Die folgenden Baumaßnahmen haben unterschiedliche Ausgangs- und Beschlusslagen. Teils geht es um Neubauvorhaben, teils um Ersatzbau- und Sanierungsvorhaben. Der Bereich 4.401 hat daher versucht die Maßnahmen in verschiedene Kategorien zu unterteilen.
Hinweise:
Zum Teil liegen für die Maßnahmen noch keine konkreten Kostenschätzungen vor. Wo dies der Fall ist, werden die Summen konkret als Kostenschätzung benannt. Bei allen anderen Projekten dienen die Zahlen, sofern welche genannt werden, nur zur Orientierung der Projektgröße anhand von Erfahrungswerten. Die tatsächlichen Kosten können durch diverse Umstände (Entsorgungspflichtige Materialien, Entwässerungs- und Umweltauflagen etc.) von diesen Orientierungswerten abweichen und bedürfen einer konkreten Kostenschätzung durch einen Fachplaner.
Die Sanierung oder die Errichtung von Ersatzneubauten bei bestehenden Turn- und Sporthallen wird in diesem Bericht nicht thematisiert, da diese Kosten bereits im Schulbau-Masterplan des Gebäudemanagements aufgeführt sind (VO/2024/13024).
- Aktuelle Bauvorhaben der Hansestadt Lübeck:
Hansehalle (VO/2023/12749):
Die Hansehalle erhält in 2024/2025 einen Anbau (TV-Produktion, Presseraum, Versammlungsraum, Lagerräume, Photovoltaik-Anlage etc.) und mediale Anpassungen im Halleninnenraum (Presseplätze, Kamerapodest).
Gesamtkosten 2.928.000 EUR (300.000 EUR Possehl-Stiftung, 132.208 EUR VFL Lübeck-Schwartau, 1.152.900 EUR Land S.-H., 1.342.892 EUR Eigenmittel HL). Die ersten Ausschreibungsergebnisse liegen bereits vor.
Dazu kommen lt. Kostenschätzung rund 250.000 EUR an Eigenmitteln für die Betriebsausstattung (Medientechnik, Mobiliar etc.), die bis zur voraussichtlichen Fertigstellung im Spätsommer 2025 beschafft werden muss.
Sportanlage Schönböcken (VO/2023/12675):
Die städtische Sportanlage muss umfassend in 2024 - 2026 lt. Kostenschätzung für 3.090.000 EUR saniert werden (Neuer Belag Kunstrasenplatz, neue Flutlichtanlage, neue 100 m Laufbahn, Erneuerung der gesamten Entwässerung der Anlage), ansonsten droht die Unbespielbarkeit der Anlage. Bei Eigenmitteln in Höhe von 2.840.000 EUR fördert das Land die Maßnahme mit 250.000 EUR.
Zusätzlich wünschen sich der FC Dornbreite, die Schule Schönböcken und die anliegenden Kitas öffentliche Sportgeräte, ein Kunstrasen-Kleinspielfeld und einige Unterstände. Hierfür wurde ein Antrag bei der Possehl-Stiftung über 600.000 EUR gestellt.
Neue unechte Dreifeld-Sporthalle Albert-Schweitzer-Schule (VO/2023/12657):
Im Herbst 2025 wird die neue Sporthalle der Albert-Schweitzer-Schule fertiggestellt (Voraussichtliche Gesamtkosten: 7.953.000EUR).
Laufende Sanierungsprojekte:
In den kommenden Monaten werden zahlreiche Kunststoff-Kleinspielfelder mit Mitteln des Haushalts 2024 saniert und Weitsprunggruben instandgesetzt. Dazu erfolgt weiterhin die schrittweise Umstellung der städtischen Flutlichtanlagen auf LED-Technik.
- Von der Bürgerschaft bereits beschlossene Sportprojekte (VO/2022/11299-03-02):
Sporthalle Falkenwiese:
Für eine grundsätzliche Umsetzung gibt es einen Haushaltsbegleitbeschluss der Bürgerschaft aus 2022. Parallel dazu und als Ergänzung zu einer bereits vorliegenden Machbarkeitsstudie (VO/2022/11119) wird der Bürgerschaft im September 2024 eine neue Umsetzungsvariante vorgelegt (VO/2024/13363 - Bau einer neuen 2-Feld-Sporthalle inkl. der Integration eines neuen Umkleidegebäudes Sportzentrum Falkenwiese), errichtet alleine auf Flächen des städtischen Sportzentrums Falkenwiese + angrenzender abgängiger Bauhof 5.660. Gesamtkosten: 7.500.000 EUR.
