Veröffentlicht am 27.01.1999

Über einsickerndes Grundwasser wurde sofort informiert

Über einsickerndes Grundwasser wurde sofort informiert

Beim Bodenaushub für den Bau des zweiten von insgesamt fünf Nachklärbecken des Zentralklärwerkes sickerte im Mai 1998 Grundwasser in geringen Mengen aus der Sohle an der tiefsten Stelle. Die Ursache war, daß die rund sechs Meter dicke Geschiebemer-gelschicht über dem Grundwasserleiter partiell mit wasserdurchlässigen Böden durch-setzt ist. Insofern bestand am Donnerstag vor Pfingsten, 28. Mai 1998, akut die Gefahr eines hydraulischen Grundbruchs. Doch dieser wurde durch Bau und Inbetriebnahme von insgesamt vier Entlastungsbrunnen begegnet. Parallel dazu wurden die Wasserbehörden über diese Maßnahme umgehend informiert, teilten die Entsorgungsbetriebe Lübeck in einer Stellungnahme zu einem Pressebericht mit.

Im November 1997 ist mit dem Bau von fünf Nachklärbecken, einem Schneckenpump-werk sowie den verbindenden Leitungen begonnen worden. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 25 Millionen Mark. Die Nachklärbecken haben einen Durchmesser von rund 40 Metern und einer maximalen Aushubtiefe von neun Metern. Das Bauverfah-ren wurde so gewählt, daß eine Grundwasserhaltung lediglich innerhalb der zukünftigen Becken oberhalb der die Grundwasserhorizonte trennenden Geschiebemergelschicht notwendig sein würde. Dieses Verfahren funktionierte beim Bau von Becken 1 erfolgreich. Als der Boden für Becken 2 ausgehoben wurde, sickerte, wie beschrieben, etwas Grundwasser ein.

Die Grundwasserentnahme war nötig, um die Bauarbeiten sicher fortführen zu können. Diese Notmaßnahme wurde sofort mit den Wasserbehörden und den Wasserversor-gungsunternehmen Lübecks und Bad Schwartaus in einer Krisensitzung erörtert und das weitere Vorgehen abgestimmt. Aus Sicherheitsgründen wurde auch beim Bau der Becken 3 bis 5 Wasser aus dem unterliegenden Grundwasserleiter entnommen. Dabei wurde jedoch nur solange eine Höchstmenge von 15 000 Kubikmeter entnommen, bis die Beckensohlen fertig waren. In den Zwischenzeiträumen wurde die Entnahmemenge ganz erheblich reduziert.

Eine Änderung des Bauverfahrens war zu diesem Zeitpunkt der bereits erbrachten Bauleistungen wegen nicht mehr möglich. Die fünf neuen Nachklärbecken sind im November 1998 ohne die maschinentechnische Ausrüstung fertiggestellt worden. Die Grundwasserentnahme wurde beendet. Ein Durchtreten des artesisch gespannten Grundwassers aus dem unteren Grundwasserleiter durch die abdeckende Geschiebemer-gelschicht kann nicht mehr erfolgen. Sämtliche Arbeiten wurden von einem Grundbau-sachverständigen begleitet. Die wöchentlichen Grundwasseranalysen zeigen bisher keine signifikanten Veränderungen der Wasserqualität. +++