Vorlage - VO/2024/13716  

Betreff: Schulstatistik der allgemeinbildenden Schulen der Hansestadt Lübeck 2024/25
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senatorin Monika Frank
Federführend:4.401 - Schule und Sport Bearbeiter/-in: Alvarez Fischer, Christiane
Beratungsfolge:
Senat
Schul- und Sportausschuss zur Kenntnisnahme
13.02.2025 
14. Sitzung des Schul- und Sportausschusses      
Hauptausschuss zur Kenntnisnahme
25.02.2025 
28. Sitzung des Hauptausschusses zur Kenntnis genommen / ohne Votum   
Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck zur Kenntnisnahme
27.02.2025 
13. Sitzung der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck in der Wahlperiode 2023 - 2028      

Beschlussvorschlag

Seit 1986 wird der Bürgerschaft eine jährliche Fortschreibung der aktuellen Schüler:innenzahlen an den allgemeinbildenden Schulen vorgelegt. Die Schulstatistik ist ein Baustein der Bildungsberichterstattung der Hansestadt Lübeck.
 


Begründung

Schulstatistik Allgemeinbildende Schulen 2024/25

Die wichtigsten Entwicklungen auf einen Blick

Die Schulstatistik stellt eine jährliche Erhebung relevanter Schuldaten dar. Zum einen bieten die Daten die Grundlage für die möglichst gerechte Verteilung von Ressourcen. So werden beispielsweise Personalressourcen in den Sekretariaten oder der Schulsozialarbeit auf dieser Basis verteilt und Schulbudgets individuell berechnet. Zum anderen dienen die Erhebungen dem Monitoring, also der Beobachtung der Zahlen über mehrere Jahre, um eventuellen Steuerungsbedarf aufzuzeigen. Die Zahlen sind außerdem Grundlage der Schulentwicklungsplanung. Die Erhebung für die aktuelle Schulstatistik der Hansestadt Lübeck erfolgte mit dem Stichtag 27.09.2024.

In diesem Schuljahr besuchen 20.708 Schüler:innen allgemeinbildende Schulen in Trägerschaft der Hansestadt. Der Vergleich der Schüler:innenzahlen über die Jahre zeigt einen stetigen Zuwachs seit 2021/22, zum Vorjahr gibt es einen leichten Anstieg.

Die Zahl der Schüler:innen in der DaZ-Basisstufe ist im Vergleich zum Vorjahr weiter gesunken, aber immer noch deutlich über dem Niveau bis 2021/22. Die DaZ-Schüler:innen der Basisstufe des letzten Schuljahres sind In der Regel inzwischen in die Regelklassen gewechselt. Darauf deutet auch der zunehmende Anteil der Schüler:innen ohne deutsche Staatsangehörigkeit in allen Schulformen hin.

Die Verteilung der Übergänge auf Gemeinschaftsschulen und Gymnasium bewegte sich in den vergangenen Jahren bei ähnlichen Anteilen. Eine zunehmende Präferenz bestimmter Schulformen ist nicht beobachtbar. Im aktuellen Schuljahr wurden besonders viele Kinder am Gymnasium aufgenommen. Die Gymnasien erhielten 46 % der Anmeldungen und die Gemeinschaftsschulen ohne Oberstufe (37 %). Der erste G9-Jahrgang an den Gymnasien befindet sich aktuell im E-Jahrgang (Einführungsphase = 11. Jahrgang), während es keinen regulären Q1-Jahrgang (12. Klasse) gibt, sodass die Gymnasien zeitnah einen zusätzlichen Raumbedarf durch einen weiteren Jahrgang aufweisen werden. Aktuell werden außerdem an vier der sieben Gymnasien DaZ-Basis-Klassen angeboten.