Turnsporthalle Kücknitz (VO/2019/07732):
Für eine grundsätzliche Umsetzung gibt es ebenfalls einen Haushaltsbegleitbeschluss der Bürgerschaft aus 2022. Das Projekt muss lt. Gebäudemanagement im Rahmen der Schulentwicklungsplanung am Standort Trave-Schulzentrum mitgedacht werden, weil u.a. auch die Energiezentrale des gesamten Standorts einbezogen werden muss, die sich aktuell noch am geplanten Standort der Turnsporthalle befindet. Die Kosten der Turnsporthalle (ohne Ersatz Energiezentrale) dürften mittlerweile bei mindestens 5.000.000 – 6.000.000 EUR liegen.
- Zwingend notwendige Sanierungsprojekte, die in 2025 einer Umsetzung bedürfen:
Kunstrasenplatz Kalkbrennerstr:
Der Kunstrasen ist hoch frequentiert (20 Mannschaften im Spielbetrieb + Schulsport) und wurde bereits diverse Male notdürftig geflickt. Ein Austausch 2025/2026 ist alternativlos, ansonsten droht eine Sperrung wegen fehlender Verkehrssicherheit. Neben dem Kunstrasenbelag selbst müssen auch die 30 Jahre alte Flutlichtanlage und Teile der Entwässerung der Sportanlage erneuert werden. Kostenschätzung: 1.000.000 EUR.
Kunstrasenplatz Koggenweg:
Die Situation stellt sich ähnlich dar wie beim Kunstrasen Kalkbrennerstr., jedoch ist hier nur der der Austausch des Kunstrasens erforderlich. Kostenschätzung: 470.000 EUR (hier jedoch konsumtiv zu ordnen).
Entwässerung Rasenplatz Stadion „Flugplatz“ Travemünder Allee 69 c:
Die Entwässerung des städtischen Rasenplatzes im Stadion ist nicht mehr funktionsfähig und Teile des Platzes sind schon bei kleinen Regenmengen nicht mehr bespielbar. Die Entwässerung muss daher komplett saniert werden, um den Platz wieder für die diversen Mannschaften des 1. FC Phönix und der JFV Lübeck spielfähig zu machen. Die Kosten dürften bei mindestens 500.000 – 600.000 EUR liegen. Planungskosten stehen im Haushalt 2024 zur Verfügung. Die Sanierung der abgängigen Gebäude der städtischen Sportanlage möchte der nutzende 1. FC Phönix im Rahmen einer Übernahme in Erbbaurecht eigenständig durchführen. Eine entsprechende Vorlage für die Bürgerschaft ist in Bearbeitung.
- Sanierungsprojekte, die zeitnah einer Umsetzung bedürfen, parallel aber aufgrund der Schulnutzung auch bereits kostentechnisch im Schulbau-Masterplan des Gebäudemanagements erfasst wurden und in diesem Bericht somit nur nachrichtlich aufgeführt werden:
Sportplatz-Umkleidegebäude:
Die Bewertung der Sportplatz-Umkleidegebäude erfolgte im Rahmen des Schulbau-Masterplans. Bei mindestens 4 Gebäuden (Roter Hahn, Holstentor-Süd, Neuhof, Kasernenbrink) herrscht akuter Handlungsbedarf (Statik, Elektrik, Sanitäranlagen, energetische Probleme bei Heizung, Duschen etc,), ansonsten droht zeitnah eine Ersatzaufstellung von Container-Umkleiden, welche wiederum weitere Kosten verursachen würden. Die Kosten für ein neues nachhaltiges Standard-Umkleidegebäude in Modul-Holzbauweise mit 4 Umkleiden sowie Sanitär- und Funktionsräumen liegen lt. einer Kostenschätzung bei mindestens 1.950.000 EUR.
- Vorschläge der Lenkungsgruppe Sportentwicklungsplanung 2021 für eine mittelfristige Umsetzung von Starterprojekten (VO/2021/10424):
Sport- und Bürgerpark Neuhof:
Es liegt eine Machbarkeitsstudie vor (neue 400 m Laufbahn, Freilufthalle, div. öffentliche Bewegungsangebote). Die Kostenschätzung aus 2020 lag bei 2.800.000 EUR (ohne neue Ersatzumkleide, siehe Punkt 4). Mittlerweile dürfte die Umsetzung 3.500.000 – 4.000.000 EUR kosten.
Stadtverkehr-Halle:
Prüfung zur Herrichtung der Halle für die Belange des Leistungssports (Handball). Im aktuellen Zustand ist die Halle nur für Trainingszwecke geeignet und könnte daher vorerst auch nur angemietet werden. Für einen Punktspielbetrieb müsste jedoch u.a. die Decke angehoben werden. Kosten können für dieses Projekt nicht benannt werden.
