Was ist der Campus Moisling?
Ausrichtung: Campus Moisling steht für ein starkes Miteinander im Stadtteil – eine neue Form der Vernetzung, die Bildung, Leben und Gemeinschaft miteinander verbindet. In einem Stadtteil, in dem viele Menschen besonderen Herausforderungen begegnen, setzt der Campus auf frühzeitige, gut abgestimmte und leicht zugängliche Angebote. Rund um die Heinrich-Mann-Schule und die Astrid-Lindgren-Schule entsteht gemeinsam mit vielen engagierten Kooperationspartner:innen ein Ort, an dem Lernen, Unterstützung und Teilhabe ganz selbstverständlich zusammengehören. Die Verknüpfung von Schule und Gemeinwesenarbeit stehen dabei im Mittelpunkt: Hier entsteht ein lebendiges Bildungsnetzwerk. Wichtige Schwerpunkte sind unter anderem die Sprach- und Leseförderung, interkulturelle Sensibilität, Inklusion, Integration, Mitbestimmung und Demokratiebildung.
Ziele: Jedes Kind soll die Chance auf ein selbstbestimmtes, gesundes und erfolgreiches Leben bekommen – unabhängig von den Startbedingungen. Dazu wird ein starkes Netzwerk im Stadtteil entwickelt, die Öffnung der Schule in den Sozialraum und die aktive Mitgestaltung durch Kinder, Jugendliche, Eltern und Partner:innen werden in den Fokus genommen. Gemeinsam werden Bildungswege geschaffen, die tragen.
Gremien- / Arbeitsstruktur:
Eine Steuerungsgruppe aus Vertreter:innen der beiden Schulen, des Trägers der Ganztagsschule sowie der Hansestadt Lübeck (Fachbereich Kultur und Bildung) gestaltet die Entwicklung des Campus Moisling aktiv mit. Das gemeinsame Ziel ist die Bildung und Chancengleichheit im Stadtteil nachhaltig zu stärken und Angebote bestmöglich aufeinander abzustimmen.
Zusätzlich wurde ein Fachbeirat eingerichtet, der das Vorhaben begleitet und fachlich berät. Er setzt sich zusammen aus den Bereichsleitungen der Jugendhilfe des Fachbereichs 4, Schulrat, Schulleitungen, Jugendhilfeplanung, Agentur für Arbeit, Jobcenter, VHS, Stadtteilbeirat Moisling und unterstützenden Stiftungen.
Das Bildungsnetzwerk ist eine lebendige und sich weiterentwickelnde Struktur, in der verschiedene Netzwerk- und Kooperationspartner:innen aus dem Umfeld des Campus zusammenwirken. Es geht dabei nicht allein um den Austausch, sondern vor allem um das gemeinsame Handeln: Akteurinnen und Akteure, die zur Erreichung der Ziele beitragen können, werden gezielt und aktiv vor Ort eingebunden. Mit ihrer fachlichen Expertise und ihrem Engagement unterstützen sie die Arbeit vor Ort, stabilisieren und optimieren Schnittstellen und Übergänge und bringen sich in konkrete Angebote / Aktivitäten ein. Das Bildungsnetzwerk schafft Raum für Kooperation, Mitgestaltung und gemeinsames Wirken – in enger Verbindung mit dem Campus und seinen Entwicklungszielen.
Es versteht sich als dynamische Struktur, die kontinuierlich weiterentwickelt und aktiv gestaltet werden kann.
Nur durch eine professionelle Koordination, die im Bereich Jugendarbeit angebunden ist, wird gewährleistet, dass die Ziele des Campus – von vernetzten Bildungsangeboten bis zur aktiven Öffnung in den Stadtteil – kontinuierlich weiterentwickelt, reflektiert und gemeinsam mit allen Beteiligten umgesetzt werden. Die Koordination schafft eine verlässliche Struktur, in der das Bildungsnetzwerk arbeiten und sich weiterentwickeln kann.
Sie fungiert dabei zugleich als Motor des Gesamtprozesses: Sie behält das große Ganze im Blick, stößt Entwicklungen an, sorgt für Kontinuität und bringt neue Impulse in das gemeinsame Handeln ein.
Finanzierung
Unterstützt wird die Arbeit nicht nur von engagierten Netzwerkpartner:innen aus dem Bildungsnetzwerk, sondern auch von der Stiftung „Ein Quadratkilometer Bildung“, die den Aufbau einer pädagogischen Werkstatt fachlich begleitet. Neben der fachlichen Beratung stellt die Stiftung auch ein jährliches Entwicklungsbudget zur gezielten Förderung von innovativen Ideen und Prozessen bereit.
Weitere Förderin ist die Possehl-Stiftung, die die Koordinierungsstelle von Campus Moisling für die ersten zwei Jahre finanziert und sich für ergänzende Maßnahmen einbringt. Die Hansestadt Lübeck unterstützt die Umsetzung zusätzlich mit personellen Ressourcen aus den Bereichen Kindertageseinrichtungen, Schule und Sport, Familienhilfen und Jugendarbeit.
