AM Müller stellt auf Bitte des Vorsitzenden die Gründe der Fraktion LINKE & GAL für die Beschlussvorlage dar. Ausgangspunkt für den Antrag sei der Antrag zur Benennung eines Platzes nach den ermordeten Widerstandskämpferinnen France Bloch-Sérazin und Suzanne Masson der Fraktion Unabhängige Volt-PARTEI gewesen (VO/2024/13113). Man habe sich gefragt, ob es nicht noch andere Widerstandskämpferinnen in Lübeck gegeben habe, zu der sich weitere Forschung lohne. Dabei sei ihnen besonders eine Beteiligung von Lübecker Kinder und Jugendlichen bzw. Schüler:innen wichtig. Davon könne die gesamte Stadt profitieren.
Es folgen Redebeiträge von AM Müller, AM Petereit und AM Stolzenberg zu der Frage, wie Schüler:innen bzw. Kinder und Jugendliche partizipativ an einem Forschungsvorhaben zu Frauen im Widerstand in und/oder aus Lübeck beteiligt werden könnten und welchen Part die Verwaltung dabei einnehmen könne. AM Stolzenberg sieht dies vor allem im Aufgabenbereich der Koordination Erinnerungskultur im Kulturbüro. Entweder sie oder ggf. auch das Forum Erinnerungskultur, sollten Informationen zu Akteurinnen des Widerstands sammeln und auf Schulen zugehen, um sie dazu zu bewegen, sich damit inhaltlich zu befassen. Insofern sei damit kein wissenschaftlicher Forschungsauftrag gemeint.
Senatorin Monika Frank bittet darum, dass diese Interpretation der Vorlage für eine mögliche Empfehlung des Beschlusses an die Bürgerschaft protokollarisch festgehalten wird.
Sie habe bereits in der letzten Sitzung dargelegt, dass wissenschaftliche Forschungsaufträge oder das Beauftragen von entsprechenden wissenschaftlichen Forschungen nicht von der Koordinationsstelle Erinnerungskultur geleistet werden könnten. Forschung an Schulen zu den genannten Themen anzuregen oder diese in die entsprechenden Netzwerke zu geben, könne sie gerne auf die To-Do-Liste der Koordinationsstelle Erinnerungskultur setzen. Allerdings könne man auf die Arbeit innerhalb von Schulen nur begrenzt Einfluss nehmen, sondern hier nur Wünsche kommunizieren.
Es folgen Redebeiträge von AM Petereit, Senatorin Monika Frank und AM Burakowski zum missverständlichen Begriff „Untersuchung“ in der Vorlage. AM Müller betont, dass er die Vorlage ohne Zustimmung seiner Fraktion nicht zurückziehen dürfe. Senatorin Monika Frank stellt in Aussicht, dass die Beschlussvorlage mit einer geänderten Formulierung in der nächsten Sitzung beschlossen werden könne. AM Burakowski würde gerne die Vorlage in dieser Sitzung beschließen, da sie keinen Grund für eine erneute Vertagung sehe.
AM Petereit appelliert an den Ausschuss, hier sorgfältig zu arbeiten. Außerdem erhalte AM Müller bei einer Vertagung des Antrags die Möglichkeit zur Rücksprache mit seiner Fraktion. Darüber, dass man sich eine Würdigung von Lübecker Widerstandskämpferinnen wünsche, sei man sich grundsätzlich im Ausschuss einig. Daher stände einem Beschluss der Vorlage mit modifizierter Formulierung in der nächsten Sitzung nichts im Wege.
Der Vorsitzende lässt über eine Vertagung abstimmen.
Der Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege
stimmt einstimmig für die Vertagung des TOP 6.1.
AM Burakowski bittet darum, dass der Ausschuss in der nächsten Sitzung im Falle einer Empfehlung der Beschlussvorlage an die Bürgerschaft auch Fördermittel für die Umsetzung des Beschlusses im Bereich Erinnerungskultur beantragen solle. Senatorin Monika Frank weist daraufhin, dass sie für einen solchen Antrag einen Deckungsvorschlag benötige.