Vorlage - VO/2019/07047  

Betreff: Austauschvorlage zur VO/2018/06758 - Projektfreigabe Baumaßnahme Radweg Travemünder Allee
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senatorin Joanna Hagen
Federführend:5.610 - Stadtplanung und Bauordnung Bearbeiter/-in: Werner, Benjamin
Beratungsfolge:
Senat zur Senatsberatung
Hauptausschuss zur Entscheidung
29.01.2019 
9. Sitzung des Hauptausschusses unverändert beschlossen   
Bauausschuss zur Kenntnisnahme
04.02.2019 
10. Sitzung des Bauausschusses zur Kenntnis genommen / ohne Votum   

Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Anlage 1 - Finanzielle Auswirkungen
Anlage 2 - Plan

Beschlussvorschlag

Der Auftrag der Baumaßnahme Radweg Travemünder Allee darf erteilt werden.

 


Verfahren

Beteiligte Bereiche/Projektgruppen:

Ergebnis:

 

1.201 Haushalt und Steuerung

zustimmend

 

 

 

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen

X

Ja

gem. § 47 f GO ist erfolgt:

 

Nein

Begründung:

 

 

 

 

 

Die Maßnahme ist:

X

neu

 

X

freiwillig

 

 

vorgeschrieben durch

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

 

Nein

 

X

Ja (Anlage 1)

 


Begründung

 

Beschreibung der Baumaßnahme:

Die Radwege in der Travemünder Allee werden im Abschnitt Gustav-Radbruch-Platz bis Eschenburgstraße (Länge ca. 630 m) ausgebaut bzw. neu geordnet (s. Anlage 2).

Zum Schutz der Baumallee und um einen größeren Abstand zwischen Radweg und Baumallee zu erhalten, wird der aufgrund der heutigen Verkehrsbelastung nicht mehr benötigte Mitteltrennstreifen in der Mitte der Travemünder Allee auf einer Länge von ca. 200 m aufgehoben und als Fahrbahn ausgebaut. Hier wird auf gesamter Straßenbreite eine neue Deckschicht zur Erhöhung der Standsicherheit eingebaut. Auf der Seite stadtauswärts wird der Radverkehr auf die Straße geführt und durch eine Markierung von der Fahrbahn und Parkstreifen abgegrenzt. Der Radweg stadteinwärts wird verbreitert, indem der Parkstreifen in den Fahrbahnraum verschoben wird.

Der Straßenraum gliedert sich daher neu. Auf der Ostseite ist ein Parkstreifen (2,50 m), daneben ein Sicherheitstrennstreifen (0,75 m), ein Radfahrstreifen stadtauswärts (2,00 m), zwei Fahrstreifen (je 3,25 m), ein Parkstreifen auf der Westseite (2,50 m) sowie der Zweirichtungsradweg plus Sicherheitstrennstreifen (3,00 m + 0,75 m) geplant.

  • Einrichtungsradweg stadtauswärts

Der Radfahrstreifen erstreckt sich ab der Kreuzung Travemünder Allee/Am Burgfeld bis zur Kreuzung mit der Adolfstraße. Der Radweg hat eine Breite von 2 m und wird durch einen Sicherheitstrennstreifen von 0,75 m von dem 2,50 m breiten Parkstreifen abgegrenzt. An der Kreuzung Adolfstraße wird der Radfahrer von der Fahrbahn wieder auf den separaten Radweg weiter in Richtung Norden geführt. Der von Baumwurzeln beschädigte nicht mehr benötigte Radweg (Gustav-Radbruch-Platz in Richtung Adolfstraße) wird entsiegelt, um den Lebensraum der Bäume zu verbessern.

  • Zweirichtungsradweg stadteinwärts

Der Zweirichtungsradweg wird im Abschnitt Gustav-Radbruch-Platz bis Eschenburgstraße gemäß den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA 2010) ausgebaut. Nach der südlichen Zufahrt zum Hotel ‚Holiday Inn‘ startet der neue Zweirichtungsradweg in Richtung Norden. Er hat auf gesamter Länge eine Breite von 3,00 m und wird zur Fahrbahn mit einem Sicherheitstrennstreifen von 0,50 m Breite bzw. zum Parkstreifen mit einem Sicherheitstrennstreifen von 0,75 m Breite abgegrenzt. Dort, wo die Wurzeln der vorhandenen Bäume bereits sehr oberflächennah anstehen, werden Sonderbauweisen ausgeschrieben und in Abstimmung mit dem begleitenden Baumgutachter hergestellt.

