Allgemeines zur Jugendarbeit in der Hansestadt Lübeck
In der Hansestadt Lübeck werden im Jahr 2022 insgesamt 16 Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) gem. § 11 SGB VIII gefördert. Neun davon befinden sich in Trägerschaft von anerkannten Trägern der freien Jugendhilfe, sieben Einrichtungen sind in städtischer Trägerschaft. Insgesamt stehen rund 44 Vollzeitstellenäquivalente (VZÄ) in der OKJA zur Verfügung. Ein siebzehnter Standort im Stadtteil St. Gertrud wurde von der Bürgerschaft beschlossen (VO/2022/11132).
Die inhaltlichen und methodischen Schwerpunkte und Nutzer:innengruppen unterscheiden sich zwischen den Einrichtungen. In enger Abstimmung von Einrichtungen und dem Bereich 4.513 Jugendarbeit werden jährlich die Ziele überprüft und fortgeschrieben.
1) JUZE Burgtor
2) Kinder- und Jugendkulturhaus Röhre
3) Jugendtreff St. Jürgen
4) Freizeitzentrum Moisling
4a) „Lounge“ Heinrich-Mann-Schule
5) Bauspielplatz Buntekuh
6) Jugendtreff Pinasse
7) Jugendtreff Hudekamp
8) Kinder- und Jugendtreff Dornestraße
9) Jugendtreff „Der Laden“
10) Mixed Pickles e.V.
11) Jugendtreff Bürgerhaus
12) Jugendtreff Dieselstraße
13) Jugendtreff Zollhaus
14) Geschichtserlebnisraum Roter Hahn
15) Kinder- und Jugendzentrum „JUZE“ Kücknitz
16) Haus der Jugend Travemünde
17) Jugendtreff Marli (in Planung)
Offene Kinder- und Jugendarbeit im Stadtteil St. Lorenz Nord
Im Jahr 2021 lebten 17.585 junge Menschen in der Hauptzielgruppe von 12 bis unter 21 Jahren in der Hansestadt Lübeck. Davon lebte rund jede:r fünfte im Stadtteil St. Lorenz (3.642; 20,7%). Der Anteil der Minderjährigen, die bei einem alleinerziehenden Elternteil leben, liegt mit 25,0% leicht über dem Durchschnitt in der Hansestadt (24,1%). Auch der Anteil der Kinder, die in Bedarfsgemeinschaften gem. SGB II gemeldet sind (27,0%), liegt über dem stadtweiten Durchschnitt (23,1%). Mit 14,3% ist der Anteil der unter 21-Jährigen, deren 1. Staatsangehörigkeit nicht die deutsche ist, ebenfalls leicht über dem Durchschnitt in Lübeck (12,6%).
Name & Adresse der Einrichtung | Geförderte VZÄ | Besonderheiten |
AWO Jugendtreff „Der Laden“ Bergenstr. 62 23558 Lübeck | 2,0 | - 14-tägig Wochenendöffnungen
- hoher Anteil an Migrationsfamilien
- selbstverwaltete Nutzung der Räume für Jugendliche möglich
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Mixed Pickles e.V. Schwartauer Allee 10 23554 Lübeck | 2,0 | - Schwerpunkt: Inklusion, Arbeit mit Menschen mit Behinderung
- stadtweites Einzugsgebiet
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Jugendtreff Bürgerhaus (CVJM) Elmar-Limberg-Platz 4 23554 Lübeck | 2,0 | - Öffnung 6 Tage pro Woche
- Quartier mit hohem Migrationsanteil
- Junge Menschen bringen Probleme und Herausforderungen mit in die Einrichtung
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Summe | 6,0 | / |
Im Stadtteil St. Lorenz Nord gibt es drei Einrichtungen der OKJA. Sie verfügen über rund 6,0 VZÄ für hauptamtliche pädagogische Leitungs- und Fachkräfte, die öffentlich gefördert werden. Ehrenamtliche und engagierte Personen sind hierbei nicht enthalten. Pro 1.000 junger Menschen zwischen 12 und unter 21 Jahren werden somit rund 2,0 VZÄ für OKJA in St. Lorenz Nord bereitgehalten. Der stadtweite Durchschnitt beträgt 2,7 VZÄ pro 1.000 der genannten Altersgruppe. Die bevölkerungsrelativierte Ausstattung mit Jugendarbeit ist in St. Lorenz Nord also unterdurchschnittlich.
Zusätzliche Bedarfe an Angeboten der Jugendarbeit wurden in der Jugendhilfeplanung zur Jugendarbeit in Lübeck 2018 (O/2019/07824) geprüft. Insbesondere im Gebiet rund um den Brolingplatz sollte eine weitere Prüfung und Feinplanung ansetzen. In diesem Kontext wurde das Modellprojekt für eine sozialräumliche Jugendhilfeplanung im Stadtbezirk Holstentor-Nord entwickelt, um Bedarfe von Kindern und Jugendlichen beteiligungsorientiert und ganzheitlich zu erfassen (VO/2021/10146).
Fazit
Die aktuellen Auswertungen der Integrierten Kinder- und Jugendhilfeberichterstattung (IKJB) der Hansestadt Lübeck sowie die letzte vorliegende Jugendhilfeplanung zur Jugendarbeit haben zusätzliche Bedarfe an Angeboten der offenen Kinder- und Jugendarbeit in St. Lorenz Nord aufgezeigt. Im Rahmen des Modellprojekts zur sozialräumlichen Jugendhilfeplanung im Stadtbezirk Holstentor-Nord werden die Bedarfe weiter konkretisiert sowie notwendige und geeignete Handlungsoptionen erarbeitet.
