Vorlage - VO/2017/05020  

Betreff: Freigabe zur Umsetzung der Maßnahme Erneuerung Uferbereich am Markt in Lübeck-Travemünde (5.691)
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senatorin Joanna Glogau
Federführend:5.691 - Lübeck Port Authority Bearbeiter/-in: Höhn, Annette
Beratungsfolge:
Senat zur Senatsberatung
Bauausschuss zur Vorberatung
03.07.2017 
Sitzung des Bauausschusses unverändert beschlossen   
Hauptausschuss zur Entscheidung
11.07.2017 
65. Sitzung des Hauptausschusses unverändert beschlossen   

Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Anlage 1 - Finanzielle Auswirkungen
Anlage 2 - Luftbild Bestand
Anlage 3 - Bestandsbilder
Anlage 4 - Lageplan Neubau
Anlage 5 - Schnitte

Beschlussvorschlag

 

Mit der Umsetzung der Maßnahme Neubau der Ufereinfassung und Herstellung einer fußläufigen Verbindung an der Wasserseite zwischen Fährvorplatz und Ostpreußenkai in der Nähe des Marktplatzes in Lübeck-Travemünde wird begonnen.

 

 

 

 


Verfahren

 

Beteiligte Bereiche/Projektgruppen:

Ergebnis:

 

 

Bereich Haushalt und Steuerung

Zustimmung

 

 

 

 

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen

 

Ja

gem. § 47 f GO ist erfolgt:

X

Nein

Begründung:

 

Eine Beteiligung von Kindern und Jugendlichen gem. § 47f GO ist nicht erfolgt, weil deren Belange nicht berührt werden.

 

 

 

 

 

Die Maßnahme ist:

X

neu

 

 

freiwillig

 

 

vorgeschrieben durch

 

 

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

 

Nein

 

X

Ja (Anlage 1)

 


Begründung

 

 

Städtebauliche Situation

 

Die geplante Maßnahme liegt in besonderer städtebaulicher Lage nahe des alten Travemünder Ortskernes, des Fischereihafens, des Fährvorplatzes und des Ostpreußenkais. (Anlage 2 – Luftbild Bestand). Der Ortskern wird geprägt durch die historische Bebauung entlang der Jahrmarktstraße und durch die mittelalterliche St.-Lorenz Kirche.

 

Der Fischereihafen wird in den kommenden Jahren aufgewertet und als Teil einer städtebaulichen Maßnahme wird das Areal rund um den Fischereihafen und den Baggersand in Travemünde neu gestaltet.

 

Der Fährvorplatz erschließt den Priwall und das sich anschließende Mecklenburg-Vorpommern. Viele Menschen passieren täglich diesen Bereich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Pkw. Der Fährvorplatz wurde 2008 aufwendig umgestaltet und neu geordnet. Neben den Verkehrsflächen entstanden neue Grünflächen in Wellenform und eine hochwertige mit Naturstein befestigte Platzfläche auf der der Altstadt zugewandten Seite.

 

Das Kreuzfahrtterminal „Ostpreußenkai“ grenzt östlich an das Projekt an und liegt ebenfalls im Herzen von Travemünde an der Straße Vorderreihe mit Blick auf die „Passat“ auf der gegenüberliegenden Seite der Trave. Hier können Kreuzfahrtschiffe bis zu 200 m Länge und 25 m Breite anlegen. Das gläserne Terminalgebäude steht für Anläufe mit und ohne Passagierwechsel bereit und gewährt einen offenen Blick auf die Travemündung und das rege Treiben im Ort.

 

Die Vorderreihe stellt die heutige wassernahe Wegeverbindung in Richtung Travemünde Strand dar. Um den großen Fußgängerströmen gerecht zu werden, wird die Straße Vorderreihe in der Sommersaison für motorisierten Individualverkehr gesperrt. Der beidseitig eng bebaute Bereich der Vorderreihe wird am Wochenende und in der touristischen Hauptsaison zum Nadelöhr. Die Begegnungsfälle zwischen Fußgängern, Fahrradfahrern, Rollstuhlfahrern, Menschen mit Rollatoren und Kinderwagen sind oft nur eingeschränkt möglich. Einen alternativen Fußweg entlang der Trave gibt es in diesem Abschnitt heute nicht.

 

Jeden Montag und Donnerstag ist auf der angrenzenden Fläche der Travemünder Wochenmarkt. Der Wochenmarkt versorgt die Travemünder und die Besucher mit frischen regionalen Waren. Möglichkeiten zum Verweilen fehlen in direkter Nähe. Die jetzt geplanten großen Sitzblöcke entlang der neuen Promenade am Sportboothafen mit Blick auf die Trave und Richtung Priwall tragen zu einer verbesserten Aufenthaltsqualität bei.

 

Der zwischen dem Projektgebiet und der Vorderreihe liegende maritime Spielplatz grenzt westlich an die wellenförmige Grünanlage und den Fährvorplatz an und ist bei den Kindern, Eltern und Großeltern sehr beliebt.

 

Die nachfolgend beschriebene Baumaßnahme würde die Aufenthaltsqualität in diesem Teil Travemündes erheblich steigern, die Wasserseite barrierefrei erschließen bzw. erlebbar machen und als alternative Wegeverbindung zur häuserseitigen Vorderreihe dienen.

