Schulstatistik der Berufsbildenden Schulen 2023/24
Die wichtigsten Entwicklungen auf einen Blick
Die Schulstatistik der Berufsbildenden Schulen stellt eine jährliche Erhebung relevanter Schuldaten dar. Zum einen bieten die Daten die Grundlage für die möglichst gerechte Verteilung von Ressourcen. So werden beispielsweise Personalressourcen in den Sekretariaten auf dieser Basis verteilt und Schulbudgets individuell berechnet. Zum anderen dienen die Erhebungen dem Monitoring, also der Beobachtung der Zahlen über mehrere Jahre, um wichtige Entwicklungen und Steuerungsbedarfe für die Verwaltung und Politik aufzuzeigen.
Die Erhebung für die Berufsschulstatistik der Hansestadt Lübeck 2023/24 erfolgte mit dem Stichtag 10.11.2023.
Aktuell besuchen 9.017 Schüler:innen die fünf berufsbildenden Schulen in Trägerschaft der Hansestadt. Der Vergleich der Schüler:innenzahlen über die Jahre zeigt eine stetige Abnahme seit 2012/13. In diesem Schuljahr setzt sich der Trend erstmalig nicht fort, die Zahlen stagnieren (+24 SuS). Landesweit wird auch zukünftig mit sinkenden Zahlen an den berufsbildenden Schulen gerechnet. Lübeck hingegen erwartet als wachsende Stadt steigende Schüler:innenzahlen an den allgemeinbildenden Schulen, die sich auch an den berufsbildenden Schulen bemerkbar machen sollten.
Ein Teil des aktuellen Zuwachses an Schüler:innen ist durch die Beschulung von Jugendlichen aus der Ukraine zu erklären. Für die berufsschulpflichtigen Neuzugewanderten, die in der DaZ-Basisstufe beschult werden, werden Berufsintegrationsklassen (BIK-DaZ) angeboten. Die Zahl dieser Schüler:innen ist erneut angestiegen. Die 177 Schüler:innen verteilten sich auf inzwischen zehn BIK-DaZ-Klassen im Rahmen der AVSH: sieben an der Gewerbeschule Lübeck sowie je eine an der Dorothea-Schlözer-Schule, der Hanse-Schule und in diesem Schuljahr neu eingerichtet auch eine Klasse an der Friedrich-List-Schule. Die Emil-Possehl-Schule integriert die Schüler:innen in die AVSH-Klassen. Anteilig machen die DaZ-Schüler:innen inzwischen 40 % aller Schüler:innen ohne Ausbildungsverhältnis an den fünf Schulen aus. Etwa 200 DaZ-Schüler:innen absolvieren eine Duale Ausbildung.
In den meisten Bildungsgängen hält der Trend der leicht abnehmenden bis stagnierenden Schüler:innenzahlen auch in diesem Schuljahr an. Die Zahlen in der Dualen Ausbildung sind gegenüber 2022/23 nur leicht gesunken, an der Berufsoberschule und an der Fachschule gehen die Zahlen erneut deutlich zurück, ebenso am Beruflichen Gymnasium. An der Berufsfachschule III hingegen gibt es einen deutlichen Zuwachs.
Von den 4.282 neu gestarteten Schüler:innen im Eingangsjahrgang (128 mehr als im Vorjahr) hatten 67 % zuvor eine allgemeinbildende Schule besucht. 38 % waren Einpendler:innen von außerhalb Lübecks. In den letzten fünf Jahren ist die Anzahl der Schüler:innen im Eingangsjahrgang um 15 % gesunken.
Im Sommer 2023 verließen 4.475 Schüler:innen die berufsbildenden Schulen, 401 weniger als im Vorjahr. Ein Grund ist, dass durch die Pandemie in den Vorjahren weniger Schüler:innen eine Ausbildung begonnen hatten, sowie die generell sinkenden Schüler:innenzahlen. Rund 40 % verließen die Schule mit einem Abgangszeugnis (wie im Vorjahr) ohne Erreichen des angestrebten Abschlusses (hier sind auch Bildungsgangwechsel und Wegzüge beinhaltet), rund 60 % gingen mit einem Abschlusszeugnis. Von den Absolvent:innen erwarben 16 % (735) beim Verlassen der berufsbildenden Schulen einen allgemeinbildenden Schulabschluss. Dieser Prozentsatz ist in den letzten Jahren gesunken. Vor der Pandemie lag er noch bei über 20 %.
Die aktuelle landesweite Schulentwicklungsplanung im Rahmen des „Masterplans berufliche Bildung“ stellt die Lübecker Schulen vor neue Herausforderungen. Die Entscheidung über die Verortung künftiger Ausbildungsgänge ist von großer Wichtigkeit für den Wirtschaftsstandort Lübeck und seine Berufsschulen.
Detaillierte Informationen sind der angehängten Statistik der Berufsbildenden Schulen 2023/24 zu entnehmen (siehe auch www.luebeck.de/schulstatistik).