Dank einer nicht alltäglichen Spende konnten jetzt zwölf Archivalien aus der Zeit zwischen 1639 und 1828 aus den Beständen des Archivs der Hansestadt Lübeck restauriert werden. Es handelt sich dabei um Wochenbücher der Aegidienkirche, ein Schulkollegienbuch der Katharinenkirche, Unterlagen der Travemünder und der Geniner Kirche sowie ein Ausgabenbuch des St. Johannis-Klosters aus dem 18. Jahrhundert.
Nach Rückführung der Lübecker Archivalien aus dem Osten zwischen 1987 und 1990 stellte sich heraus, daß eine ganze Reihe von Unterlagen aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit in sehr schlechtem konservatorischem Zustand waren. Die Benutzerinnen und Benutzer des Archivs der Hansestadt Lübeck ebenso wie die Mitglieder des dem Archiv nahestehenden Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde waren sehr besorgt über die Gefährdung dieser einzigartigen Quellen. Diese lagen nämlich nur als Unikat vor, Kopien oder Filme gab es nicht und jeden Tag verschlechterte sich der Zustand.
Als Herta Fürniß, langjähriges Mitglied des Vereins, im Oktober 1997 verstarb, hatte sie bestimmt, daß anstelle von Kranzspenden aus dem Freundes- und Bekanntenkreis die entsprechenden Geldbeträge zur Restaurierung der Archivbestände verwendet werden sollten. So ging ein namhafter Betrag auf dem Konto des Vereins ein. Mit diesem Geldbetrag konnte nun die Restaurierung der zwölf Archivalien finanziert werden. Die Arbeit nahm eine Fachwerkstatt in Braunschweig vor.
In den Büchern wird ein Hinweis auf die Spende angebracht. "Ein Beispiel, das Schule machen könnte", freut sich Archivleiterin Prof. Dr. Antjekathrin Graßmann mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. +++