Vorlage - VO/2014/02074  

Betreff: Antrag der Ausschussmitglieder von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Frau Kristina Aberle und Frau Monika Schedel
Denkmal für behinderte und für homosexuelle Opfer der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsstelle der Fraktion BÜ90 DIE GRÜNEN Bearbeiter/-in: Klöckner, Hilde
Beratungsfolge:
Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege zur Entscheidung
10.11.2014 
08. Sitzung des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege zurückgestellt   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
2014-10 Foto der Gedenktafel

Denkmal für behinderte und für homosexuelle Opfer der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft

Beschlussvorschlag

Denkmal für behinderte und für homosexuelle Opfer der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft

 

Der Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege möge beschließen:

Der Bürgermeister wird gebeten,

  1. die  Lübecker Gedenkstätte „Opfer der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“  dahingehend umzugestalten, dass dort auch behinderte Opfer und homosexuelle Opfer der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft geehrt werden und mit einer Gedenktafel an deren Verfolgung und Ermordung erinnert wird.
  2. dem Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege über die Umsetzung zu berichten.
In der Lübecker Gedenkstätte „Opfer der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“ am Zeughaus werden die Lübecker Bürgerinnen und Bürger, die aus politischen, religiösen und rassischen Gründen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden, ge

Begründung

In der Lübecker Gedenkstätte „Opfer der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“ am Zeughaus werden die Lübecker Bürgerinnen und Bürger, die aus politischen, religiösen und rassischen Gründen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden, geehrt (siehe Foto der Gedenktafel).

 

Darüber hinaus wurden aber auch Lübecker Bürgerinnen und Bürger aufgrund körperlicher oder geistiger Behinderungen und Lübecker Bürgerinnen und Bürger aufgrund ihrer homosexuellen Orientierung Opfer der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.

Von 1939 – 1945 ermordeten die Nazis über 100.000 körperlich und geistig behinderte Menschen. Auch Patienten aus Lübecker Pflegeeinrichtungen wurden Opfer dieser nationalsozialistischen Mordaktion.

 

Die Nationalsozialisten hielten Homosexualität für eine „widernatürliche Veranlagung“, für eine - den so genannten „Volkskörper“ schädigende - „Seuche“, die „auszurotten“ sei. Im Herbst 1934 setzte die systematische Verfolgung homosexueller Männer ein. Über 100.000 Männer wurden polizeilich erfasst und rund 50.000 nach den Naziparagraf 175 verurteilt. Etwa 10.000 schwule Männer wurden in Konzentrationslager verschleppt. Ca. 5.000 Männer überlebten diese Qualen nicht.

 

Am 23. Januar 1937 verhaftete die Gestapo über 200 schwule Lübecker Männer. Deren Leidensweg begann in den Haftzellen der geheimen Staatspolizei im Keller des ehemaligen Zeughauses.

 

Mit der Erweiterung des Mahnmals wollen wir die Erinnerung an das Unrecht wach halten und ein beständiges Zeichen setzen gegen Intoleranz, Feindseligkeit und Ausgrenzung gegenüber Behinderten, Lesben und Schwule

Foto der Gedenkstätte am Ende der Parade neben dem Zeughaus am Dom

Anlagen

Foto der Gedenkstätte am Ende der Parade neben dem Zeughaus am Dom

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich 2014-10 Foto der Gedenktafel (182 KB)    
Stammbaum:
VO/2014/02074   Antrag der Ausschussmitglieder von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Frau Kristina Aberle und Frau Monika Schedel Denkmal für behinderte und für homosexuelle Opfer der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft   Geschäftsstelle der Fraktion BÜ90 DIE GRÜNEN   Antrag eines Ausschussmitgliedes
VO/2015/02429   Denkmal für behinderte und für homosexuelle Opfer der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft   4.041 - Fachbereichs-Dienste   Bericht öffentlich