Vorlage - VO/2024/13688-01  

Anfrage des BM Detlev Stolzenberg (Unabhängige Volt-PARTEI): Umgang mit den Ehrenmalen von Kaiser Wilhelm und Bismarck am Lindenplatz
 

1. Wie ist der Stand der Bewertungen der Stabstelle Erinnerungskultur zum zukünftigen Umgang mit den Ehrenmalen Kaiser Wilhelm und Bismarck am Lindenplatz?
 

Am 9.10.2024 fand eine Diskussionsveranstaltung mit dem Titel „Den Kaiser stürzen? Erhalten oder Neugestalten? Denkmäler von Kaiser Wilhelm und Otto von Bismarck auf dem Prüfstand“ im Willy-Brandt-Haus Lübeck statt. Die Veranstaltung wurde vom Willy-Brandt-Haus Lübeck und den Jusos Lübeck organisiert und durchgeführt. Das Kulturbüro der Hansestadt Lübeck/Koordinatorin Erinnerungskultur fungierte als Kooperationspartner. Senatorin Monika Frank, Dr. Jan Zimmermann, Historiker und Autor, Sophie Schmalenberger, Kulturwissenschaftlerin und Autorin, und Claus Deimel, Ethnologe und Initiator von „Projektion-Bismarck”, diskutieren über den Umgang mit historischen Denkmälern und deren Bedeutung für unsere heutige Gesellschaft. Zahlreiche Vertreter:innen der Lübecker Stadtgesellschaft waren vertreten und diskutierten engagiert mit den Gästen auf dem Podium. Dabei zeichnete sich deutlich ab, dass auch in Lübeck die Erinnerungstopografie der Stadt mit großem Interesse verhandelt und diskutiert wird. Auch bundesweite und internationale Diskurse über den Umgang mit Denkmälern im öffentlichen Raum werden in Lübeck rezipiert und prägten die Abendveranstaltung.

Derzeit begleitet das Kulturbüro/Koordinatorin Erinnerungskultur ein Projekt zum Thema „Denkmäler“, das den begonnenen Dialogprozess im kommenden Jahr fortführen soll. Seit dem Sommer 2024 bearbeitet Gesine Dankwart, renommierte Künstlerin und ehemalige Drehbuchstipendiatin der Nordischen Filmtage, das Thema im Rahmen eines gemeinsamen Projektes, an dem u.a. auch das Theater Lübeck beteiligt ist.

2. Gibt es weitere Denkmale, Skulpturen oder Symbole im öffentlichen Raum, die in Bezug auf ihre korrekte zeitgeschichtliche Bedeutung von der Stabstelle Erinnerungskultur überprüft werden bzw. werden sollten?

Eine systematische Prüfung von Denkmalen, Skulpturen oder Symbolen im öffentlichen Raum kann durch die Koordinatorin Erinnerungskultur nicht geleistet werden (Aufgabenspektrum siehe VO 9/07965-01-01-02 „Konzept zur Neu-Aufstellung der Erinnerungskultur in Lübeck“), sondern bedürfe der Vergabe von Recherche- und Forschungsaufträgen. Das Kulturbüro/Koordinatorin Erinnerungskultur greift Impulse aus der Stadtgesellschaft auf, unterstützt diesbezügliche Diskurse und bereitet bei Bedarf politische Beschlüsse vor.