Vorlage - VO/2024/13137-01  

Betreff: Antwort zur Anfrage des AM Andreas Müller (LINKE): Mülltrennung in Lübecker Schulen
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senatorin Monika FrankBezüglich:
VO/2024/13137
Federführend:4.401 - Schule und Sport Bearbeiter/-in: Schillmann, Saskia
Beratungsfolge:
Senat zur Senatsberatung
Schul- und Sportausschuss zur Kenntnisnahme
19.09.2024 
10. Sitzung des Schul- und Sportausschusses zur Kenntnis genommen / ohne Votum   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n

Beschlussvorschlag

Beantwortung der Anfrage des AM Müller zur Mülltrennung in Lübecker Schulen


 


Begründung

In welchen Schulen stehen mittlerweile in allen Klassenräumen, in der Mensa, auf dem Schulhof etc. entsprechende Müllbehälter, bzw. wo ist dies noch nicht der Fall?

 

Die Schulen sind zu ca. 80% mit Vierfach-Trennbehältern auf den Fluren ausgestattet. Die fehlenden Behälter sind gerade in der Ausschreibung. Hauptsächlich fehlen noch Trennsysteme in den Mensen und Sporthallen. Alle naturwissenschaftlichen Fachräume sind mit Restmüllbehältnissen ausgestattet.

 

 

Folgende Schulen sind komplett ausgestattet: Oberschule zum Dom, Katharineum, Geschwister-Prenski-Schule,  Hanse Schule, Emanuel-Geibel-Schule, Schule Lauerholz inklusive Außenstelle, Dorothea-Schlözer-Schule, Kaland Modul Schule, Ernestinenschule, Berend-Schröder-Schule, Marienschule, Schule am Stadtpark, Willy-Brandt-Schule, Kahlhorst Schule, Schule Wulfsdorf, Astrid-Lindgren-Schule, Baltic Schule, Schule Niendorf, Julius-Leber-Schule, Pestalozzi-Schule 

 

Woran scheitert es bisher, wenn es Schulen gibt, in denen der Müll noch nicht getrennt entsorgt werden kann?

 

Es scheitert am Nutzerverhalten. Es werden bereits verschiedenfarbige Müllsäcke genutzt, um eine Kennzeichnung für Nutzer und Reinigungskräfte zu schaffen. Eine Leerung der Behältnisse findet regelmäßig statt. Die Entsorgung des Inhalts wird durch die unterschiedlichen Farben der Müllsäcke sichergestellt. Leider kommt es häufig vor, dass die Nutzer keine Mülltrennung durchführen. Sprich wenn die Reinigungskraft den gelben Sack (Wertstoffe/Plastik) aus dem Trennsystem entnimmt, so wird häufig festgestellt, dass sich überwiegend andere Müllarten im gelben Sack befinden (z.B. Restmüll oder Biomüll). Eine Entsorgung des gemischten Abfalls ist dann nur noch im Restmüll möglich. Dies könnte den Eindruck erwecken, dass unsere Reinigungskräfte nicht der Mülltrennung nachkommen. Hinzu kommt, dass die Müllsäcke nicht inkl. des Mülls in der jeweiligen Tonne entsorgt werden (blauer Müllsack = Altpapier / Papier) der Inhalt wird dann durch Auskippen des Müllsacks in die richtige Tonne entleert, der Müllsack selber wird jedoch im Wertstoffbehälter (gelbe Tonne) entsorgt. Den gleichen Sachverhalt haben wir u.a. beim Biomüll (brauner Müllsack). Zur Ressourceneinsparung (in diesem Fall Müllsäcken) kippen unsere Reinigungskräfte den angefallenen Abfall in einen Abfallsack. Sprich es wird das Altpapier / Papier aus diversen Trennsystemen nicht immer der komplette Abfallsack entnommen sondern diese Abfallsäcke werden im Objekt zusammengekippt und nach Möglichkeit wiederverwendet. 

 

Stellungnahme zu den vorangegangenen Themen im Schul- und Sportausschuss am 16.05.2024

Anordnung in den Fluren ungeeignet gegenüber früherer Aufstellung in den Klassenräumen:

Die Aufstellung der Mülltrennsysteme (Flurbereich alle 4 Klassenräume) wurde in einem Pilotprojekt im Katharineum über 1 Jahr erprobt und für gut befunden. Eine Aufstellung in den Klassenräumen wäre gerade in alten Schulen ein Platzproblem. Hinzu käme ein erhöhter Arbeitsaufwand (Personal) für die Entleerung, sowie würden auch Mehrkosten für farbige Kunststoffsäcke anfallen. Dieses würde durch den erhöhten Plastikmüll eine Umweltbelastung darstellen.

