Der Verein Scholar-Energie hat sein Ziel erreicht: Am Sonnabend, 6. Februar, wird um 12 Uhr im Beisein von Vertretern der Hansestadt Lübeck und des Finanz- und Ener-gieministeriums des Landes die Solaranlage der Geschwister-Prenski-Schule eingeweiht. Mit einer Größe von 5,1 kW Spitzenleistung unterscheide sich das rund 50 Quadrat-meter große Solarkraftwerk deutlich von den schon weiter verbreiteten kleineren Demonstrationsanlagen auf Schuldächern, sagte Hans-Ulrich Bohm von Scholar Energie.
Die Solaranlage wurde im Herbst 1998 montiert und ging Ende November erstmals ans Netz. Der "geerntete" Strom wird von drei Wechselrichtern direkt in das öffentliche Netz eingespeist und den Lübecker Stadtwerken für eine kostendeckende Einspeisevergütung von zwei Mark pro Kilowattstunde verkauft. Diesen Preis - der weit über dem normalen Stromtarif liegt - hatte die Bürgerschaft im April 1996 festgelegt. Im Beschluß heißt es: "Die Hansestadt Lübeck gewährt ErzeugerInnen von Strom aus Solarenergie künftig eine kostendeckende Einspeisevergütung von höchstens zwei Mark pro Kilowattstunde. Diese Maßnahme ist zunächst begrenzt auf die ersten 100 Photovoltaikanlagen."
Die laufenden Daten der Anlage, wie beispielsweise Leistung und Stromertrag, werden über eine Datenleitung in den Informatikraum der Schule übermittelt und können dort von den Schülerinnen und Schülern bearbeitet werden.
Das rund 58 000 Mark teure Projekt wurde mit 10 000 Mark durch Spenden von Schülern, Eltern und Lehrern, mit 28 000 Mark durch die Ausgabe von Anteilscheinen und mit 20 000 Mark Landesförderung für erneuerbare Energien finanziert. Wie Bohm weiter mitteilt, gelang es, durch Sponsoring ortsansässiger Firmen (Gerüstbau und Elektro) sowie durch Hilfe der Landesberufsschule für das Dachdeckerhandwerk und der Dachdeckerinnung Lübeck, die Montagekosten auf ein Mindestmaß zu beschränken. Auch die ,,oft unbürokratische Hilfe der zuständigen Behörden der Hansestadt Lübeck war eine große Hilfe."
Für Scholar-Energie ist die flächendeckende Einführung und Nutzung der Solarenergie eine Möglichkeit, den CO2-Ausstoß bei der Erzeugung elektrischer Energie zu verringern. Gleichzeitig sei es aber auch nötig, Informationen über die CO2-Problematik und über die Solartechnik an die nachfolgende Generation weiterzugeben und vor allem die noch überall anzutreffenden Vorurteile gegenüber dieser Technik abzubauen.
Um beide Absichten gleichzeitig und effektiv verwirklichen zu können, wurde im Herbst 1996 im Rahmen der Greenpeace-Kampagne "Laßt die Sonne rein" an der Geschwister-Prenski-Schule eine Solararbeitsgemeinschaft ins Leben gerufen. Diese AG aus Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrenden beschäftigte sich mit Energiesparmaßnahmen im Schulbetrieb und der Photovoltaik. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stand das Ziel, eine professionelle Solaranlage auf dem Dach der Schule zu installieren. Die rechtlichen Voraussetzungen für die Beschaffung und den Betrieb der Anlage wurde durch die Gründung des Vereins SchOLAR-Energie e.V. geschaffen. +++