Vorlage - VO/2015/03045  

Betreff: Beitritt der Hansestadt Lübeck - Bereich Lübeck Port Authority als Mitglied zu dem Verein "Lübeck Cruise" ? Verein zur Förderung der Kreuzfahrtschifffahrt in Lübeck e.V." (5.691)
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senator F. - P. Boden
Federführend:5.691 - Lübeck Port Authority Bearbeiter/-in: Rogge, Bernhard
Beratungsfolge:
Senat zur Senatsberatung
Bauausschuss zur Vorberatung
02.11.2015 
Sitzung des Bauausschusses zurückgestellt   
16.11.2015 
Sitzung des Bauausschusses abgelehnt   
Wirtschaftsausschuss und Ausschuss für den "Kurbetrieb Travemünde (KBT)" zur Vorberatung
09.11.2015 
18. Sitzung des Wirtschaftsausschusses und Ausschuss für den "Kurbetrieb Travemünde (KBT)" zurückgestellt   
Hauptausschuss zur Vorberatung
24.11.2015 
38. Sitzung des Hauptausschusses abgelehnt   
Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck zur Entscheidung
26.11.2015 
18. Sitzung der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck in der Wahlperioda 2013 - 2018 abgelehnt   

Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Anlage 1 Finanzielle Auswirkungen

Die Hansestadt Lübeck, vertreten durch den Bereich Lübeck Port Authority, tritt dem Verein „Lübeck Cruise“ – Verein zur Förderung der Kreuzfahrtschifffahrt in Lübeck e

Beschlussvorschlag

Die Hansestadt Lübeck, vertreten durch den Bereich Lübeck Port Authority, tritt dem Verein Lübeck Cruise“ – Verein zur Förderung der Kreuzfahrtschifffahrt in Lübeck e.V. bei.

 

Beteiligte Bereiche/Projektgruppen:

Verfahren

Beteiligte Bereiche/Projektgruppen:

 

 

 

 

Ergebnis:

 

Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH (LHG)

Lübeck und Travemünde Marketing GmbH (LTM)

Bereich 1.201 Haushalt und Steuerung

 

LHG und LTM Zustimmung

1.201 Kenntnisnahme

 

 

 

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen

 

Ja

gem. § 47 f GO ist erfolgt:

X

Nein

Begründung:

 

Eine Beteiligung von Kindern und Jugendlichen gem. § 47f GO ist nicht erfolgt, weil deren Belange nicht berührt werden.

 

 

 

Die Maßnahme ist:

X

neu

 

X

freiwillig

 

 

vorgeschrieben durch

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

 

Nein

 

X

Ja (Anlage 1)

 

Seit geraumer Zeit gibt es in Lübeck eine Arbeitsgemeinschaft (AG) Kreuzfahrt unter Federführung der Industrie und Handelskammer zu Lübeck (IHK) , der unter anderem die Reederei Lehmann GmbH & Co

Begründung

 

Seit geraumer Zeit gibt es in Lübeck eine Arbeitsgemeinschaft (AG) Kreuzfahrt unter Federführung der Industrie und Handelskammer zu Lübeck (IHK) , der unter anderem die Reederei Lehmann GmbH & Co. KG, die Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH (LHG), die Lübeck und Travemünde Marketing GmbH und die Hansestadt Lübeck Bereich Lübeck Port Authority (LPA) angehören. Die AG hatte im Jahr 2013 eine Studie zur „Potenzialanalyse für ein Kreuzfahrtterminal unter Berücksichtigung der regionalökonomischen Effekte“ vorgelegt. Zusammenfassend kam die Studie zu dem Ergebnis, dass Lübeck über ein erhebliches Wachstumspotenzial im Bereich Kreuzfahrtschiffe verfügt, das bisher nicht ausgeschöpft wird. Die Studie sieht ein Potenzial von mind. 71 Anläufen pro Jahr mit rund 130.000 Passagieren und rund 50.000 Crewmitgliedern bis zum Jahr 2025. Das impliziert laut Studie ein Wachstum bei der Bruttowertschöpfung um 7,2 Mio. EUR auf 8,0 Mio. EUR, eine Steigerung beim Steueraufkommen um 780.000 EUR auf 900.000 EUR und zusätzlich 185 Arbeitsplätze, die bei einem Ausschöpfen des Potenzials als Kreuzfahrthafen möglich sind. Die Studie unterstellt bei ihren Überlegungen den Bau eines Kreuzfahrerterminals für Schiffe von bis zu 300 m Länge.