 

 

Bestand

 

Die vorhandene Uferbefestigung, bestehend aus Stahl-, Stahlbeton- und Holzspundwänden, ist abgängig und einsturzgefährdet. Es besteht außerdem für die dort liegenden 20 Sportboote eine Steganlage aus Holz, die auf die vorhandene Uferbefestigung aufgesetzt ist. Unter der Steganlage ist auf einer Länge von 30 m der Verband der vorhandenen Uferbefestigung gerissen, so dass es unterhalb der Fläche zu Ausspülungen kommt und die Steganlage und die Landfläche nur noch eingeschränkt benutzt werden können. Ebenso sind Teile der Steganlage von der Holzbohrmuschel befallen. Die landseitige Verkehrsfläche besteht aus einer geneigten Fläche mit Asphalt- und Betonbelag und ist in desolatem Zustand. Daher ist diese Fläche aktuell ungeeignet, Fußgänger im Bereich der Wasserzone entlangzuführen. (Anlage 3 – Bestandsbilder).

 

 

Neubau

 

Die neue ca. 140 m lange Ufereinfassung besteht aus einer unverankerten Spundwand mit Stahlbetonholm. Die neue Stahlspundwand wird wasserseitig vor die abgängige Uferwand im Rüttelverfahren eingebracht. Der entstehende Hohlraum zwischen alter und neuer Wand wird verfüllt. Der Spundwandholm ist höhengleich mit der zukünftigen Promenadenfläche und bildet den Abschluss (Anlage 4 – Lageplan Neubau).

 

Die heute größtenteils als Parkplatz genutzte Verkehrsfläche soll als Promenade hergestellt und zur Straße durch Poller abgegrenzt werden. Der entstehende neue Promenadenabschnitt wird zukünftig eine sichere fußläufige Verbindung an der Wasserseite zwischen dem Fährvorplatz und dem Ostpreußenkai darstellen. Zudem wird die Promenade wasserseitig mit verschiedenen Sitzmöglichkeiten wie Sitzmauern und einer Treppenanlage ausgestattet.

 

Weiterhin ist eine Neuordnung der vorhandenen WC-Anlagen, Müllcontainer und Parkplätze vorgesehen. Diese Neuordnung unterstützt letztendlich die Schaffung der hochwertigen Promenadenflächen am Traveufer für Marktbeschicker und für Segler.

 

Die Oberflächen der Promenade werden analog zum Projektumfeld in Naturstein hergestellt. Der auf der Westseite bereits bestehende und mit Natursteinpflaster befestigte Parkplatz bleibt mit 2 Stellplätzen bestehen und wird durch 5 Stellplätze direkt am Ufer ergänzt. Das vorhandene Natursteinpflaster wird lediglich neu markiert und beschildert.

 

Parallel zur Wasserkante wird auf gesamter Länge im Abstand von ca. 2,00 m zum Traveufer eine Sitzmauer errichtet. Die Durchwegungen zum Wasser sind ca. 1,50 m breit, so dass auch die Wasserseite bequem von Rollstuhlfahrern und Menschen mit Kinderwagen bzw. Gehhilfen erreicht werden kann. Die Querneigung sämtlicher Flächen wird barrierefrei ausgebildet.

 

Die Promenadenfläche wird durch Natursteinpoller von der bestehenden Verkehrsfläche abgegrenzt und steht somit ausschließlich den nicht motorisierten Nutzern zur Verfügung. Dieser Pollertyp wurde auf der gegenüberliegenden Seite verwendet, um den Marktplatz abzugrenzen. Der Fährvorplatz wurde ebenfalls mit diesem Pollertyp ausgestattet. Die geplanten Leuchten und Abfallbehälter orientieren sich an den neu gestalteten Flächen im direkten Projektumfeld.

 

Eine ca. 17,00 m breite Sitztreppe stellt den direkten Bezug zum Wasser her. Die Trave wird durch die Treppenanlage erlebbar gemacht. Wasserwanderern wird der Aus- und Einstieg erleichtert. Eine einzigartige Situation auf Travemünder Seite. Eine vergleichbare, jedoch deutlich größere Treppenanlage entsteht 2018 auf dem Priwall im Rahmen des Förderprojektes „Priwall Waterfront – Teilbereich 1 – Promenade und Steg, 2. – 5. BA“.

 

 

Zeitplan

 

Der Projektzeitenplan sieht eine Ausführung der Baumaßnahme im Herbst 2017 nach Ende der Segelsaison und eine Fertigstellung zur Saison 2018 vor.

 

 

 

 

Kosten

 

Entsprechend der Kostenberechnung vom Mai 2017 liegen die Gesamtkosten der Maßnahme bei 1.200.000 EUR netto. Es stehen übertragene Reste in Höhe von 950.000 EUR aus dem Jahr 2016 unter dem Produktsachkonto 552001 068.7852000 Uferwand Priwallfähre Nordseite zur Verfügung. Nicht in das Jahr 2017 übertragene Reste in Höhe von 250.000 EUR werden für das Haushaltsjahr 2018 neu angemeldet. Um die Beauftragung der Gesamtmaßnahme wie erforderlich in 2017 vornehmen zu können, wird eine Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 250.000 EUR per außerplanmäßiger Bewilligung bereitgestellt. Die Ausschreibungsunterlagen werden derzeit erstellt. Nach Freigabe durch die Gremien und Bereitstellung der Verpflichtungsermächtigung soll die Maßnahme im Juli 2017 ausgeschrieben werden.

 

 

 


Anlagen

 

Anlage 1 – Finanzielle Auswirkungen

Anlage 2 – Luftbild  Bestand

Anlage 3 – Bestandsbilder

Anlage 4 – Lageplan Neubau

Anlage 5 – Schnitte

 

 

 

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich Anlage 1 - Finanzielle Auswirkungen (19 KB)    
Anlage 2 2 öffentlich Anlage 2 - Luftbild Bestand (77 KB)    
Anlage 3 3 öffentlich Anlage 3 - Bestandsbilder (517 KB)    
Anlage 4 4 öffentlich Anlage 4 - Lageplan Neubau (377 KB)    
Anlage 5 5 öffentlich Anlage 5 - Schnitte (538 KB)