Vorlage - VO/2023/12740  

Im Zuge des Baus der Stadtgrabenbrücke in 2024 wird die Glockengießerstraße, beginnend im unteren Abschnitt ab Kanalstraße, saniert und insbesondere für Radfahrende zeitgemäß hergerichtet.

Hierbei sollen die Fleischhauerstraße und die Hüxstraße als Vorbild dienen, jedoch ohne die Fugen zwischen den einzelnen Steinen vollständig zu versiegeln.

Auch die Aufenthaltsqualität für Anwohnende der Glockengießerstraße soll im Zuge der Sanierung gesteigert werden.

Die nötigen Planungs- und Umsetzungsmittel sind aus dem Haushaltsetat 2024 für Straßenbau zu entnehmen.

Mit Fertigstellung der Stadtgrabenbrücke wird eine visionäre Stadt- und Verkehrsplanung der 1980-er Jahre endlich realisiert: Ziel war damals, die Stadtteile Hüxtertor und Marli fahrradfreundlich mit dem Hauptbahnhof zu verbinden (damals existierte noch eine Personenfähre zwischen der Falkenwiese und dem gegenüberliegenden Ufer).

Der heutige Zustand der Glockengießerstraße ist für Radfahrende jedoch längst nicht mehr zeitgemäß und im unteren Teil Richtung Kanalstraße teilweise aufgrund breiter Spalten zwischen den Steinen für Radfahrende gefährlich. Ein schwarzer Streifen glatter Verbundsteine, der den schmalen Zwei-Richtungs-Fahrradstreifen markieren soll, gilt im Lübecker Volksmund unter Radfahrenden als „schmalster Radweg“ Lübecks. Vermutlich ist es der schmalste „Radweg“ Deutschlands. Denn viele Radfahrende versuchen ihre zwei Reifen darauf zu balancieren, um den Erschütterungen des Kopfsteinpflasters zu entgehen. Damit die fahrradfreundliche Verbindungsstrecke zwischen Bahnhof und dem Stadtteil Hüxtertor mit Fertigstellung der Stadtgrabenbrücke auch als solche gefeiert werden kann, sollte im Zuge des Brückenbaus auch die Glockengießerstraße ertüchtigt werden.

Hierbei ist uns aus Gründen der Stadtökologie und Regenwasserversickerung wichtig, dass zwischen dem Kopfsteinpflaster weiterhin ein Bewuchs durch Pflanzen möglich bleibt (Pflasterritzenvegetation). Ein dichter Bewuchs der Fugen führt auch zu mehr Festigkeit.

Die notwendigen Planungs- und Umsetzungsmittel sind aus dem Haushaltsbudget 2024 für Straßenbau und -sanierung zu entnehmen, da de facto nicht Fahrräder, sondern fahrende und parkende Pkw sowie Lkw für den schlechten Zustand Straße ursächlich sind.

Fotos: Katja Mentz, Karte: Open Street Map