Die Kooperation zwischen Ost und West soll weiter verbessert werden: Daher treffen sich Vertreter von Städten, Gemeinden und Landkreisen der Region Lübeck am kommenden Montag, 29. März, um 17 Uhr im Herrenhaus am Domhof (Kreismuseum) in Ratzeburg, zur konstituierenden Sitzung des Regionalbeirats. Der Regionalbeirat hat das Ziel, das regionale Miteinander zu fördern, eine übergemeindliche Interessenlage herzu-stellen und fachliche Konflikte auszuräumen. Außerdem soll er die kontinuierliche Mitarbeit der Städte und Gemeinden der Region beim Aufstellen des Entwicklungskonzeptes für die Region Lübeck (ERL) sicherstellen. Um das zu gewährleisten, hatten die Teilnehmer der Regionalkonferenz im Mai 1998 in Lübeck empfohlen, einen Regionalbeirat zu bilden.
Unter Region Lübeck werden die Hansestadt Lübeck sowie Teile der Landkreise beiderseits der früheren innerdeutschen Grenze verstanden: Die Kreise Herzogtum-Lauenburg, Nordwestmecklenburg, Ostholstein, Segeberg und Stormarn. Sie haben sich zur Arbeitsgruppe Region Lübeck (AG RL) zusammengeschlossen, die ihren Geschäftssitz beim Fachbereich Stadtplanung der Hansestadt hat.
Die AG RL hat sich das Ziel gesetzt, im Frühjahr 2001 ein mit allen Gebietskörperschaften der Region abgestimmtes räumliches Entwicklungskonzept vorzulegen. Sobald dieses vorliegt, besteht die Möglichkeit, die in der Region entwickelten Zielvorstellungen bei der Fortschreibung beziehungsweise Neuaufstellung des Regionalplanes für den Planungsraum II (Kreis Ostholstein, Hansestadt Lübeck) des Landes Schleswig-Holstein im Rahmen des Anhörungsverfahrens zu berücksichtigen. Das ERL soll auch in die späteren Fortschreibungen der Regionalpläne der beiden anderen Planungsräume (Planungsraum I, Schleswig-Holstein und Westmecklenburg, Mecklenburg-Vorpommern) Eingang finden.
Siedlungs-, Landschafts- und Verkehrsentwicklung sowie die räumliche Planung im Bereich Tourismus sind die Themenschwerpunkte im ERL. Die Einzelhandelsentwicklung in der Region ist, mit Blick auf die Erhaltung und Stärkung der gewachsenen innerstädtischen und dörflichen Versorgungsfunktionen, ein weiterer wesentlicher Arbeitsschwerpunkt.
Während der konstituierenden Sitzung des Regionalbeirates wird Horst-Dieter Fischer, Landrat des Kreises Ostholstein, die vorgeschlagene Geschäftsordnung für den Beirat erläutern. Nach einer Aussprache über die Geschäftsordnung soll diese beschlossen werden. Lübecks Bausenator Dr. Volker Zahn stellt im Anschluß das Entwicklungskonzept Region Lübeck vor und informiert über Ziele, Arbeitsstand und das Verfahren zur Aufstellung des ERL. Welche Erwartungen Gemeinden an das ERL haben, schildert beispielhaft für die Kommunen Brigitte Rahlf, Bürgermeisterin von Stockelsdorf.
Über das ERL und die übergeordneten Raumordnungspläne Schleswig-Holsteins spricht Dr. Claus Kühl von der Staatskanzlei Schleswig-Holstein. Welche Bedeutung das ERL für die ostdeutschen Nachbarn haben, trägt Lothar Säwert vom Amt für Raumordnung und Landesplanung Westmecklenburg in seinem Beitrag "Das ERL und das Regionale Raumordnungsprogramm Westmecklenburg" vor. Wie das ERL finanziert werden soll, berichten Landrat Günter Kröpelin und Hans-Michael Hansberg vom Kreis Herzogtum-Lauenburg.
Der Regionalbeirat soll zweimal jährlich zusammentreffen. Für das laufende Jahr hat der Kreis Herzogtum-Lauenburg den Vorsitz übernommen. Der Vorsitz wechselt zukünftig jährlich in alphabetischer Reihenfolge zwischen einer Vertreterin/einem Vertreter der Kreise Herzogtum-Lauenburg, Nordwestmecklenburg, Ostholstein, Segeberg, Stormarn und der Hansestadt Lübeck.
Hinweis für die Presse: Im Anschluß an die konstituierende Sitzung am Montag ist eine Pressekonferenz gegen 19 Uhr vorgesehen. +++