Vorlage - VO/2024/13687  

Betreff: Kompetenzzentrum der Pflegekinderhilfe der Hansestadt Lübeck
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senatorin Monika Frank
Federführend:4.510 - Familienhilfen/Jugendamt Bearbeiter/-in: Bender, Olga
Beratungsfolge:
Senat zur Senatsberatung
Jugendhilfeausschuss zur Kenntnisnahme
05.12.2024 
11. Sitzung des Jugendhilfeausschusses (Wahlperiode 2023 - 2028)      

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Bericht Kompetenzzentrum der Pflegekinderhilfe der Hansestadt Lübeck

Beschlussvorschlag

Kompetenzzentrum der Pflegekinderhilfe der Hansestadt Lübeck
 


Begründung

 

In der Hansestadt Lübeck befinden sich derzeit über 390 Kinder in einer Familienpflege nach § 33 SGB VIII. Diese Kinder leben in circa 285 Pflegefamilien.

 

Jedes Kind soll die Möglichkeit haben, in einem familiären Setting aufzuwachsen. Kinder sollen auch in Krisen in ihrer Pflegefamilie bleiben können, um das institutionelle Aufwachsen zu vermeiden. Gegenüber dem Aufwachsen in einer stationären Jugendhilfeeinrichtung stellt die Familienpflege bessere Bindungschancen bereit. Zudem ergeben sich große Herausforderungen auf Grund fehlender Plätze und hoher Kosten für die Kommunen.

Traumatisierte und belastete Kinder, deren Eltern nicht ausreichend für sie sorgen können, profitieren von dem Aufwachsen in einer Pflegefamilie insbesondere dann, wenn die Eltern und Pflegepersonen fachlich und qualitativ hochwertig begleitet und bedarfsgerecht unterstützt werden.

 

Mit Blick auf diese Grundprämisse und unter Berücksichtigung der gesetzlichen Neuerungen des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes begab sich die Pflegekinder- und Adoptionsstelle der Hansestadt Lübeck 2022 bis 2023 in einen umfassenden inhaltlichen Reformprozess. Dieser Prozess diente insbesondere der Weiterentwicklung der fachlichen Qualitätsstandards und fand unter externer Begleitung von Dr. Christian Erzberger statt.

Des Weiteren befindet sich der Bereich Familienhilfen / Jugendamt seit 2024 in einem die gesamte Aufgabenwahrnehmung betreffenden Organisationsuntersuchungs- und Personalbemessungsprozess. Dies beinhaltet eine Empfehlung zur Optimierung der internen Aufbauorganisation unter Beurteilung der Aufgabenverteilung sowie Bemessung der notwendigen Personalressourcen. Das den Bereich hierzu begleitende Institut IN/SO wird dem Ausschuss hierüber mündlich berichten, der finale Abschlussbericht ist für Sommer 2025 vorgesehen.

Das Ergebnis des inhaltlichen Reformprozesses in der Pflegekinderhilfe der Hansestadt Lübeck ist neben einer konzeptionellen Neuausrichtung des Fachdienstes auch der Bedarf an der Entwicklung eines Kompetenzzentrums in Lübeck. Im anliegenden Zwischenbericht wird dargestellt, weshalb die Entwicklung des Kompetenzzentrums Pflegekinderhilfe für Lübecker Kinder, deren Eltern, Pflegeltern und Fachkräften notwendig ist.

Die gegenwärtige Haushaltslage der Hansestadt Lübeck lässt keine Ausweitung der finanziellen Mittel zur Umsetzung nicht gesetzlich vorgeschriebener Maßnahmen zu. Die Kommunalaufsicht hat in der Haushaltsgenehmigung 2024 formuliert, dass es in der gegenwärtigen Situation gilt, „die Unsicherheiten in der wirtschaftlichen Entwicklung und in den Inflationstendenzen mit ihren Folgen im Blick zu behalten. Steigenden Belastungen im Ergebnishaushalt sollte gerade jetzt mit eigenen Konsolidierungsanstrengungen begegnet werden. Für die hierfür notwendigen Beschlüsse sind von Seiten der Verwaltungen sowohl bezogen auf die Ergebnis- wie auch die Investitionsplanung geeignete Entscheidungsgrundlagen zur Verfügung zu stellen.

Das Ziel des Zwischenberichtes ist es zu veranschaulichen, wohin der Bereich Familienhilfen / Jugendamt das Pflegekinderwesen in der Hansestadt Lübeck perspektivisch entwickeln möchte. Es wird aufgezeigt, wie sich die Ausgangslage darstellt, welche fachliche Haltung und welches Leitbild mit dem Reformprozess einhergehen und wie diese Ziele den einzelnen Beteiligten zu Gute kommen können. Der Bericht zeigt drei mögliche Szenarien der Umsetzung des Kompetenzzentrums auf, wobei die Verwaltung mindestens die Umsetzung der Variante II als fachlich erforderlich ansieht.

Nach der Darstellung der drei Varianten skizziert der Bericht abschließend kurz die zu erwartenden Auswirkungen und die Nachhaltigkeit des Kompetenzzentrums Pflegekinderhilfe.


 


Anlagen

Bericht „Kompetenzzentrum der Pflegekinderhilfe der Hansestadt Lübeck

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 2 1 öffentlich Bericht Kompetenzzentrum der Pflegekinderhilfe der Hansestadt Lübeck (115 KB)