Vorlage - VO/2024/12931-02  

Betreff: Bericht zum Antrag von AM Mandy Siegenbrink (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN), AM Michelle Akyurt (CDU), Max Manegold (FDP): Unterstützung für den Begegnungstreff Salut
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senatorin Pia SteinrückeAktenzeichen:50.10.10.17
  Bezüglich:
VO/2024/12931
Federführend:2.500 - Soziale Sicherung Bearbeiter/-in: Wiesen, Melanie
Beratungsfolge:
Senat zur Senatsberatung
Ausschuss für Soziales zur Kenntnisnahme
03.09.2024 
12. Sitzung des Ausschusses für Soziales zur Kenntnis genommen / ohne Votum   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n

Beschlussvorschlag

Gemäß Antrag im Sozialausschuss vom 06.02.2024 wurde die Verwaltung beauftragt, zu prüfen, ob und ggf. wie das Café Salut (finanziell) unterstützt werden kann, insbesondere sollte dabei auf dieglichkeit eines Budgetvertrages und Möglichkeiten zur Gegenfinanzierung eingegangen werden. Hierzu wird wie folgt berichtet.


Begründung

Das Café Salut, betrieben durch die Heilsarmee Lübeck, versteht sich als Ansprechpartner für in Not geratene Menschen und hilft diesen, ein sinnerfülltes Leben aufzubauen. Die Hilfe zielt ab auf eine ganzheitliche Erneuerung, Prävention, Wiederherstellung und Fürsorge. Es liegt in unmittelbarer Nähe zum Männerwohnheim in der Engelsgrube. Täglich in der Zeit zwischen 07:00 Uhr und 15:30 Uhr wird Frühstück bzw. Mittagessen angeboten. Es wurden bis vor kurzem glich ca. 60 Essen bei 25 Sitzplätzen ausgegeben. Einmal wöchentlich wird Essen zur Mitnahme von der Lübecker Tafel in den Räumlichkeiten ausgegeben. Das Café Salut dient als Aufenthaltsort von wohnungs- und obdachlosen Männern und Frauen, Rentnern und arbeitslosen Menschen. Die Bewohner des Männerwohnheims nutzen das Angebot regelmäßig.

Das Café Salut richtet sich nicht explizit an eine spezielle Klientel, welches im Quartier Innenstadt einer besonderen Betreuung und Begleitung bedarf. Es hat, nach Auffassung der Verwaltung, den Charakter einer Sozialstation.

 

In der Innenstadt ist eine Vielzahl von (städtisch finanzierten) Angeboten für den überwiegenden Teil der Klientel angesiedelt. Exemplarisch wird auf folgende Angebote hingewiesen:

  • Begegnungsstätte für drogensuchterkrankte Bürger:innen und das Streetworker Mobil der AWO gGmbH
  • Café W. u. T. des Vereins Selbsthilfe-Organisation Soziales Lübeck e.V.
  • Beratungsstellen für Frauen, Jungerwachsene sowie die Zentrale Beratungsstelle und die „hle 77“ der DNNO
  • Div. Lübecker Frauenberatungsstellen (Aranat e.V., Biff e.V., usw.)
  • Div. Ausgabestellen der Lübecker Tafel e.V.
  • becker Herzenswärmebus der Obdachlosenhilfe e.V:

 

Es sind weitergehende Informationen zur Fragestellung eingeholt worden, wie die Finanzierung bisher sichergestellt wurde und warum diese Finanzierung nicht länger möglich sei. Zudem wurde angefragt, ob Vernetzungen und Kooperationen mit anderen Träger:innen r ähnliche Angebote im Quartier Innenstadt bestehen, um Doppelleistungen vermeiden zu können.

 

Die Heilsarmee Deutschland teilt dazu mit, dass sie die defizitäre Einrichtung „Begegnungsstätte Salut“ in Lübeck seit 2021 mit zinslosen Darlehen finanziert habe, weil zu diesem Zeitpunkt im Rahmen der Leistungs- und Vergütungsvereinbarungen der Anteil des Café Salut aus dem Gesamtkonzept der Heilsarmee r Lübeck r das sogenannte „nnerwohnheim“ (Einrichtung im Sinne des § 67 SGB XII) herausgerechnet wurde. Diese Finanzierung ist der Heilsarmee nftig nicht mehr möglich.

Das Café Salut sei gem. Stellungnahme der Heilsarmee u. a.r einen reibungslosen Ablauf im Männerwohnheim notwendig. Eine Schließung des Cafés rde das Männerwohnheim massiv beeinträchtigen. Es sei mit einer nicht gewollten Dynamik zu rechnen. Das Café sei ein besonderes, wichtiges Angebot und ein wichtiger Baustein für die Männer aus dieser Einrichtung.

 

Das Vorhalten einer Begegnungsstätte als Teil des Männerwohnheims war und ist seitens der Verwaltung zu keinem Zeitpunkt mit der Heilsarmee vereinbart worden. Insofern besteht seitens der Verwaltung kein Auftrag an die Heilsarmee, dies aus den Mitteln für die Notunterkunft vorzuhalten.

 

Das Café Salut ist vielmehr bisher als ein freiwilliges, zusätzliches Angebot der Heilsarmee einzuordnen, welches in dortiger finanzieller Verantwortung eigenverantwortlich vorgehalten wird.

 

Das bestehende Budget für freiwillige Leistungen im Rahmen von Zuwendungen und Zuschüssen ist bereits durch die bestehenden, durch die Bürgerschaft beschlossenen Projekte ausgeschöpft. Außerdem wurde durch das Land in der Vergangenheit im Rahmen der Haushaltsgenehmigung wiederkehrend darauf hingewiesen, dass eine Ausweitung der Finanzierung von freiwilligen Leistungen kritisch gesehen wird. Zudem ist die angespannte Haushaltslage der Hansestadt Lübeck hinreichend bekannt.

 

Eine zwingende Notwendigkeit des Bestehens des Café Salut wird aufgrund ausreichender anderer Angebote nicht festgestellt. Eine finanzielle Unterstützung des Café Salut ist aus Verwaltungssicht daher nicht erforderlich. Eine mögliche Einsparung oder Kompensation für diese freiwillig zu finanzierende Leistung ist in den städtischen Haushalten 2024 und 2025 nicht vorhanden.


Anlagen

./.

Stammbaum:
VO/2024/12931   AM Mandy Siegenbrink (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN), AM Michelle Akyurt (CDU), Max Manegold (FDP): Unterstützung für den Begegnungstreff Salut   Geschäftsstelle der Fraktion BÜ90 DIE GRÜNEN   Antrag eines Ausschussmitgliedes
VO/2024/12931-01   AM Andreas Müller (LINKE): Änderungsantrag zu VO/2024/12931 AM Mandy Siegenbrink (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN), AM Michelle Akyurt (CDU), Max Manegold (FDP): Unterstützung für den Begegnungstreff Salut   Geschäftstelle LINKE & GAL   Antrag eines Ausschussmitgliedes
VO/2024/12931-02   Bericht zum Antrag von AM Mandy Siegenbrink (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN), AM Michelle Akyurt (CDU), Max Manegold (FDP): Unterstützung für den Begegnungstreff Salut   2.500 - Soziale Sicherung   Bericht öffentlich