Neubau Bahnhofsbrücke: Verkehrsverlagerungen zugunsten der Staureduzierung
Die Verwaltung wird beauftragt bis April 2018 ein Konzept zu erarbeiten, welches Möglichkeiten aufzeigt, wie Verlagerungseffekte vom motorisierten Individualverkehr zu anderen Verkehrsmitteln (ÖPNV, Fahrrad) erzielt werden können, um die negativen Auswirkungen des Neubaus der Bahnhofsbrücke abzumildern. Im Konzept sollen unter anderem die folgenden Maßnahmen hinsichtlich ihres Nutzens, der Möglichkeit der Realisierung und damit verbundener Kosten analysiert werden und diesbezüglich zu bereits untersuchten Maßnahmen wie bspw. dem Bau einer Behelfsbrücke ins Verhältnis gesetzt werden.
Zu untersuchende Maßnahmen Busverkehr
- Festlegung der Innenspur der Fackenburger Allee von Werner-Kock-Straße bis Bahnhofsbrücke als Busspur samt Vorrangschaltung für den Busverkehr vor der Brücke.
- Verlängerung der Busspur aus der Fackenburger Allee, wie dies nach Eröffnung der K13 vorgesehen war. [1].
- Ausweitung des Busangebotes entsprechend der nachgefragten Strecken während der Baustelle. Ziel dessen sollte ein auch für gewohnheitsmäßige Autofahrer attraktiver Busverkehr sein.
Zu untersuchende Maßnahmen Radverkehr
- Verbesserung der Fahrradinfrastruktur entlang der Straßen Schwartauer Allee und Fackenburger Allee in Form von sanierten, breiteren Radwegen oder der Abmarkierung von Fahrradstreifen, wie vom ADFC für die Schwartauer Allee seit längerem gefordert.
- Schaffung einer attraktiveren Alternativroute über Stockelsdorfer Straße (Radweg) - Friedenstraße – Marienbrücke:
Ausweisung der Friedenstraße als Fahrradstraße
Optimierung der Kreuzung Friedenstraße / Schwartauer Allee für Fahrradfahrer: Heranführung von der Friedenstraße an die Kreuzung über die ehemalige Abbiegespur und Schaffung einer eigenen, großzügigen Aufstellfläche samt Signalgeber.
Verbesserung der Ampelschaltung am Lohmühlenplatz durch eine Anpassung der Grünphasen über beide Richtungsfahrbahnen, so dass querende Radfahrer nur einmalig warten müssen.
Weiteres
Durchführung einer Kampagne mittels derer im Zuge der Bauphase für den Umstieg auf den ÖPNV und das Fahrrad oder für das Gründen von Fahrgemeinschaften geworben wird.
Dabei soll als Motiv die Reduzierung der Verkehrslast für alle im Vordergrund stehen.
Begründung:
Die Reduzierung der Fahrspuren von vier auf zwei während des Neubaus der Bahnhofsbrücke wird auf den Alltag vieler Lübecker und Pendler aus dem Umland großen Einfluss haben. Auch Senatorin Glogau hat in den Lübecker Nachrichten angekündigt: „Es wird erhebliche Einschränkungen für den Verkehr geben."
Der ÖPNV und das Fahrrad sind verglichen mit dem MIV bekanntermaßen deutlich effizienter, was den Bedarf an Fläche für den Transport der gleichen Anzahl an Personen angeht. Insofern ist es naheliegend, das insbesondere angesichts der während des Neubaus deutlich reduzierten Kapazität der Bahnhofsbrücke Verlagerungseffekte zu diesen Verkehrsmitteln die Situation entspannen. Ziel dieses Antrags ist es, mögliche Maßnahmen hierfür auszumachen und diese hinsichtlich ihrer Auswirkungen zu prüfen.
Quellen:
[1] Tagesordnungspunkt 11.21 der Bürgerschaftssitzung vom 31.05.2001 und https://www.hl-live.de/aktuell/text.php?id=101618
Herr Dr. Eymer verlässt den Sitzungsraum und übergibt den Vorsitz an Herrn Freitag.
Herr Howe erläutert den Antrag der GAL-Fraktion.
Herr Lötsch verweist auf den unter TOP 4.2.4 vorgestellten mündlichen Bericht der Verwaltung und sieht den hier vorliegenden Antrag als recht einseitig bezüglich der Benachteiligung des Individualverkehrs. Seiner Meinung nach gehe der Antrag in die falsche Richtung und müsse daher abgelehnt werden.
Herr Pluschkell schlägt vor, dass die Verwaltung auch den Inhalt dieses Antrages im Zusammenhang mit der unter TOP 4.2.4 zugesagten Prüfung eines Konzeptes mitprüfen könne.
Herr Voht sieht diesen Vorschlag auch als gangbare Lösung an.
Herr Dr. Eymer übernimmt wieder den Vorsitz.
Herr Dr. Brock möchte wissen, ob die Verwaltung den Inhalt dieses Antrages mit in der Prüfung aufnehmen werde, so dass der Antrag zurück genommen werden könne.
Frau Glogau sagt dies zu.
Herr Howe zieht den Antrag der GAL-Fraktion zurück.
Der Bauausschuss nimmt Kenntnis.