Vorlage - VO/2023/12664  

Betreff: Schaffung von Spiel- und Bewegungsräumen auf öffentlichen Flächen
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senatorin Joanna Hagen
Federführend:5.660 - Stadtgrün und Verkehr Bearbeiter/-in: Wallendzik, Dierk
Beratungsfolge:
Senat zur Senatsberatung
Bauausschuss zur Kenntnisnahme
17.03.2025 
29. Sitzung des Bauausschusses zur Kenntnis genommen / ohne Votum   
Schul- und Sportausschuss zur Kenntnisnahme
20.03.2025 
15. Sitzung des Schul- und Sportausschusses zur Kenntnis genommen / ohne Votum   
Hauptausschuss zur Kenntnisnahme
25.03.2025 
30. Sitzung des Hauptausschusses zur Kenntnis genommen / ohne Votum   
Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck zur Kenntnisnahme
27.03.2025 
14. Sitzung der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck in der Wahlperiode 2023 - 2028 zur Kenntnis genommen / ohne Votum   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Karte Spielpunkte Innenstadt
Kletterturm_Brolingplatz
Pumptrackbahn Drägerpark

Beschlussvorschlag


Beschluss der Bürgerschaft am 29.11.2018 (VO/2018/06875) zur VO/2018/06748:

 

1. Auf den öffentlichen Flächen in der Breiten Straße, auf dem Schrangen, in der Beckergrube, der Fischergrube, der Hüxstraße sowie dem Brolingplatz werden bis zum 31.12.2019 Spiel- und Bewegungsräume für Kinder geschaffen: Aufbau von »Wipp-/Federtieren«, Balanciereinheiten, kleine, im Boden eingelassene Trampoline, fest auf Bürgersteigen, Flaniermeilen, Geh- und Verweilflächen aufgemalte bunte Kreise, Hüpfspiele wie »Himmel- und Hölle«.

r die Anschaffungs- und Montagekosten für ca. sechs bis sieben unterschiedliche Spiel- und Bewegungseinheiten für die o.g. öffentlichen Flächen wird ein Betrag in Höhe von 15.000,00 Euro im Haushalt 2019 der Hansestadt eingestellt.

Die Verwaltung berichtet der Bürgerschaft bis zum 31.01.2019, wie viele Spiel- und Bewegungseinheiten von der o.g. Summe finanziert werden können und macht einen Vorschlag, welche Spiel- und Bewegungseinheiten sie an den o. g. Standorten empfiehlt.

 

2. Auf der Wallhalbinsel werden Spiel- und Bewegungsräume im Zuge der baulichen Umgestaltung von Beginn an eingeplant und gebaut. Nötigenfalls werden die erforderlichen Planungen unverzüglich und noch vor Baubeginn nachgeholt.

 

3. Die Verwaltung prüft bis zum 30.08.2019, auf welchen weiteren öffentlichen Flächen Lübeck Spiel- und Bewegungseinheiten für Kinder möglich sind und welche Kosten hierfür in den Haushalt 2020 eingestellt werden müssten.

 

4. Die Verwaltung prüft bis zum 30.08.2019, auf welcher öffentlicher Flächen eine weitere Halfpipe für Jugendliche zum Skaten, BMX- und Scooter-Fahren möglich und sinnvoll ist, und welche Kosten hierfür in den Haushalt 2020 eingestellt werden müssten.“


Beschluss der rgerschaft am 30.09.2021 (VO/2021/10378-01):

 

Der Bürgermeister wird beauftragt über die Möglichkeit der Errichtung eines inklusiven Spielplatzes in den Fachausschüssen und der Bürgerschaft spätestens im Januar 2022 zu berichten. Der Bericht soll folgende Punkte beinhalten:

 

gliche Standorte (z.B.: Spielplatz Kanalstraße, Spielplatz Glockengießerstraße)

 

-          Kosten für die Gestaltung eines inklusiven Spielplatzes (2 Ausbaustufen)

 

-          Abklärung der Fördermöglichkeiten (z.B.: Land Schleswig-Holstein, Aktion Mensch, weitere Stiftungen/Drittmittel)

 

-          Je nach Finanzierungsmöglichkeit ggf. geeigneten Projektpartner für die Erstellung eines Konzeptes aufzeigen

 

glicher Projektablauf mit dem Ziel der Umbaumaßnahme im Sommer 2022

 

Vereine, KiTas und Schulen vor Ort sollen einbezogen werden. Bei künftigen Umbauten werden möglichst inklusive Spielplätze aufgebaut.“


 


Begründung

 

Unter Berücksichtigung aktueller Planungen und Vorhaben berichtet der Bereich Stadtgrün und Verkehr wie folgt:

