Vorlage - VO/2021/10166  

Betreff: AM Antje Jansen (GAL): Radwege des St.-Jürgen-Rings
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsstelle der FREIE WÄHLER & GAL Fraktion Bearbeiter/-in: Mentz, Katja
Beratungsfolge:
Bauausschuss
07.06.2021 
53. Sitzung des Bauausschusses zurückgestellt   
02.08.2021 
54. Sitzung des Bauausschusses zurückgestellt   
16.08.2021 
55. Sitzung des Bauausschusses zurückgezogen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n

Beschlussvorschlag

Es wird allgemein anerkannt, dass die Radwege des St.-Jürgen-Rings suboptimal sind. Die EBL plant, in diesem Jahr im Sankt-Jürgen-Ring zwischen Kronsforder Allee und Berliner Platz Regenwasserhausanschlüsse an den in der Straßenmitte liegenden vorhandenen Regenwasserkanal in offener Bauweise herzustellen. Die Maßnahme ist seit langem im verwaltungsinternen Kalender für Baumaßnahmen angekündigt.

Die Bausenatorin wird gebeten zu berichten

- warum nicht gleichzeitig die Radwege des St.-Jürgen-Rings in diesem Bereich zumindest instandgesetzt oder verbreitert werden.

- ob die ca. 10 Jahre alte Planung, die Radwege zu verbreitern und die Straße auf insgesamt zwei überbreite Spuren zu verengen, noch verfolgt wird.

Wenn ja: Wann soll die Umsetzung erfolgen?

Wenn nein: Wie und wann soll die notwendige Verbesserung der Radwege in diesem Bereich erfolgen?


Begründung

Der St.-Jürgen-Ring wurde in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts geplant und in seiner heutigen Form gebaut. Die meisten Fahrräder hatten keine Gangschaltung. Die gängige Torpedo-3-Gang-Nabenschaltung war teuer und entsprechend selten. Die Torpedo-Pentasport wurde erst 20 Jahre später auf den Markt gebracht. Kettenschaltungen waren, außer bei Rennrädern, unüblich. Das Tempo der meisten Radfahrer unterschied sich nicht wesentlich. Die Stadtplaner verfolgten nicht nur in Lübeck das Ideal der autogerechten Stadt. Radfahrer konnten sich - nach landläufiger Meinung - kein Auto leisten oder hatten nicht einmal einen Führerschein. Entsprechend spartanisch wurden Radwege geplant und gebaut. Das meist gefahrene Auto auf deutschen Straßen war der VW-Käfer (mit Trittbrett).

 

Heutzutage haben Fahrräder überwiegend eine Gangschaltung. Entweder eine 3-8-Gang-Nabenschaltung (12 Gänge sind selten) oder eine 5-18-Gang-Kettenschaltung. Außerdem fahren E-Roller und E-Räder auf den Fahrradwegen.

Die verschiedenen technischen Ausrüstungen der Räder führen zu stark unterschiedlichen Geschwindigkeiten und vielen Überholmanövern. Doch die asphaltierten Radwege des St.-Jürgen-Rings sind nur 1,05m breit. Zur Straße werden sie mit einem 25cm breiten, weißen Plattenstreifen und einem 15cm breiten Bordstein abgegrenzt. Mitten auf dem Radweg ist vor jedem Haus ein rechteckiger Verteilerschachtdeckel. Der Fußweg ist höher gelegt. Heutige Fahrradlenker sind ca. 60cm breit. StVO-konformes Überholen ist auf diesen Fahrradwegen unmöglich - und erfolgt meist auf dem Fußweg. Die Radwege des St.-Jürgen-Rings sind hoffnungslos zu schmal! Insbesondere für Lastenräder und Räder mit Kinderanhänger!

Ganz anders bei Kfz. Die PKW sind heute zwar breiter als vor 60 Jahren, doch sie fahren im Stadtgebiet mit annähernd gleicher Geschwindigkeit. Überholen ist überflüssig. Eine überbreite Spur ist sinnvoller als zwei schmale.

beck hat den Klimanotstand ausgerufen. Lübeck will den Anteil der Radfahrer am innerstädtischen Verkehr erhöhen. Lübeck träumt davon, "Fahrradstadt" zu werden. Das Urteil der Lübecker Radfahrer ist allerdings vernichtend. Es fehle an Sicherheit und Komfort auf den vorhandenen Radwegen.

Wann wird der von Radfahrern viel genutzte St.-Jürgen-Ring entsprechend gestaltet?


 


Anlagen