Eine Delegation aus Lübeck nimmt an den 19. Hansetagen der Neuzeit teil, die am Donnerstag, 17. Juni, im niederländischen Oldenzaal beginnen. Die Delegation wird angeführt vom "Vormann der Hanse", Bürgermeister Michael Bouteiller. Zu der Gruppe gehören ferner die zweite stellvertretende Stadtpräsidentin, Charlotte Harnack, Vertreter aus den drei Bürgerschaftsfraktionen sowie ein Vertreter der Jugendhanse.
Bis zum Sonntag bietet die Stadt in der Region Twente ihren Gästen Seminare, Handelskontakttreffen, Workshops und ein umfangreiches kulturelles Programm. Im Mittelpunkt des internationalen Treffens unter dem Motto "An der Schwelle eines neues Jahrtausends" steht die Grundidee des alten Hanseverbandes, die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen hervorzuheben und zu beleben. Am Freitag, 18. Juni, findet der für die Hansetage schon traditionelle "Lübeck-Abend" statt.
Oldenzaal feiert in diesem Jahr seinen 750. Geburtstag. Die Stadt hat heute etwa 30 000 Einwohner und liegt im östlichen Teil der Niederlande. Genau wie in anderen Orten in der Region Twente entwickelte sich in Oldenzaal die Textilbranche sehr früh zur bedeutendsten Industrie. Doch während die Industrie florierte, blieben die Arbeiter arm. Dies hat das Bild der Stadt entscheidend beeinflußt: eine Stadt mit wenig Reichtümern.
Die Textilbranche ist mittlerweile zugrunde gegangen. Die Bedeutung als Grenzstadt hat Oldenzaal 1993 verloren, denn seitdem sind die Grenzen zwischen Deutschland und den Niederlanden geöffnet.
Heute ist die Stadt ein modernes, lebhaftes Zentrum an einem strategisch interessanten Standort in Westeuropa.
Die Hansetage der Neuzeit wurden 1980 von der niederländischen Stadt Zwolle ins Leben gerufen. Anläßlich ihrer 750-Jahr-Feier lud die Stadt damals zu einem Hansetag ein. Sie wollte damit an die alte Tradition der Hanse anknüpfen. Mittlerweile nehmen an den jährlich ausgetragenen Hansetagen der Neuzeit regelmäßig über 100 Städte aus ganz Europa teil. +++