Die Zahl der Kinder mit Förderbedarf ist stabil (aktuell 8,1 % aller Schüler:innen). In Regelschulen der Hansestadt sowie Förderzentren der Hansestadt oder privaten Förderzentren haben ungefähr 44 % von ihnen den rderschwerpunkt Lernen, 29 % den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, 13 % den Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung sowie 12 % emotionale und soziale Entwicklung. Der Anteil der integrativ beschulten Kinder stieg in Lübeck über mehrere Jahre - statt wie vor über 30 Jahren 6 % wurden nur noch 2,1 % der Schüler:innen an Förderzentren beschult. Der Integrationsanteil sank dann jedoch wieder und liegt aktuell auf dem Niveau des Vorjahres. Auch die Zahl der Schüler:innen an den Förderzentren ist in etwa gleich geblieben. Aktuell werden 2,7 % aller Schüler:innen am Förderzentrum beschult. In diesem Schuljahr werden zwei Drittel der Schüler:innen mit Förderbedarf integrativ beschult. Hierbei gibt es - abhängig vom Förderbedarf - deutliche Unterschiede in den Anteilen der integrativen Beschulung. So werden Schüler:innen mit Förderbedarf Lernen sowie emotionale und soziale Entwicklung vor allem integrativ beschult. Bei einem Förderbedarf im geistigen oder körperlichen Bereich besucht der Großteil aufgrund stärkerer Einschränkungen ein Förderzentrum. Im Rahmen der Schulentwicklungsplanung rderzentren wurden Schritte auf dem Weg zu mehr Inklusion angestoßen (s. VO/2024/13171-06).

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Zahl der Jugendlichen ohne Schulabschluss. Ein hoher Anteil von 7 % verließ eine Schule der Hansestadt Lübeck im Sommer 2024nzlich ohne Abschluss (Vorjahr 5 %). Dieser Prozentsatz liegt über dem durchschnittlichen Niveau der Vorjahre. Dabei handelt es sich u.a. um 108 Jugendliche an Gemeinschaftsschulen, 44 darunter weiblich. Eine mögliche Ursache der hohen Quote in diesem Jahr ist darin zu sehen, dass ein Teil der Jugendlichen kurz zuvor noch die DaZ-Klasse besuchte und daher noch nicht auf den Schulabschluss vorbereitet werden konnte. Die Hilfe für Jugendliche mit Schulversagen ist komplex, da es sich hierbei meist um die Folge längerer, multikausaler Entwicklungen und größere Defizite handelt.

Unterstützung erhalten Schüler:innen, Lehrkräfte und Eltern u.a. bei der Schulsozialarbeit und Kooperativen Erziehungshilfe. Die Nachfrage nach Beratung durch die Schulsozialarbeit ist steigend. Auffällig ist eine deutliche Steigerung der Einzelberatungen. Auch die KEH (Kooperative Erziehungshilfe) unterstützte mehr Schüler:innen als im Vorjahr in den Bereichen Übergang in die Schule, Schulprobleme und Absentismus.

Die Ganztagsbetreuung an Schule wird weiter ausgebaut. Gegenüber dem letzten Jahr wurden rund 200 Schüler:innen mehr angemeldet. Inzwischen besuchen 76 % der Grundschulkinder die Schulkindbetreuung. Alle Förderzentren bieten Angebote der offenen Ganztagsschule mit verschiedenen AGs an. An der Maria-Montessori-Schule, Schule Wilhelmshöhe und Matthias-Leithoff-Schule findet zusätzlich integriert in den Ganztag ein verlässliches Schulkindbetreuungsangebot statt. Im weiterführenden Bereich sind fast alle Schulen offene oder gebundene Ganztagsschulen. Im Schuljahr 2024/25 werden außerdem an der Albert-Schweitzer-Schule, der St. Jürgen GGemS, der Trave-Grund- und Gemeinschaftsschule und der Julius-Leber-Schule Schülerclubs für die Klassenstufen 5 und 6 gefördert.

Der in der Schulentwicklungsplanung (s. VO/2023/11931 sowie VO/2023/12318) prognostizierte Raumbedarf wird in den aktuellen Zahlen bereits sichtbar. Im vergangenen Jahr wurden zahlreiche Sanierungs-, Bau- und Erweiterungsprojekte an Schulen betreut sowie für die kommenden Jahre vorbereitet. Die Statistik erhält hierzu eine Übersicht.

Detaillierte Informationen zu den einzelnen Themen sind der angehängten Schulstatistik Allgemeinbildende Schulen 2024/25 zu entnehmen (siehe auch www.luebeck.de/schulstatistik).
 


Anlagen

Schulstatistik 2024/25
 

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich Schulstatistik 2024_25 (3897 KB)    
Stammbaum:
VO/2024/13716   Schulstatistik der allgemeinbildenden Schulen der Hansestadt Lübeck 2024/25   4.401 - Schule und Sport   Bericht öffentlich
VO/2024/13716-01   Schulstatistik der allgemeinbildenden Schulen der Hansestadt Lübeck 2024/25   4.401 - Schule und Sport   Blanko