Die Bürgerschaft hat die drei nachstehend aufgeführten Anträge an den Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege überwiesen und eine anschließende erneute Beratung in der Bürgerschaft beschlossen.
1) FREIE WÄHLER & GAL und Bündnis 90/DIE GRÜNEN: AT zu VO/2018/06289 [FREIE WÄHLER & GAL: Wiedereröffnung des Völkerkundemuseums]
Antrag:
Das Lübecker Völkerkundemuseum wird an seinem alten Standort in der Parade 10 wiedereröffnet.
2) SPD: Dauerhafter Ausstellungsraum und Archivierungsraum für die "Völkerkundesammlung"
Antrag:
Der Bürgermeister wird gebeten, der Lübecker Bürgerschaft bis zur Januarsitzung 2019
- ein neues museumspädagogisches Konzept vorzulegen, in dem die Völkerkundesammlung einen dauerhaften Ausstellungsort erhält.
- einen auf Dauer ausgelegten Archivierungsort für die Sammlung vorzuschlagen.
- die jeweiligen örtlichen Alternativen mit den damit verbundenen Kosten darzustellen
Die Kostenaufstellung ist zu untergliedern in
a) Investitionskosten
b) jährlich laufende Kosten
c) Personalkosten.
3) Die Unabhängigen: Ergänzungsantrag zu VO/2018/06304: Dauerhafter Ausstellungsraum und Archivierungsraum für die "Völkerkundesammlung"
Antrag:
1a. in dem Konzept für die Völkerkundesammlung die Anforderungen an einen außerschulischen Lernort für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, an eine Veranstaltungs- und Begegnungsstätte sowie an ein Wissenschaftszentrum mit eigenen Forschungsvorhaben darzulegen.
Der Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege hat sich in seiner Sitzung am 12.11.2018 mit dem Antrag befasst und folgende Empfehlung ausgesprochen:
Auszug aus der Niederschrift des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege am 12.11.2018 zu TOP 6.2, 6.3, 6.4, 7.2, 7.3:
Herr Neskovic weist darauf hin, dass es sich bei den Tagesordnungspunkten 6.2, 6.3, 6.4, 7.2 und 7.3 um Anträge zur zukünftigen Ausstellung der Völkerkundesammlung handelt und empfiehlt, die genannten Tagesordnungspunkte gemeinsam zu beraten.
Zum Verfahren schlägt er vor, zunächst Herrn Dr. Lars Frühsorge (seit dem 01.11.2018 Leiter der Völkerkundesammlung), Frau Dr. Brigitte Templin (ehemalige Leiterin der Völkerkundesammlung) und Frau Prof. Dr. Renate Kastorff-Viehmann (Gesellschaft für Geographie und Völkerkunde zu Lübeck) das Wort zu erteilen und anschließend in die inhaltliche Diskussion zur zukünftigen Ausstellung der Völkerkundesammlung einzusteigen.
Hierzu gibt es keine Gegenstimmen.
Herr Dr. Frühsorge stellt sich vor und erläutert seine Wünsche für die Völkerkundesammlung.
Frau Dr. Templin und Frau Prof. Dr. Kastorff-Viehmann geben einen geschichtlichen Rückblick zur Völkerkundesammlung.
Herr Neskovic erklärt, dass er gemeinsam mit Herrn Petereit einen Antrag formuliert habe, den er als Grundlage für die nun bevorstehende Diskussion an die Ausschussmitglieder verteilt und anschließend verliest.
Im Folgenden wird kontrovers diskutiert. An der Diskussion beteiligen sich Frau Senatorin Weiher, Herr Neskovic, Herr Petereit, Herr Rotloff, Herr Hansen, Herr Leber, Herr Koch, Herr Dr. Junghans, Herr Böhm, Frau Grabitz und Herr Isözen.
Aus der Diskussion ergibt sich folgender Antrag:
Antrag Eröffnung Museum ethnologische Bestände
- Der Beschluss der Bürgerschaft vom 28.02.2002 über die Schließung des Völkerkundemuseums wird aufgehoben. Es wird zeitnah ein Museum eröffnet, um die ethnologischen Bestände in Lübeck mit neuer Konzeption der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich zu machen.
- Es wird eine interfraktionelle Arbeitsgruppe eingesetzt. Ihr gehören an:
- die kulturpolitischen Sprecher*innen der Fraktionen
- Mitglieder der Verwaltung (1 Mitglied aus dem Museumsbereich)
- 2 Mitglieder der Gesellschaft für Geographie und Völkerkunde e.V.
- Migrationsforum
- Die interfraktionelle Arbeitsgruppe soll Eckpunkte zur Eröffnung des Museums erarbeiten und den Umsetzungsprozess der Eröffnung kontinuierlich begleiten
- Der Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege beauftragt die Verwaltung (Federführung durch die Geschäftsführung der Kulturstiftung der Hansestadt Lübeck) Vorschläge zu den Eckpunkten zu erarbeiten und auf der Grundlage der in der interfraktionellen Arbeitsgruppe abzustimmenden Eckpunkte ein Konzept zu erstellen.
Die Eckpunkte sollen insbesondere zu folgenden Bereichen Aussagen treffen:
- Aufgabenstellung
- Inhaltliche Grundsätze der Präsentation,
- Wissenschaftliche Positionierung, Ausstellungsmittel
- Räumliche Voraussetzungen/ mögliche Orte
- Erste Kostenschätzung
- Namensgebung
Während der Konzeptentwicklung soll ein begleitender öffentlicher Diskurs organisiert werden.
- Die bislang im Kulturausschuss vorliegenden Anträge werden als Material bei der Konzeptentwicklung einbezogen. Das gilt auch für die Vorschläge der Gesellschaft für Geographie und Völkerkunde e.V., sowie bereits vorliegende Konzepte.
- Die interfraktionelle Arbeitsgruppe berichtet dem Ausschuss bis spätestens in der Juni-Sitzung 2019 über den Stand der gewonnenen Arbeitsergebnisse.
Herr Neskovic bittet die Ausschussmitglieder um ihr Votum.
Abstimmungsergebnis:
Der Ausschuss empfiehlt der Bürgerschaft einstimmig, gemäß dem oben aufgeführten Beschlussvorschlag zu entscheiden.
