Vorlage - VO/2023/12143  

Betreff: AM Helmut Müller-Lornsen (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN): Erstellung eines Konzeptes zur Einführung von Housing First Projekten
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsstelle der Fraktion BÜ90 DIE GRÜNEN Bearbeiter/-in: Döring, Nicolas
Beratungsfolge:
Ausschuss für Soziales zur Entscheidung
02.05.2023 
33. Sitzung des Ausschusses für Soziales zurückgestellt   
11.07.2023 
1. Sitzung des Ausschusses für Soziales (konstituierende Sitzung) zurückgestellt   
04.06.2024    10. Sitzung des Ausschusses für Soziales      

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n

Beschlussvorschlag


Der Bürgermeister wird aufgefordert, der Bürgerschaft spätestens bis zur Haushaltssitzung im September 2023 aufbauend auf den Erfahrungen der Diakonie Nord Nord Ost ein Konzept zur Einführung von Housing First zur Bekämpfung von Obdachlosigkeit in Lübeck vorzulegen.
 


Begründung

 

Obdachlosigkeit nimmt aktuell in Lübeck zu, vor allem von Frauen. Laut dem Diakonischen Werk Schleswig-Holstein e.V. ist die Zahl der Rat- und Hilfesuchenden in 2022 in Lübeck von 1.638 in 2021 auf 1.765 in 2022 angestiegen. Die Zahl der hilfesuchenden Frauen in beck hat seit 2020 um knapp 30% zugenommen. Die Dunkelziffer wird höher sein.

Der Winter steht vor der Tür. Diese Menschen sind auf Notunterkünften oder Notschlafstellen angewiesen. Von diesen Notunterkünften hält Lübeck aktuell nur einen Bruchteil von ca. 150 Unterkünften vor. Hier muss dringend und rasch nachgesteuert werden. Es muss ein nachhaltiges Konzept durch unsere Kommune herbeigeführt werden. Die Bundesregierung hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Bis zum Jahr 2030 will sie laut Koalitionsvertrag Obdachlosigkeit in Deutschland überwinden. Wir als Kommune müssen hier dringend die richtigen Weichen dafür stellen. Es fehlt nach wie vor an günstigen und barrierefreien Wohnungen.

Housing First Projekte sind eine vielversprechende und nachhaltige Strategie, um Menschen, die obdachlos sind oder von Obdachlosigkeit bedroht sind, in stabilen Wohnungen zu unterstützen und ihre Integration in die Gesellschaft zu fördern. Es gibt viele Best Practice Städte, zum Beispiel die Stadt Düsseldorf.

Die Projekte sollten in Zusammenarbeit mit betroffenen Einzelpersonen und Institutionen entwickelt werden und eine breite Palette von Unterstützungsleistungen umfassen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt sind. Hierzu gehören beispielsweise sozialpäd. Betreuung, Beratungsleistungen, berufl. Integration sowie Gesundheits- und Suchtberatung.

Anbieter wie die Diakonie Nord Nord Ost, die Heilsarmee sowie unser kommunaler Wohnraumanbieter „Trave“ sollten aktiv in die Planungsphase einbezogen werden.

Angesichts der zunehmenden Obdachlosigkeit ist es überfällig, dass wir einen derart vielversprechenden Ansatz wie Housing First auch in Lübeck einführen und sukzessive ausweiten.
 


Anlagen