Finanzübersicht 2025:
Einnahmen:
Zweck | Geber:in | Betrag |
Entwicklungsbudget | Stiftung Ein Quadratkilometer Bildung | 15.000 € |
Personal- und Sachkosten | Possehl Stiftung | 95.000 € |
Gesamteinnahmen: | | 110.000 € |
Ausgaben:
Zweck | Betrag |
Personalkosten professionelle Koordination | 83.124 € |
Sachkosten (Honorare, Durchführung von Veranstaltungen und Angeboten etc.) | 26.876 € |
Gesamtausgaben: | 110.000 € |
Finanzübersicht 2026:
Einnahmen:
Zweck | Geber:in | Betrag |
Entwicklungsbudget | Stiftung Ein Quadratkilometer Bildung | 15.000 € |
Personal- und Sachkosten | Possehl Stiftung | 95.000 € |
Gesamteinnahmen: | | 110.000 € |
Ausgaben:
Zweck | Betrag |
Personalkosten professionelle Koordination | 83.124 € |
Sachkosten (Honorare, Durchführung von Veranstaltungen und Angeboten etc.) | 26.876 € |
Gesamtausgaben: | 110.000 € |
Was bisher geschah in Kürze (eine kleine Auswahl)
- Regelmäßige Treffen der Steuerungsrunde, des Fachbeirates
- Auftaktveranstaltung am Campus Moisling hat am 10.09.2024 stattgefunden
- Aufbau des Bildungsnetzwerkes
- Arbeitsgemeinschaften, wie z.B. „Angebote für Kinder und Jugendliche in Schulen“, „Zusammenarbeit mit Eltern“ sind entstanden
- Durchführung unterschiedlicher Projekte mit Kinder und Jugendlichen, wie z.B. einer U18 Wahl und Befragungen an Schulen
- Veranstaltung einer Fortbildungsreihe für Lehr- und Fachkräfte
- seit Februar 2025 Durchführung eines regelmäßigen Eltern-Cafés
- Planung von weiteren Projekten und des Sommerfestes 2025
Die nächsten Schritte
- Erarbeitung weiterer Arbeitsgemeinschaften (z.B. zu den Themen Müllbeseitigung und Verhinderung von Vandalismus oder Verbesserung der Essensversorgung)
- Elternarbeit an den Schulen aktivieren, unter anderem durch Befragung der Eltern
- Weiterentwicklung und Ausbau des Bildungsnetzwerkes
- Durchführung von Fortbildungen und Projekten
- Campus Moisling Workshop für alle AGs am 11.11.25
- diverse Gemeinsame Angebote für Kinder und Jugendliche der Astrid-Lindgren- und der Heinrich-Mann-Schule (z.B. Koch- und Sport- oder musikalische Angebote)
Strukturelle Verankerung im Stadtteil durch langfristige Prozessgestaltung
Campus Moisling ist ein langfristig angelegtes Vorhaben zur nachhaltigen Entwicklung des Stadtteils. Ziel ist es, tragfähige Strukturen zu schaffen, die das Miteinander vor Ort stärken – insbesondere mit Blick auf die Lebenswelt von Kindern, Jugendlichen und Familien. Im Zentrum steht ein gemeinschaftlich gestalteter Prozess, der von verschiedenen Institutionen wie Schulen, Kitas, Träger:innen der Kinder- und Jugendhilfe sowie weiteren lokalen Angeboten aktiv getragen wird. Jede dieser Institutionen bringt dabei ihren jeweils eigenen fachlichen Blick und spezifische Erfahrungen ein – sei es aus pädagogischer, sozialer oder infrastruktureller Perspektive. Diese Vielfalt ermöglicht eine ganzheitliche Gestaltung des Vorhabens und schafft Synergien, die weit über einzelne Maßnahmen hinauswirken.
Bereits in der kurzen Zeit, seit Jahresbeginn, ist spürbar viel in Bewegung gekommen: Es konnten erste Kontakte zu Netzwerk- und Kooperationspartner:innen aufgebaut und vertieft werden, viele von ihnen sind bereits aktiv in den Prozess eingebunden. Es fanden zahlreiche Treffen statt – sowohl mit Fachakteur:innen als auch mit Vertreter:innen der Zielgruppen. Erste regelmäßige Wochenangebote wurden etabliert, und es wurden bereits Befragungen mit jungen Menschen sowie Eltern durchgeführt. All diese Schritte zeigen: Auf inhaltlicher, struktureller und sozialer Ebene wurde bereits eine tragfähige Grundlage geschaffen.
Der Campus Moisling befindet sich damit auf einem vielversprechenden Weg. Die begonnene Entwicklung zeigt erste sichtbare Ergebnisse und schafft eine klare Perspektive auf nachhaltige Veränderungen im Stadtteil. Gleichzeitig bleibt deutlich: Es handelt sich nicht um ein kurzfristiges Projekt, sondern um einen langfristig angelegten Entwicklungsprozess, dessen volle Wirkung sich erst über die Zeit entfalten kann. Damit dieser Weg erfolgreich weitergeführt werden kann, braucht es feste, verlässliche Rahmenbedingungen – insbesondere eine kontinuierliche, hauptamtlich gesicherte Koordination, die die vielfältigen Aktivitäten steuert, vernetzt und langfristig begleitet.
Über die Fortsetzung des fachlich vielversprechend angelaufenen Vorhabens, nach Auslaufen der Drittmittelförderung ab dem Haushaltsjahr 2027, wird im Zuge der Haushaltsaufstellung für das Jahr 2027 zu entscheiden sein. Dem Jugendhilfeausschuss wird hierzu rechtzeitig berichtet.