Inklusive Freizeitsportanlage:
In einem Modellprojekt soll in Zusammenarbeit mit dem Behindertenbeirat und Einrichtungen der Behindertenhilfe eine barrierefreie und inklusiv gestaltete Freizeitsporteinrichtung an der Albert-Schweitzer-Schule geplant und umgesetzt werden. Kosten können für dieses Projekt aktuell nicht benannt werden.
Dirtbahn/ Pumptrack Kücknitz (VO 2024/13139):
Im Rahmen der Sportentwicklungsplanung für den Stadtteil Kücknitz in 2023 gab es diverse Wünsche aus dem Stadtteil. Die höchste Priorität erhielt die Idee einer Dirtbahn/Pumptrack auf dem Grandplatz Mühlbachtal. Eine vergleichbare Anlage in Rellingen konnte in 2023 für 1.000.000 EUR errichtet werden. Würde man den Bikepark noch zusätzlich um Bewegungselemente, eine Boulderwand, ein kleines Funktionsgebäude (WC, Platzwart) sowie eine kleine Skateanlage ergänzen, würden die Kosten für einen solchen Adrenalinpark auf ca. 2.500.000 – 3.000.000 EUR steigen. Für konkrete Zahlen bedarf es einer Kostenschätzung durch einen Fachplaner.
- Weitere Projekte, die im Fokus einer Umsetzung stehen:
Laufschlauch Buniamshof:
Für das Wintertraining der Leichtathleten fehlt aktuell eine verlässliche Alternative. Dieses könnte ein Kalthallen-Laufschlauch auf dem Buniamshof sein. Die Kosten dürften im Bereich von rund 2.500.000 EUR liegen.
Sportplatz St.-Jürgen-Gemeinschaftsschule:
Der Sportplatz am Standort Mönkhofer Weg dient parallel auch als Schulhof. Die Schule wünscht sich eine Umgestaltung (Kunststoff-Kleinspielfelder, Beachvolleyball etc.). Konkrete Kosten können nicht benannt werden.
- Sportförderung der Hansestadt Lübeck für vereinseigene Anlagen (Projekte außerhalb der städtischen Sportförderrichtlinie (dort Maximalförderung von 30 % der Kosten, max. 75.000 EUR):
Haus des Sports:
An der Falkenwiese entsteht ein Haus des Sports für Vereine und Verbände inkl. Nutzung durch Lübecker Schulen (Gesamtkosten rund 13.300.000 EUR). Die HL unterstützt die 3 Bauherren (Lübecker-Judo-Club, Tanzclub Hanseatic, Turn- und Sportbund der Hansestadt Lübeck) gem. Beschlüssen der Bürgerschaft bei Bau- und Projektsteuerungskosten mit einer Förderung von insgesamt 6.520.500 EUR (davon fließen noch 3.400.000 EUR in 2025 und 1.500.000 EUR in 2026).
Förderung vereinseigener Kunstrasenplätze:
Der aktuelle Kunstrasenbericht (VO/2024/13359) gibt u.a. einen Überblick über die anstehenden Sanierungen vereinseigener Plätze in den kommenden Jahren. Die durchschnittlichen Kosten einer Kunstrasensanierung liegen bei ca. 400.000 EUR pro Platz. In Einzelfällen können zusätzlich Nachbesserungen bei der Entwässerung erforderlich sein (Stichwort: Öffentliche Entwässerung – Starkregenereignisse). In diesen Fällen können die Kosten pro Platz auf 1.000.000 EUR und mehr ansteigen. In der Vergangenheit betrug die städtische Sportförderung pro Platz 75.000 EUR und wurde aus dem jährlichen Gesamtansatz der investiven Sportförderung gezahlt (225.000 EUR pro Jahr). Parallel laufen aktuell Gespräche mit der Possehl-Stiftung, ob diese sich, wie damals beim Neubau der Plätze, erneut bei der Sanierung der Vereinsplätze engagiert.
Priorisierung der Maßnahmen:
Zu den Punkten 1, 2 und 7 gibt es bereits konkrete Beschlüsse der Bürgerschaft und Ausschüsse. Für alle weiteren kurz- bis mittelfristigen Neubau- und Sanierungsmaßnahmen fehlt dagegen eine Priorisierung seitens der Bürgerschaft. Aus Sicht der Verwaltung erscheint eine zeitnahe Umsetzung der unter den Punkten 3 und 4 aufgeführten Projekte zunächst alternativlos, da eine fehlende Sanierung die Sperrung der Sportplätze und Umkleidegebäude zur Folge hätte und die nutzenden Vereine und Schulen ihren Sport dort nicht mehr ausüben könnten.
Unter Berücksichtigung der begrenzten finanziellen und personellen Ressourcen erscheint eine Priorisierung der vorgenannten Maßnahmen im Rahmen der Haushaltsberatungen daher unumgänglich..
