Vier Millionen Mark kostete der Erweiterungsbau der Integrierten Gesamtschule in Lübeck-Buntekuh, der am 8. Juli offiziell seiner Nutzung übergeben wurde. "Es ist uns gelungen, durch sparsame Detailplanung und günstige Ausschreibungsergebnisse die ursprünglich eingeplanten Gesamtkosten damit deutlich zu unterschreiten", freute sich Schulsenator Ulrich Meyenborg über das Erweiterungsprojekt. Die Hansestadt Lübeck verfüge mit dem architektonisch ansprechenden Gebäude jetzt über einen Schulbau, der alle schulischen Vorstellungen erfülle.
Die Einrichtung einer zweiten Integrierten Gesamtschule in Lübeck geht auf einen Bürgerschaftsbeschluß vom 26. September 1991 zurück. Die Gesamtschule entstand in den bisherigen Gebäuden einer Grundschule und einer Realschule. Von vornherein war klar, daß die notwendigen Räume für eine Oberstufe fehlten. Im Oktober 1994 gab der Senat deshalb eine Konzeptstudie zur Erweiterung des Schulgebäudes in Auftrag.
Als Standort für den Neubau wurde eine freie Fläche im Osten des Schulgeländes gewählt. Entsprechend den Baugrenzen übernimmt der Neubau die vorgegebene Form der Dreiecksfläche. Gleichzeitig wird ein Bezug aufgebaut zur im Westen vorhandenen Bebauung. Der Neubau nimmt dabei Rücksicht auf die vorhandene flächenintensive Fassadengestaltung, ohne sich jedoch an die vorhandene Architektur anzubiedern. Eine Mauerscheibe als Lochfassade dient zugleich als Trennung und Bindeglied.
Um den städtebaulich erwünschten Effekt einer optischen Vergrößerung von Baumasse und Baufläche zu erreichen, bildet eine rund zwei Meter hohe Mauer die dreieckige Baufläche nach. Sie winkelt dann aber parallel zur Turnhalle ab. Dieser Knickpunkt wird durch eine leichte Dachkonstruktion betont und dient als Abstellraum für Außengeräte. Der zwischen Schulgebäude und Mauer entstandene Hof bietet sich dem Werkstatt-bereich als Werkhof an.
Im Erdgeschoß des Neubaus befinden sich Werkräume mit entsprechenden Funktionsräumen und Freizeiträumen für die Ganztagseinrichtungen der Schule. Die naturwissenschaftlichen Räume mit entsprechenden Nebenräumen sowie der Lehrerstützpunkt und Aufenthaltsraum für die Oberstufe sind im ersten Obergeschoß eingerichtet. Im zweiten Obergeschoß sind zwei Klassenräume und fünf Gruppenräume für die Oberstufe der bis zum 13. Jahrgang führenden Gesamtschule untergebracht. Die zentrale Erschließung des Gebäudes erfolgt über ein gemeinsames Treppenhaus.
Den vorgeschriebenen zweiten Rettungsweg stellt eine einfache, außenliegende Industrietreppe sicher. Das Gebäudedach wurde als ökologisches extensives Gründach hergestellt. Eltern haben in zwei Räumen durch Eigenarbeit eine Lehmputzwand erstellt, um ihren Kinder eine ökologische Bauweise nahezubringen - eine Initiative, die Meyenborg besonders lobte.
Die naturwissenschaftlichen Fachräume und Werkräume entsprechen den modernsten Anforderungen und sind auf das pädagogische Prinzip der Gesamtschule zugeschnitten. Die Oberstufe des Schuljahres 1998/99 genießt die deutlich verbesserte Raumqualität ihrer Schule bereits seit April 1999.
Die reinen Baukosten von rund vier Millionen Mark liegen mit 705 Mark pro Kubikmeter im bundesdeutschen Durchschnitt für Schulneubauten. +++