Die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen im Gesundheitsamt (KISS Lübeck) feiert am Freitag, 4. Juni, im Audienzsaal des Rathauses ihren zehnjährigen Geburtstag. Nach dem offiziellen Teil soll noch ein wenig bei "Wein und Brot" gefeiert werden.
Als die KISS Lübeck vor zehn Jahren über eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme eingerichtet wurde, rechnete niemand ernsthaft damit, daß sie ihren zehnjährigen Geburtstag feiern würde. 1991 aber beschloß die Lübecker Bürgerschaft, die KISS Lübeck als feste Stelle einzurichten. Seitdem hat sie sich zu einer etablierten sozialen Beratungseinrichtung in Lübeck entwickelt.
Die Arbeitsschwerpunkte liegen vornehmlich darin, den Selbsthilfegedanken weiter zu verbreiten sowie die vorhandenen Gruppen zu unterstützen, so die Leiterin der KISS Lübeck, Irene Machmar.
Das Bedürfnis nach gemeinsamen Problemlösungen und nach einer Einbindung in ein soziales Gefüge wird in unserer Zeit, in der immer mehr persönliche Bindungen und Kontakte verloren gehen, immer größer - die Einsamkeit tritt verstärkt auf. Hier ist es wichtig, über die Öffentlichkeitsarbeit auf die vorhandenen Möglichkeiten der Selbsthilfegruppen hinzuweisen. Der KISS Lübeck sind inzwischen 130 Gruppen im gesundheitlichen, psychosozialen und Sucht-Bereich bekannt.
Selbsthilfegruppen sind eine Stütze des Sozialstaates und aus unserer gesundheitspolitischen Landschaft nicht mehr wegzudenken, unterstreicht dies Gesundheitssenatorin Dagmar Pohl-Laukamp, die zu diesem Empfang eingeladen hat.
Um die Zusammenarbeit der Gruppen zu stärken, und somit einen besseren Informationsaustausch entstehen zu lassen, wird von der KISS Lübeck zu den regelmäßig stattfindenden Gesamttreffen eingeladen. Aus diesen Treffen ist auch der Selbsthilfetag entstanden, der alle zwei Jahre stattfindet. Auch in diesem Jahr, am 11. September, wird er wieder in der Petri-Kirche veranstaltet.
Menschen, die eine Selbsthilfegruppe gründen wollen, finden bei der KISS Lübeck Unterstützung. So sind im Laufe der zehn Jahre an die 80 neue Gruppen entstanden. Für die Zukunft wird angestrebt, neue Möglichkeiten zu finden, die Arbeit weiter auszubauen und die Menschen zu motivieren, in eine Gruppe zu gehen oder eine Selbsthilfegruppe zu gründen sowie Fortbildungen für Selbsthilfegruppen und Interessierte anzubieten. +++