrücklich dankte Umweltsenator Geißler dem Vorsitzenden des Lübecker Kreisverbandes der Sportfischer e. V., Rolf Vorbeck, sowie Karl-Heinrich Bülk, Vorsitzender der Genossenschaft der Gothmunder und Schlutuper Fischer, die gemeinsam mit Dassower Berufsfischern die Kosten für den Besatz mit Brutfischen übernommen haben, für deren Engagement, den Schnäpel wieder in Lübeck anzusiedeln. Insgesamt kostet das Projekt 9000 Euro.

In der Trave leben rund 30 verschiedene Fischarten – vom Hecht, über Steinbeißer, Hasel und Aland bis hin zur Meer-, Bach- und Regenbogenforelle. +++