Bis zur Einmündung der Straße Am Gertrudenkirchhof schließt neben dem Radweg ein Parkstreifen und daran der Fahrstreifen an. Die Radfahrer-Querung der Einmündung wird mit rotem Asphalt neu hergestellt. Zudem erfolgt eine Anrampung der Querung mittels Rampensteinen, sodass der Radweg auf einer Höhe weiterläuft und der motorisierte Verkehr zu einer erhöhten Aufmerksamkeit auch baulich aufgefordert wird.

Vor der Bushaltestelle Adolfstraße verschwenkt der neue Zweirichtungsradweg wieder in Richtung des Gehweges und verläuft hinter der Bushaltestelle weiter in Richtung Norden zur Eschenburgstraße. Der nicht mehr benötigte Radweg wird ebenfalls zurück gebaut und begrünt.

Die neue Radwegtrasse ist in Richtung Osten versetzt, um weiter von der vorhandenen Großbaumreihe abzurücken. Als Ersatz für die hier notwendigen vier Baumfällungen sind ortsnah neue Baumpflanzungen vorgesehen.

Auf gesamter Länge des neuen Zweirichtungsradweges sind an den wichtigsten Beziehungspunkten Radfahrer-Piktogramme aufmarkiert. Zudem sind ca. alle 50 m Pfeile in beide Richtungen auf dem Radweg sowie eine Markierung der Mittelachse geplant.

  • Gustav-Radbruch-Platz – Einmündung Travemünder Allee/Am Burgfeld

Es wird eine rot gefärbte Radfurt für die Weiterfahrt in Richtung Westen auf der Fahrbahn markiert. Radfahrer, welche stadtauswärts fahren wollen, werden direkt auf die Fahrbahn bzw. auf den neu markierten Radfahrstreifen geleitet.

Die Einmündung der Neustraße in die Travemünder Allee soll für den motorisierten Verkehr gesperrt werden. Radfahrer können die Durchfahrt weiterhin passieren. Für die Befahrung durch Rettungsfahrzeuge sind klappbare Poller vorgesehen.

 

Die Parkstreifen bleiben größtenteils erhalten, von den 114 vorhandenen Parkplätzen werden 21 entfallen. Im Zuge der Baumaßnahme wird ebenfalls die Straßenbeleuchtung ausgetauscht. Die Masten und Leuchten wurden vor ca. 30 Jahren erneuert, die Leitungen sind noch aus den 60er Jahren und entsprechen nicht mehr den aktuellen Vorschriften. Da sich der Straßenquerschnitt ändert und die Beleuchtung abgängig ist, wird die Beleuchtung im Zuge der Umbaumaßnahmen erneuert und auf LED-Technik umgerüstet. Erneuert werden ca. 30 Leuchten und zwei Schaltschränke.

 

Zeitplan:

Die Baumaßnahme ist für den Zeitraum April bis Mitte August 2019 geplant. Die Baumaßnahme wird in mehreren Teilabschnitten durchgeführt.

 

Kosten:

Die Gesamtkosten belaufen sich insgesamt auf ca. 1.020.000 EUR. Davon entfallen 698.000 EUR auf die Radwegemaßnahme, 209.000 EUR auf den Straßenbau und ca. 113.000 EUR auf die Straßenbeleuchtung. Es handelt sich um eine Fördermaßnahme, die Fördermittel für den Radweg betragen ca. 250.000 EUR.

 

Die Haushaltsmittel für den Radweg und die für den Umbau notwendigen Anpassungen am Gehweg und Parkstreifen werden aus dem Jahr 2018 übertragen und stehen im Produktsachkonto (PSK) 541001.625.7852000 (Gemeindestraßen – Aus- und Umbau von Radwegen) zur Verfügung. Für die Beleuchtung werden die Mittel im PSK 541001.000.5221105 (Gemeindestraßen – Festwert Straßenbeleuchtung) bereitgestellt.

