Vorlage - VO/2019/07390  

Das Lastenheft mit den Aufgabenstellungen zum Gutachten über die Möglichkeiten der Tarifgestaltung im ÖPNV wird um folgende Prüfaufträge ergänzt:

1)      Welche Voraussetzungen sind erforderlich für die Einführung eines umlagefinanzierten Busverkehrs in Lübeck?

2)      Welche finanziellen Auswirkungen sind zu erwarten, sofern

a)      ein fahrscheinloser Busverkehr für alle Nutzer*innen eingeführt wird?

b)      ein fahrscheinloser Busverkehr für Schüler*innen der Hansestadt Lübeck eingeführt wird?

c)       ein 1-Euro-Tages-Ticket im gesamten Netz für Schüler*innen und Auszubildende in der Hansestadt Lübeck eingeführt wird?

d)      der Preis des Jahrestickets auf 300 Euro festgesetzt wird?

e)      es in der Hansestadt Lübeck nur noch eine Tarifzone gibt?

f)        eine 50-Prozent-Ermäßigung für Senioren*innen und ehrenamtlich tätige Bürger*innen eingeführt wird?

Das Gutachten soll diese Optionen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf

• Fahrgastzahlen und
• jeweils erforderliche Anpassungen des Busverkehs bei Linien, Taktung und Anzahl der Fahrzeuge

betrachten.

Das Gutachten soll auch Empfehlungen zur Ausgestaltung und Anpassung der jeweiligen Maßnahmen aufzeigen und auf Beispielstädte mit den entsprechenden Erfahrungen hinweisen.

Mobilität ist eine wichtige Voraussetzung für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Um diese Teilhabe zu ermöglichen, soll mit den günstigeren Tarifen bzw. dem kostenlosen Busverkehr den Schüler*innen/Bürger*innen/Senior*innen ein Einstieg/Umstieg auf den ÖPNV erleichtert werden.

Folgende Ziele könnten damit erreicht werden:

• Bessere Teilhabe von Schüler*innen an Sportvereinen/-veranstaltungen, Besuch aller Schulen im Stadtgebiet unabhängig vom Einkommen der Eltern, Nutzen von Angeboten der Kinder- und Jugendkulturhäusern und der Bibliothek in der Innenstadt, Nutzung von Kulturangeboten, aktive Pflege von Freundschaften durch gemeinsame Unternehmungen außerhalb des eigenen Wohnumfeldes (wirkt der Teilung der Gesellschaft entgegen, stärkt die Integration von Gruppen)
• Teilhabe von Senior*innen am gesellschaftlichen Leben (wirkt Vereinsamung entgegen)
• Unterstützung Ehrenamtlicher in ihrer Arbeit/Werbung für das Ehrenamt
• Reduzierung des Individualverkehr ( z.B. Elterntaxis)
• Reduzierung von CO2-Ausstoß und Lärm
• Belebung der Innenstadt
• Somit eine Verbesserung der Lebensqualität

Hierzu ein Zitat des Oberbürgermeisters von Rostock R. Methling zur Einführung des kostenlosen Schüler*innentickets: „Wer die Mobilität mit öffentlichen Verkehrsmitteln schon im Jugendalter schätzen lernt, gewöhnt sich schnell an die Vorteile von Bussen und Bahnen. Dies ist also nicht nur eine sehr soziale Maßnahme, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Umwelterziehung.“