 

  1. Beschluss der Bürgerschaft (VO/2018/06875) zur VO/2018/06748:

Um der Forderung aus der Bürgerschaft nachkommen zu nnen, wurden im Folgenden die betreffenden Bereiche der Innenstadt auf Ihre Eignung hin untersucht und geprüft, sowie für diese Flächen geeignete Bewegungs- und Spielelemente ermittelt. Zur Feststellung möglicher geeigneter Flächen wurden nicht nur temporäre Belange wie Veranstaltungen und (Weihnachts-)Märkte berücksichtigt, sondern unter anderem im Frühjahr 2022 auch eine gemeinsame Begehung mit dem vorbeugenden Brandschutz der Berufsfeuerwehr durchgeführt. Aus Sicht der Feuerwehr kommen für zusätzliche „Spielpunkte“ in Form von neu hinzukommenden, baulich fest verankerten und auch verschraubten, mobilen, punktuellen Ausstattungselementen, zum Begehungszeitpunkt lediglich Teilbereiche des Schrangens, des Klingenbergs, die Baulücke zwischen Beckergrube und Wehdehof, sowie eine kleine Fläche im Vorfeld der jetzigen Commerzbank in der Breiten Straße in Betracht. Die Verortung der angesprochenen Bereiche ist in der angehangenen Übersichtskarte (Anlage 1) dargestellt.

Mittlerweile sind im Innenstadtbereich beinahe alle relevanten Flächen Bestandteil laufender oder unmittelbar anstehender Maßnahmen und Projekte, welche die Themen rund um Aufenthalt, Spiel und Bewegung berücksichtigen.

Die Freifläche im Übergang zum Wehdehof gehört zur Gesamtmaßnahme Beckergrube und wird in diesem Zusammenhang überplant.

Im Zuge der Sanierung der unteren Breiten Straße ist beabsichtigt, neue Ausstattungselemente, bespiel- und nutzbar für Menschen aller Generationen in einem gestalterischen Gesamtkonzept zu integrieren und somit einen Stadtraum zu schaffen, der für alle Bürger:innen und Besucher:innen attraktiv ist und dadurch hohe Belebung erfährt. Eine gesonderte Vorlage ist in der Erstellung. Geplant ist die Ergänzung der bestehenbleibenden U-förmigen Granitblöcke unterhalb der Linden durch unterschiedliche modulare Auflagen, so dass attraktive Sitzmöglichkeiten im Schatten entstehen. Angedacht ist zudem, einen Teil davon als multifunktionales, bekletterbares Element auszugestalten. Im Bereich der von der Feuerwehr freigegebenen Fläche vor der jetzigen Commerzbank wird ein zum Gesamtkonzept der Ausstattung passendes, punktuelles Spielelement platziert. Ein zweites Pendant hierzu wird im Vorfeld des Eingangsbereiches der jetzigen TK-Maxx-Filiale/Ecke Niederegger aufgestellt.

Mit der Erweiterung des Gebietes des Schrangensr das Projekt ´Mixed-Use-Konzept Haus B´ (ehem. Karstadt Sport Gebäude) erfolgt aktuell eine planerische Neubewertung der Fläche des Schrangens selbst (VO/2024/13351). Die in dem Antrag gestellten Forderungen müssten im Zusammenhang mit der geplanten späteren Nutzung neu betrachtet und in der weiteren Projektierung berücksichtigt werden.

 

Die jeweiligen Kosten für einzelne Spielgeräte, -elemente oder ganzer Spielbereiche betragen mindestens etwa 4.000,- €, variieren stark und sind abhängig von der Größe der Elemente, der Materialität aber auch von den erforderlichen Gründungsarbeiten bzw. der Verankerung.

 

Auf dem Brolingplatz ist im Zuge der Umgestaltung ein Kletterelement errichtet worden (Anlage 2)

 

  1. Beschluss der Bürgerschaft (VO/2018/06875) zur VO/2018/06748:

Wenn zukünftig öffentliche Flächen, wie z. B. Grünanlagen, Spielplätze und Freizeitsport- und Bewegungsflächen auf der Wallhalbinsel vom Bereich Stadtgrün und Verkehr geplant und gestaltet werden, wird dies unter Beteiligung der Kinder und Jugendlichen, sowie unter Berücksichtigung der Grundanforderungen und Leitlinien zum Bau inklusiver öffentlicher Freiräume geschehen.