 

 

Dringlichkeit:

Die Sanierung des Radweges Travemünder Allee war ursprünglich als Erweiterung des bestehenden Radweges in der Nebenanlage geplant. Im Rahmen der Planung wurde eine baumgutachterliche Stellungnahme eingeholt. Diese hat ergeben, dass eine Verbreiterung des Radweges nicht ohne eine massive Schädigung der Bäume möglich ist. Daher wurde die Planung verworfen und eine neue Planungsvariante mit Änderung des Straßenquerschnittes erarbeitet.

 

Eine Vorlage zur Projektfreigabe wurde dem Bauausschuss in seiner Sitzung am 03.12.2018 vorgelegt. Der Bauausschuss hat die Entscheidung vertagt und der Verwaltung folgende Prüfaufträge gegeben:

 

-          Kinder- und Jugendbeteiligung

-          Vorstellung im Runden Tisch Radverkehr

-          Potentielle Umgestaltung des Gustav-Radbruch-Platzes mit vorliegender Radverkehrsplanung Travemünder Allee vereinbar?

-          Zweirichtungsradweg sinnvoll?

-          Einengung/Nase Gustav-Radbruch-Platz/Travemünder Allee/Am Burgfeld

-          Vorfahrtregelung Ende Radweg/Eschenburgstraße

-          Kompensation für den Wegfall von Parkplätzen

 

In der Sitzung am 21.01.2019 wurden dem Bauausschuss die Ergebnisse der Prüfung vorgestellt.

 

-          Die Baumaßnahme wurde der Schülervertretung der Geschwister-Prenski-Schule am 17.12.2018 vorgestellt (Kinder- und Jugendbeteiligung).

-          Eine Sitzung des Runden Tisches Radverkehr fand am 09.01.2019 statt, in der die Maßnahme diskutiert wurde und ein positives Votum der Teilnehmer erhielt.

-          Eine Umgestaltung des Gustav-Radbruch-Platzes ist mit der Radverkehrsplanung Travemünder Allee vereinbar. Der Gustav-Radbruch-Platz wird baulich nicht verändert, die geplante Einengung/Nase an der Ausfahrt Travemünder Allee/Am Burgfeld wird nicht gebaut (Kostenersparnis ca. 10.000 EUR).

-          Zwischen Gustav-Radbruch-Platz und Eschenburgstraße gibt es heute bereits einen Zweirichtungsradweg. Die einzige Einmündung Am Gertrudenkirchhof wird sicher umgestaltet (Roteinfärbung, Aufpflasterung, Anhebung der Radfurt) und die beiden Überfahrten werden durch Markierung verdeutlicht. Es handelt sich um eine konforme Maßnahme im Sinne des technischen Regelwerks (ERA 2010).

-          Am Ende des Zweirichtungsradweges an der Eschenburgstraße wird der Radweg zur Erhöhung der Aufmerksamkeit grün gefärbt und mit einer Markierung „Vorfahrt achten“ versehen.

-          Eine Planänderung mit der Ausweisung eines Schutzstreifens und dem Erhalt von 9 Parkplätzen wurde vom Runden Tisch Radverkehr und der Straßenverkehrsbehörde aus Sicherheitsgründen abgelehnt. Es entfallen 21 Parkplätze, 93 Parkplätze werden erhalten.

 

Damit die Fördermittel gesichert werden können, muss die Förderzusage des Landes bis zum 08.02.2019 erfolgen. Die Entscheidung über die geänderte Vorlage kann bei Erreichung dieser Frist nicht im üblichen Gremienverlauf erfolgen. Daher wird vereinbart, dass der Bauausschuss eine Empfehlung für den Hauptausschuss ausspricht und ihm die Entscheidung des Hauptausschusses am 04.02.2019 zur Kenntnis gegeben wird.

Der Bauausschuss empfiehlt dem Hauptausschuss einstimmig gemäß der vorzulegenden Vorlage zu beschließen. Dies beinhaltet das vorgestellte Verfahren, die inhaltliche Planung und einen Prüfauftrag zum Parken auf dem Gustav-Radbruch-Platz.

 


Anlagen

Anlage 1 – Finanzielle Auswirkungen

Anlage 2 - Plan

 

 

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich Anlage 1 - Finanzielle Auswirkungen (75 KB)    
Anlage 2 2 öffentlich Anlage 2 - Plan (1802 KB)