- Wie stellt sich die Situation in der betroffenen Einrichtung aktuell im Detail dar? Wie viele Kinder sind von der Schließung ab dem neuen Kita-Jahr betroffen, wie werden die betroffenen Familienbei der Suche nach neuen Betreuungsplätzen unterstützt?
Die Einrichtung St. Paulus wird durch den freien und gemeinnützigen Träger Kitawerk gGmbH betrieben. Das Kitawerk hat die Jugendhilfeplanung im Januar 2025 darüber informiert, dass die Einrichtung zum Ende im Sommer 2025 schließen wird. Hintergrund ist, dass das Gebäude sich in einem schlechten baulichen Zustand befindet und eine Umsetzung der aktuellen Auflagen durch das Landesjugendamt und der Unfallkasse Nord wirtschaftlich nicht für den Träger leistbar sind.
Aktuell werden dort 17 Kinder in einer Familiengruppe betreut. Hiervon werden sechs Kinder im Sommer 2025 die Schule besuchen. Für die restlichen Kinder wurden passende Betreuungsplätze größtenteils im Stadtteil und beim Kitawerk gefunden.
Die Eltern wurden durch das Kitawerk informiert. Zusätzlich wurden die Eltern, die sich für einen zukünftigen Kitaplatz über das Kitaportal für die Einrichtung angemeldet hatten seitens der Einrichtung informiert und ihnen wurde über das Kitaportal eine Absage erteilt, so dass sie rechtzeitig die Möglichkeit haben sich für einen der anderen angemeldeten Plätze zu entscheiden
- Junge Familien finden vermehrt auch in Dänischburg ein Zuhause. Der Bedarf an Kita-Plätzen vor Ort wird bleiben. Gibt es Planungen für die Errichtung einer neuen Kita-Einrichtung in Dänischburg? Wie sehen die im Detail aus? Was gibt es sonst noch für Möglichkeiten?
Seit Sommer 2024 gibt es direkt gegenüber des ehemaligen Standtortes St. Paulus eine Kindertagespflegestelle. Dort können durch zwei Kindertagespflegpersonen 10 Kinder betreut werden.
Insgesamt gibt es 10 weitere Kindertagesstätten in Kücknitz. In unmittelbarer Nähe befinden sich die evangelischen Einrichtung St. Michael (ca. 3,3 km Wegstrecke) und St. Johannes (ca. 5,1 km Wegstrecke) sowie die Einrichtung Stoppelhoppser e.V. (ca. 4,1 km Wegstrecke). Letztgenannte Einrichtung hat noch hinreichend Kapazitäten für die Aufnahme weiterer Kinder, wie die Auswertung der Auslastungsquote gezeigt hat.
Weiterhin hat die Hansestadt Lübeck eine Betreuungsvereinbarung mit der Gemeinde Ratekau, die es Lübecker Kindern ermöglicht eine Einrichtung in Sereetz zu besuchen. Hier befinden sich drei Einrichtungen in geringer Entfernung zu Dänischburg. Die Sereetzer Einrichtungen Kommunales Kinderhaus „Seeretz“ befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Kita St. Paulus (ca. 1,1 km Wegstrecke). Dort werden bei Bedarf regelmäßig Lübecker Kinder betreut. Aktuell werden zwei Kinder in einer Einrichtung in Sereetz betreut (Stand 18.02.2025).
Aufgrund der geschilderten Versorgungssituation gibt es zurzeit keine weiteren Planungen für die Errichtung einer neuen Kita in Dänischburg.
- In Kücknitz gibt es laut aktuellen Zahlen der Verwaltung eine Unterversorgung beim Angebot zur Kinderbetreuung. Der weitere Wegfall von ca. 15 Betreuungsplätzen ab Sommer in Dänischburg wird das Problem im Stadtteil weiter verschärfen. Wie soll generell wirksam und zeitnah gegengesteuert werden? Gibt es Pläne der Verwaltung? Wie sehen die aus?
Die aktuellen Versorgungszahlen für den Stadtteil Kücknitz sind der öffentlichen Vorlage Kitabedarfsplanung 2025/2026 zu entnehmen.
Für die Bedarfsermittlung werden verschiedene Daten zu Grunde gelegt: Bevölkerungsprognosen, Entwicklung der Wohnbebauung, Daten aus dem Melderegister, Geburtenzahlen, Bestandserhebung, Nutzungsverhalten, Elternbefragungen, wissenschaftliche Untersuchungen zur Entwicklung der Kindertagesbetreuung.
In Kücknitz leben nach dem aktuellen Auszug aus dem Melderegister im kommenden Kita-Jahr 40 Kinder im Kindergartenalter weniger als im Vorjahr. In den kommenden zwei Jahren wird die Anzahl der Kinder unter 6 Jahren dort voraussichtlich um 15 Prozent zurückgehen. Die Anzahl der Geburten ist weiter rückläufig. Zusätzliche Kitaneubauten sind dort geplant, wo große Neubaugebiete entstehen.
Seitens der Jugendhilfeplanung erfolgt die Planung von neuen Kita-Standtorten so, dass mindestens viergruppe Einrichtungen errichtet werden können, um den wirtschaftlichen Betrieb zu sichern.