Vorlage - VO/2020/09167  

Betreff: Dringlichkeitsantrag AM Dr. Axel Flasbarth (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN: Keine weitere Stärkung der Grünen Wiese
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsstelle der Fraktion BÜ90 DIE GRÜNEN Bearbeiter/-in: Fiorenza, Angela
Beratungsfolge:
Wirtschaftsausschuss und Ausschuss für den "Kurbetrieb Travemünde (KBT)" zur Entscheidung
10.08.2020 
18. Sitzung des Wirtschaftsausschusses und Ausschuss für den "Kurbetrieb Travemünde (KBT)" zurückgestellt   
14.09.2020 
19. Sitzung des Wirtschaftsausschusses und Ausschuss für den "Kurbetrieb Travemünde (KBT)" abgelehnt   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n

Beschlussvorschlag

Für die peripheren Einzelhandelszentren (Sonderstandorte mit regionaler und überregionaler Bedeutung, Citti und Luv, “Grüne Wiese”) werden keine baurechtlichen Veränderungen mehr gewährt, die deren Attraktivität zu Lasten der Lübecker Altstadt weiter fördern und damit den Abfluss von Kaufkraft aus der Lübecker Innenstadt beschleunigen. Dies beinhaltet, aber ist nicht beschränkt auf die dortige Ansiedlung von Ärztezentren, Ladenhandwerk und

Dienstleistungen, die Ausweitung von Flächen für innenstadtrelevante Sortimenten oder

Kernsortimente wie Bekleidung und die Veränderung der Liste „Innenstadtrelevantes

Sortiment“.

 

 


Begründung

Neben den überregionalen Faktoren Onlinehandel und Coronakrise sowie betrieblichen Gründen ist der massive Abfluss von Kaufkraft aus der Lübecker Innenstadt durch die Errichtung und kontinuierliche Erweiterung der Einkaufscentren auf der “Grünen Wiese” einer der wichtigsten Gründe für die aktuellen wirtschaftlichen Schwierigkeiten von Karstadt, aber auch für viele weitere der Einzelhandelsaufgaben und -Leerstände in der Lübecker Altstadt.

Während das fortlaufende Wachstum des Online-Handels aus Lübeck heraus kaum

beeinflusst werden kann, ist der Abfluss von Kaufkraft auf die “Grüne Wiese” ein

hausgemachtes Lübecker Problem verfehlter kurzsichtiger Wirtschaftspolitik. Daher ist

die Salami-Politik der kontinuierlichen Ausweitung innenstadtrelevanter Sortimente,

insbesondere von Kernsortimenten wie Bekleidung, in der Peripherie zu stoppen und

stattdessen der Einzelhandel in der Innenstadt durch verbesserte Aufenthaltsqualität

und komfortable Erreichbarkeit, z.B. durch verbesserten ÖPNV, zu fördern.

 

Angesichts der kritischen Situation von Karstadt und vor dem Hintergrund von Forderungen nach Mietreduktion an deren Vermieter, aber auch als Signal der Planungssicherheit für zukünftige Investoren in der Innenstadt wäre ein klares Zeichen der Bürgerschaft, diese verfehlte Einzelhandelspolitik in Zukunft nicht mehr fortzusetzen, ein hilfreicher und notwendiger Schritt.

 

 

 


Anlagen