Die nicht immer erfreulichen Erfahrungen vor und nach einer Kehlkopfoperation haben die davon Betroffenen bereits vor über zehn Jahren veranlaßt, sich im gesamten Bundesgebiet zu Selbsthilfegruppen zusammenzuschließen. Der Bundesverband der Kehlkopflosen e.V. hat seinen Sitz in Gelsenkirchen. In Lübeck gründete sich am 24. Februar 1989 ein Ortsverein.
Die operative Entfernung des Kehlkopfes hat für die Patienten zwei wesentliche Auswirkungen: Sie atmen nicht mehr durch die Nase oder den Mund, sondern durch eine über dem Brustbein angelegte Halsöffnung (Tracheostoma) und ihre natürliche Stimme geht verloren. An den neuen Atemweg gewöhnt sich der Kehlkopflose relativ schnell. Schwieriger und langwieriger ist dagegen das Erlernen der Ersatzstimme.
Diese ist leiser als die gewohnte Stimme und hört sich etwas heiser an. Es ist aber sehr wichtig, daß dem Kehlkopflosen diese Oesophagus- oder Speiseröhrenstimme sobald wie möglich (zehn bis 14 Tage nach der Operation beginnend) durch erfahrene Logopäden oder gut sprechende Kehlkopflose vermittelt wird. Für die Fälle, in denen das Erlernen der Oesophagusstimme aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist, stehen elektronische Sprechhilfen zur Verfügung. Auch bei diesen ist eine Unterweisung der Betroffenen notwendig, damit eine gut verständliche Stimme erzeugt wird.
Die Selbsthilfegruppe, vertreten durch ihre Rehabilitationshelfer, wird teilweise durch die Ärzte der HNO-Klinik Lübeck sowie der Logopäden und auf Wunsch der Patienten gerufen, so daß sie in wenigen Stunden vor Ort sind, um entsprechende Gespräche zu führen. Des weiteren werden in Abständen von 14 Tagen Aufklärungsgespräche mit Patienten und Angehörigen je nach Bedarf in der Klinik abgehalten. Sinn und Ziel ist, die Patienten und Angehörigen noch vor der Operation mit den Folgen bekannt zu machen. Aus der Schilderung des eigenen Erlebens soll den Betroffenen Mut gemacht und der schwere Schritt erleichtert werden.
Informationen über die Selbsthilfegruppe der Kehlkopflosen im Ortsverein Lübeck geben der 1. Vorsitzende Uwe Quarg, Wilhelm-Ohnesorge-Weg 19, 23568 Lübeck, Telefon (0451) 39 32 76, der 2. Vorsitzende Horst Hanisch, Kirschweg 43, 23569 Lübeck, Telefon (0451) 39 34 91, sowie Irene Machmar von der Kontaktstelle des Gesundheitsamtes ("KISS") unter Telefon (0451) 122-53 77. +++