 

  1. Beschlüsse der Bürgerschaft (VO/2018/06875) zur VO/2018/06748 sowie  (VO/2021/10378-01):

Anpassungen an die Folgen des Klimawandels, sozio-demographische Entwicklungen, Veränderung des Mobilitäts- und Freizeitverhaltens, aber auch der Erhalt und die Förderung der Biodiversität verdeutlichen die wachsende Bedeutung der öffentlichen grünen Freiräume der Stadt und machen eine Multikodierung (Mehrfachnutzung) der Flächen absolut notwendig. Daher prüft die Stadt kontinuierlich, welche Flächen sich neben den Anlagen für den Vereinssport und den bestehenden öffentlichen Spiel- und Bolzplätzen, sowie für Spiel- und Bewegungsangebote für Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene aller Generationen eignen. Vor diesem Hintergrund ist das Bestreben der Stadt zu verstehen, zusätzlich zu dem bestehenden Angebot, öffentliche grüne Freiräume zu „inklusiven Quartiersparks“ zu entwickeln. Hier besteht die Möglichkeit neben Spiel- und Bewegungsräumen auch Orte des Begegnens, der Gemeinschaft, aber auch des Naturerlebens zu generieren.

Die Grundsätze der Teilhabe - in Form Beteiligungsverfahren und angeboten im Vorfeld der Planung aber auch der inklusive Aus- und Umbau der Anlagen stellt dabei eine Selbstverständlichkeit dar. Beispielhaft seien hier die Planungen für den inklusiven Quartierspark Beim Drögenvorwerk, dem `Tremser Park´ (VO/2024/13419) oder aber die anvisierte Freiflächenentwicklung an der Kanalstraße (bestehend aus inklusivem Kinderspielplatz und neu gestaltetem Freizeitsport- und Bewegungsräumen, analog zu den bisher bestehenden Bolzplätzen) zu nennen. Spielplätze, die grundüberholt werden (regelhaft etwa drei Spielplätze pro Jahr), werden mittlerweile unter Berücksichtigung von inklusiven Planungsgrundsätzen und Richtlinien umgesetzt. Inklusive Spielplätze sollen von allen Kindern (und Jugendlichen) mit und ohne Einschränkungen oder Behinderungen sowie deren Familien genutzt werden können. Je nach örtlichen Begebenheiten, wie Topografie oder Zugänglichkeit, werden diese Grundsätze in Planung und Umbau berücksichtigt. Ergebnisse aus den jeweiligen Stadtteilwerkstätten, sowie aus den Beteiligungsverfahren, welche im Vorfeld der Projektierung erfolgen, fließen bei der Umsetzung mit ein.

Abhängig von Größe und jeweiliger Planung ist mittlerweile von Gesamtbaukosten von mindestens etwa 300.000,- € je Spielplatz auszugehen. In dieser Form umgesetzt wurden bisher beispielsweise der Kinderspielplatz Wellmannstraße in Schlutup oder auch der Kinderspielplatz Ostpreußenring in Kücknitz. Für das Jahr 2025 ist unter anderem die Umsetzung des inklusiven Spielplatzes Waisenhofstraße geplant.


  1. Beschluss der Bürgerschaft (VO/2018/06875) zur VO/2018/06748:

Am 01.10.2023 wurde im Dräger-/Marlipark auf der ehemaligen Rollschuhbahn und Schlittschuhfläche eine Pumptrackbahn (Anlage 3) freigegeben. Die Streckenlänge ist ca. 68 m, ist für Kinder ab drei Jahren befahrbar und für alle Rollsportgeräte geeignet.

Die Kosten für die Bahn betrugen ca. 90.000 €. Die Bahn ist natürlich nicht mit der Skateranlage in der Kanalstraße vergleichbar. Der Bereich Stadtgrün und Verkehr prüft momentan einen möglichen dauerhaften Standort einer zweiten Pumptrackbahn, welche bereits vom Bereich Schule und Sport angeschafft wurde und sich momentan auf dem Schulgelände der Stadtschule Travemünde befindet. Darüber hinaus eruiert der Bereich Schule und Sport mögliche Flächen für eine zusätzliche Skaterbahn im Bereich Kücknitz östlich der Trave.

Ein möglicher Bedarf der Sanierung und/ oder Erweiterung der Skateanlage an der Kanalstraße wird im Zuge des Projektes `Inklusiver Quartierspark Innenstadt´, der Freiflächenentwicklung an der Kanalstraße geprüft werden.


 


Anlagen

 

Anlage 1: Karte Spielpunkte Innenstadt

Anlage 2: Kletterturm Brolingplatz

Anlage 3: Bilder Pumptrackbahn Drägerpark

 

 

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich Karte Spielpunkte Innenstadt (859 KB)    
Anlage 2 2 öffentlich Kletterturm_Brolingplatz (485 KB)    
Anlage 3 3 öffentlich Pumptrackbahn Drägerpark (157 KB)