Vorlage - VO/2018/05838  

Betreff: Spendenannahme einer Geldspende der Possehl-Stiftung über 90.000 Euro für die Bürgerakademie Lübeck 2018 bis 2020
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senatorin Kathrin Weiher
Federführend:4.403 - Volkshochschule Bearbeiter/-in: Juhlke, Bettina
Beratungsfolge:
Senat zur Senatsberatung
Schul- und Sportausschuss zur Vorberatung
15.03.2018 
30. Sitzung des Schul- und Sportausschusses (Wahlperiode 2013 - 2018) unverändert beschlossen   
Hauptausschuss zur Entscheidung
20.03.2018 
74. Sitzung des Hauptausschusses unverändert beschlossen   

Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Sachverhalt
Anlage/n

Beschlussvorschlag

Die Geldspende der Possehl-Stiftung von 90.000 Euro für die Fortführung und Weiterentwicklung der Bürgerakademie Lübeck 2018 bis 2020 wird angenommen.

 


Verfahren

Beteiligte Bereiche/Projektgruppen:

Ergebnis:

 

1.201 Haushalt und Steuerung

zustimmend

 

 

 

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen

 

Ja

gem. § 47 f GO ist erfolgt:

X

Nein

Begründung:

 

Besondere Belange von Kindern und Jugendlichen werden nicht berührt

 

 

 

Die Maßnahme ist:

 

neu

 

X

freiwillig

 

 

vorgeschrieben durch

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

 

Nein

 

X

Ja

 


Begründung

Für die Mehrfachspende gilt nach Abschnitt II. der Dienstanweisung zur Umsetzung von
§ 76 Abs. 4 GO:

Leistet ein/e GeberIn in einem Haushaltsjahr mehrere Spenden, deren Gesamtwert die Wertgrenze für die Zuständigkeit als Einzelspende überschreitet, so entscheidet vom Zeitpunkt der Überschreitung der Wertgrenze das unter Zugrundelegung der Höhe des Gesamtwertes der Spenden zuständige Organ über die Annahme oder Vermittlung der Spenden.

Mit der Spende über 90.000,00 Euro erreicht die Spendensumme der Possehl-Stiftung im Jahr 2018 einen Gesamtwert von 306.000,00 Euro. Im Zuge des Mehrfachspendenverfahrens ist der Hauptausschuss nach der am 21.03.2013 von ihr beschlossenen Delegationsregelung für die Annahme dieser Einzelspende über 90.000,00 Euro zuständig.

 

Seit Januar 2011 agiert die Bürgerakademie Lübeck erfolgreich als freiwilliger Zusammenschluss von derzeit über 140 Akteuren in der Hansestadt Lübeck mit dem Ziel, wissenschaftlich fundiertes Wissen für die breite Bevölkerung, gerade auch für Menschen ohne fachliches Vorwissen, zielgruppenadäquat und verstehbar zu vermitteln. Als solche hat sie auch zum Titelgewinn „Lübeck – Stadt der Wissenschaft 2012“ beigetragen.

Die Bürgerakademie ist ein eigenständiger Aufgabenbereich der Hansestadt Lübeck. Sie ist im Fachbereich 4 Kultur und Bildung eingebettet und wird vom Bereich 4.430 VHS Lübeck federführend betreut. Alle Lübecker Einrichtungen und Organisationen zu Bildung und Wissenschaft sowohl innerhalb als auch außerhalb des Fachbereichs und im gesamten Lübecker Einzugsbereich sind zur Zusammenarbeit eingeladen. Es besteht ein enger Austausch und eine verlässliche Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern, den derzeit ca. 140 Akteuren der Bürgerakademie, den Lübecker Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen und dem Wissenschaftsmanagement Lübeck. Durch den regelmäßigen engen Austausch zwischen der Fachbereichsleitung FB4 und der Leitung der Bürgerakademie ist die zielorientierte Ausrichtung stets gewährleistet.

Im Rahmen der Netzwerkinitiative sollen Akteure zu Kooperation und Dialog angeregt und die Bevölkerung zu einem öffentlichen Diskurs auf Augenhöhe mit der Wissenschaft motiviert werden, das Ganze unter dem Motto „Alles, was hilft, die Welt zu verstehen“.

Die Bürgerakademie versteht sich als Ort und Beförderer eines Bildungsangebotes entlang der Bildungskette und strebt altersgerecht im Rahmen des lebensbegleitenden Lernens die Entwicklung neuer und die Integration vorhandener Bildungs- und Qualifikationsangebote an. Ein hoher Theorie-Praxisbezug fördert dabei die Alltagstauglichkeit. Daneben soll die Mitwirkung und Dialogfähigkeit der Bevölkerung bei Fragestellungen von gesellschaftlicher Relevanz gestärkt werden. Zusätzlich zur Weiterführung von Veranstaltungsbroschüre, Website und Preis der Bürgerakademie sollen zukünftig weitere Teile der Bevölkerung angesprochen und aktive Bürgerforschung angeboten werden. Neuzugewanderte sind grundsätzlich immer miteinbezogen.

Neuer Schwerpunkt: weitere Teile der Bevölkerung ansprechen

Neben eher bildungsaffinen Menschen sollen zukünftig auch die jüngere Generation und eher bildungsfernere Menschen über die Bürgerakademie erreicht werden.

Das Erreichen insbesondere der jungen Generation ist für sehr viele Einrichtungen und Organisationen heutzutage ein Kernthema der Öffentlichkeitsarbeit, gerade auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels. Wenn es gelingt, junge Menschen für die Themen der Bürgerakademie aufzuschließen und ein Interesse für gesamtgesellschaftliche Fragestellungen und Mitwirkung an wissenschaftlichem Arbeiten zu wecken, dann haben wir sehr viel auch für die wissenschaftlichen Einrichtungen und Hochschulen in Lübeck und für den Wissenschaftsstandort Lübeck insgesamt erreicht.

Neuer Schwerpunkt: Bürgerforschung

Als zweiter neuer Schwerpunkt soll zukünftig auch die Mitwirkung der Bevölkerung als aktiver Part am Forschungsgeschehen verstärkt unterstützt werden. Eher bildungsaffinen Menschen soll die Möglichkeit geboten werden,

-          wissenschaftliches Arbeiten kennenzulernen

-          bei wissenschaftlichen Fragestellungen aktiv Anteile der Arbeit zu übernehmen und die Forschungsarbeit dadurch tatkräftig zu unterstützen, sie werden dadurch aktive Teilnehmer/innen der Wissenschaft

-          ihre eigene Forschungsarbeit publik zu machen durch Unterstützung bei Dokumentation und Verbreitung ihrer Forschungsergebnisse, die sie ggf. auch fernab von allen Einrichtungen im sog. „stillen Kämmerlein“ gewonnen haben.

 

Um diese Ziele zu erreichen, sollen Kommunikationswege verbessert und die Kooperation mit wissenschaftlichen Einrichtungen in Lübeck weiter ausgebaut werden.

Aufgrund der Komplexität der geplanten Aufgabenschwerpunkte ist ein mittelfristiger Planungszeitraum von mindestens drei Jahren notwendig. Die Possehl-Stiftung hat dankenswerterweise für diesen Zeitraum eine Spende in Höhe von insgesamt 90.000 Euro für die Fortführung und Weiterentwicklung angeboten.

Es bestehen keinerlei geschäftliche Beziehungen zwischen der Hansestadt Lübeck und der Possehl-Stiftung, die einer Spendenannahme entgegenstehen.

 

 


Anlagen