Fehlende Aufsicht in den Fluren:

Die Mülltrennsysteme sind aus Edelstahlblech gefertigt und gelten als Vandalismus sicher. Die Systeme sind selbstlöschend, was durch die Dekra zertifiziert wurde. Die Mülltrennung ist eine Vorgabe der EU (Europäische Mülltrennungsverordnung). Bis zum 10.07.2024 wurden den GMHL keine Schäden an den Mülltrennsystemen gemeldet.

Weite Wege zum nächsten Abfallbehälter führen zur ausbleibenden Nutzung:

Das System wurde in den Gebäuden im Flurbereich in einem Radius von 4 Klassenräumen verteilt. Durch die Bauart des Gebäudes kann es leider zu längeren Wegen kommen. Das GMHL hat schon weitere 71 Systeme beschafft und in den Gebäuden nach Bedarf verteilt, um solche langen Wege zu vermeiden.

Gemeldeter höherer Bedarf der Schulen und Nichteinbeziehung bei der Aufstellung der Systeme:

Es wurden durch die Koordinatoren und Hausmeister des Hausmeisterdienstes Mehrbedarfe an Mülltrennsystemen ermittelt. Hierbei wird auch erneut Kontakt zu den Schulleitungen aufgenommen. Parallel werden auch die Bedarfe für die Sporthallen und Mensen ermittelt. Dieses Verfahren wurde abgeschlossen. Im Juni 2024 sind weitere 116 4-fach Trennsysteme in die Ausschreibung gegangen. Die Frist für die Ausschreibung endete am 16.08.2024. Diese sind für die Mensen, Sporthallen und Schulen gedacht, um die Mehrbedarfe abzudecken, die sich in laufenden Betrieb ergeben haben. Die Lieferung erfolgt ca. in KW 44. An einigen Standorten hatten wir das Problem, dass eine Müllentsorgung trotz Nutzung der Trennsysteme nicht möglich ist, da wir nicht an allen Standorten die geeigneten Mülltonnen haben. Es wurde bereits vor der Auslieferung der Mülltrennsysteme eine Bestellung der Mülltonnen aufgegeben, jedoch gab es einen Lieferrückstand von Remondis, dieser bestand ebenfalls bei der EBL. Die fehlenden Mülltonnen wurden bis Ende Juni ausgeliefert, sowie bei Bedarf die Leerungsintervalle erhöht. Der Hausmeister sollte die Systeme in Absprache mit der Schulleitung verteilen. Dieses wurde den Schulleitungen in einer Email von Herrn Dr. Friedemann von 14. Juli 2023 mitgeteilt. Hier der betreffende Auszug aus der E-Mail „Konsequenzen für die Schulen sind, dass zunächst die Aufstellung der Trennsysteme nach Absprache mit ihren Hausmeistern erfolgt“.

Reinigungskräftewechsel und unzuverlässige Arbeitsweise:

An einigen Standorten wird die Mülltrennung auf den Fluren nicht umgesetzt. Sofern z.B. Restmüll in überwiegenden Massen in den nicht dafür vorhergesehenen Müllsäcken z.B. Papiermüll vorgefunden wird, muss dies im Restmüll entsorgt werden. Eine Trennung / Sortierung des Mülls innerhalb der Säcke wird nicht durch Reinigungskräfte oder Hausmeister durchgeführt. Daher ist es möglich, dass dieser Eindruck bei Schulleitungen entstehen konnte. Uns ist bewusst, dass wir eine hohe Fluktuation im Bereich der Reinigungskräfte haben. Dies führt dazu, dass wir regelmäßig neue Reinigungskräfte und auch externe Dienstleistungsunternehmen einsetzen müssen. Es wurden sowohl die Objektleitungen als auch die Vorarbeiter: innen instruiert neue Mitarbeiter: innen an den Standorten einzuweisen. Eine Kontrolle erfolgt regelmäßig, sodass wir eine Unzuverlässigkeit der Reinigungskräfte nicht nachvollziehen können.

 Bahnhofsdesign der Mülleimer“ passt nicht in Ästhetik von denkmalgeschützten Schulgebäuden:

Bei der Ausschreibung der Trennsysteme war der Anbieter Auweko derjenige, der das beste Preis-Leistungs-Verhältnis in Bezug auf Sicherheit und Vandalismus angeboten hat. Daher wurde die Ästhetik nicht als vorrangiger Bewertungspunkt gesehen. Auweko konnte auch als Einziger Referenzen anderer Großkunden vorweisen.

 


 


Anlagen


 

Stammbaum:
VO/2024/13137   Anfrage des AM Andreas Müller (LINKE): Mülltrennung in Lübecker Schulen   Geschäftstelle LINKE & GAL   Anfrage
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