Vorlage - VO/2022/11118  

Betreff: Dringlichkeitsantrag
FREIE WÄHLER & GAL: Konzept für die Aufnahme von Kindern in Lübecker Kitas
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsstelle der FREIE WÄHLER & GAL Fraktion Bearbeiter/-in: Mentz, Katja
Beratungsfolge:
Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck
19.05.2022 
32. Sitzung der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck an Verwaltung / Ausschuss zurück verwiesen   
Jugendhilfeausschuss zur Vorberatung
02.06.2022 
29. Sitzung des Jugendhilfeausschusses (Wahlperiode 2018 - 2023) abgelehnt   
Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck zur Entscheidung
30.06.2022 
33. Sitzung der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck zurückgestellt   
25.08.2022 
34. Sitzung der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck zurückgezogen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n

Beschlussvorschlag

Die Hansestadt Lübeck möge ein Konzept für die Aufnahme geflüchteter Kinder in Lübecker Kitas erstellen.

 

Das Konzept soll beinhalten, dass

1. eine Integration und Sprachförderung möglichst schnell erfolgen kann, und

2. eine Vergrößerung der bisherigen Kita-Gruppen einhergeht mit der Einstellung zusätzlichen Fachpersonals, z.B. auch durch pädagogische Berufsgruppen aus den Herkunftsländern der Geflüchteten.

3. Der Bürgermeister wird gebeten darauf hinzuwirken, dass zusätzliche Personalkosten durch das Land (oder Bund) finanziert werden.
 


Begründung

Durch den andauernden Krieg in der Ukraine kommen zur Zeit mehr Menschen, insbesondere Frauen mit Kindern auch nach Lübeck.

Kinder unter sechs Jahren sollen möglichst schnell einen Platz in einer Kindertagesstätte erhalten. Dazu soll lt. Landesregierung eine Vergrößerung der Kita-Gruppen auf 25 Kinder vorübergehend, begrenzt auf zwölf Monate, durch die zusätzliche Aufnahme von drei Kindern je Gruppe möglich sein.

Die Personaldecke in den Kitas ist bereits heute schon sehr angespannt. In Zeiten von Corona und den sonst üblichen Infektionswellen ist es selten, dass in den Einrichtungen alle Personalstellen besetzt sind, der Krankenstand ist hoch, dadurch steigt die Arbeitsbelastung weiter. Es fehlen Erzieher*innen für neu entstehende Kindertageseinrichtungen. Und Ganztag an Schule wird in den kommenden Jahren zusätzlich Personal vom Arbeitsmarkt nehmen. Die Attraktivität des Berufs der Erzieher*in ist in den vergangenen Jahren stetig gesunken.

Grundsätzlich sehen wir die Notwendigkeit, den Personalschlüssel dahingehend zu verbessern, dass Kita-Gruppen im Elementarbereich aus maximal 15 Kindern bestehen - bei zwei Fachkräften je Gruppe. Dies wird aus pädagogischer und wissenschaftlicher Sicht seit Jahrzehnten empfohlen und würde zusätzlich, aufgrund verbesserter Arbeitsbedingungen, den Beruf attraktiver machen. Allerdings ist dieses Ziel bei den oben geschilderten Missständen und fehlenden Räumlichkeiten kurzfristig nicht zu erreichen. Auch fehlt seit Jahren die notwendige politische Mehrheit hierfür.

Um (geflüchteten) Kindern jetzt einen Kita-Platz anbieten zu können, stimmen wir einer Vergrößerung der Kita-Gruppen zu - sehen jedoch damit zwingend die Notwendigkeit verbunden, dass jede aufgestockte Gruppe mit einer weiteren Personalstelle ausgestattet werden muss.

Aufgrund der politischen Entwicklung sehen wir leider nicht, dass es im Falle einer Vergrößerung der Gruppengröße tatsächlich bei vorübergehend 12 Monaten bleiben wird.

Ein Lösungsansatz, dem Fachkräftemangel zu begegnen wäre, den  Ausbildungsstatus pädagogischer Fachkräfte aus dem Ausland schneller anzuerkennen. Durch zusätzliche fachspezifische Deutschkurse könnte der Spracherwerb beschleunigt werden, sofern keine oder wenig Deutschkenntnisse vorhanden sind.
 


Anlagen


 

Stammbaum:
VO/2022/11118   Dringlichkeitsantrag FREIE WÄHLER & GAL: Konzept für die Aufnahme von Kindern in Lübecker Kitas   Geschäftsstelle der FREIE WÄHLER & GAL Fraktion   Antrag der FREIE WÄHLER & GAL Fraktion
VO/2022/11118-01   Empfehlung des Jugendhilfeausschusses zum Antrag der FREIE WÄHLER & GAL: Konzept für die Aufnahme von Kindern in Lübecker Kitas   4.513 - Jugendarbeit   Empfehlung eines Ausschusses