Ein lang gehegter Wunsch von Erzieherinnen, Eltern und Kindern ist jetzt realisiert worden: Das einst eintönige und trist wirkende Außengelände der Kita Dr.-Julius-Leber-Straße 64 ist vollständig umgestaltet worden und zu einer kleinen grünen Oase inmitten der Altstadt geworden. Am Donnerstag vormittag, 9. September, wurde der Hof in Anwesenheit von viel Prominenz und Vertretern der Lübecker Stadtverwaltung eingeweiht.
Grund zur Freude haben eigentlich viele. In erster Linie aber die Kinder, die auf dem rund 300 Quadratmeter großen Hof nun zahlreiche Betätigungsmöglichkeiten finden. So wurde ein Sandbereich mit einer Handpumpe und einem kleinen Wasserfall angelegt, der geradezu zum "Matschen und Spielen herausfordert", wie es Monika Bruhns erklärt. Die stellvertretende Leiterin der Kita berichtet ganz begeistert von dem neuen Ambiente: Die grauen Betonmauern am Rand des Grundstücks wurden niedergerissen und durch ansprechende Klinkerbegrenzungen ersetzt. Zur Hälfte weichen mußte auch der triste Schuppen. Großen Anteil haben daran die Eltern der Kita-Kinder, die "toll mitgeholfen haben", den Schuppen niederzureißen und, nachdem sie die alten Steine mühsam vom Putz befreit hatten, eine neue Mauer hochzuziehen.
Vor allem aber wurde der Hof entsiegelt und anschließend begrünt. Die Mauern sind mit wildem Wein berankt, einheimische Pflanzen wie Walderdbeeren, Farne und Rosen wurden gepflanzt. Auch eine Rasenfläche, auf Stufen angelegt, lädt jetzt zum Toben und Spielen ein. "Alles wirkt jetzt weich und herzlich", freut sich die Erzieherin. Auch wenn kein Quadratmeter Boden hinzugekommen ist, so fällt eines gleich auf - der Hof wirkt jetzt viel größer als früher.
Möglich wurde die Umgestaltung aber nur, weil mehrere Stellen das Projekt vorantrieben: Die Erzieherinnen der Kita nutzten ihre Fortbildungstage, um gemeinsam mit einer Landschaftsarchitektin der gab im Mai 1998 Gestaltungsvorschläge zu entwickeln. Der Bereich Stadtgrün, insbesondere unterstützt von Ralf Schott, zeichnete die Pläne und setzte sie um. Die Lübecker Hafengesellschaft steuerte 15 000 Mark bei, die Possehl-Stiftung weitere 22 000 Mark. Aus dem Bereich Naturschutz / Ausgleichsmanagement flossen 10 000 Mark, mit denen die Entsiegelung des Bodens und die Bepflanzung des Geländes finanziert wurden. Zudem hat der ehrenamtliche Einsatz der Eltern einen Gegenwert von rund 10 000 Mark.
Baubeginn war im Mai 1999. Der eigentliche Anlaß für die Umgestaltung liegt aber beinahe zwei Jahre zurück: Damals besuchten Bürgermeister Michael Bouteiller und Kultursenator Ulrich Meyenborg die Kita und fragten, "was wünscht ihr euch am meisten?" Neue Waschräume und einen attraktiven Hof war die Antwort. Die Waschräume gibt es seit längerem, seit Donnerstag ist auch der Hof fertig. +++