Eine Studie der Universität Rostock hat für Warnemünde ermittelt, dass dort 182 Anläufe im vergangenen Jahr einen Umsatz von 16 Mio. EUR in der Tourismuswirtschaft und im Handel ausgelöst haben zzgl. der Erlöse aus Hafen-, Lotsen und Schleppernutzung.

Da sich das Kreuzfahrtgeschäft in Lübeck nicht so wie in den Nachbarhäfen Kiel, Hamburg und Rostock entwickelt und in diesem Jahr nur 11 Anläufe von Kreuzfahrtschiffen registriert wurden, sollen zunächst die Aktivitäten im Kreuzfahrtgeschäft verstärkt werden, um Lübeck-Travemünde überhaupt als Kreuzfahrerhafen im Markt fester zu etablieren. Bei der vorhandenen Hafeninfrastruktur wird bei Kreuzfahrern noch ein erhebliches Potenzial gesehen, das zusätzlich zum Status Quo akquiriert werden kann. Auch schon heute werden Kreuzfahrtschiffe über 200m am Skandinavienkai abgefertigt. Langfristig bleibt es das Ziel, einen Kreuzfahrerterminal zu errichten, sofern der sich wirtschaftlich unter Berücksichtigung von Fördermitteln rechnet.

Vorbild für die beabsichtigen Aktivitäten ist das Hamburg Cruise Center e.V. (HCC) das es erfolgreich durch Bündelung der Kräfte und Einbindung der Wirtschaft geschafft hat, den Kreuzfahrerhafen Hamburg zur führenden Destination in Deutschland mit knapp 190 Anläufen und 600.000 Passagieren auszubauen. HCC begann 1998 mit 20 Gründungsmitgliedern und hat heute über 100 Mitglieder.

Um eine Lübecker Lösung in Anlehnung an das HCC anzustreben, waren in der AG-Sitzung am 21.5.2015 Gäste der Kreuzfahrtinitiative „Cruise Net Hamburg“ und von HCC zu Gast, die über ihre erfolgreiche Arbeit berichteten. Die Teilnehmer der AG waren sich nach dem Gespräch einig, zur Intensivierung der Förderung des Kreuzfahrtgeschäftes auch in Lübeck einen entsprechenden Verein zu gründen und stimmten einen Satzungsentwurf ab.

Zweck des Vereins ist die Förderung der Attraktivität des Lübecker Hafens als Kreuzfahrtstandort. Dazu gehören:

-          Das Standortmarketing bei Kreuzfahrtreedereien und damit verbundene Akquisition von Schiffsanläufen.

-          Die Förderung des Bewusstseins der Öffentlichkeit, der Medien und der Politik für die wirtschaftliche Bedeutung des Kreuzfahrttourismus in der Region.

Der Satzungszweck soll u. a. durch folgende Maßnahmen verwirklicht werden:

-          Koordination des Marketings für Kreuzfahrtaktivitäten in Lübeck.

-          Beratung von Kreuzfahrtreedereien.

-          Öffentlichkeitsarbeit in der Region, in der Fachpresse, Messe- und Eventgestaltung.

-          Erarbeitung und Pflege von Informationen für Reeder/Veranstalter und Passagiere in Print, Funk, Fernsehen, im Internet und Social Media.

-          Vertretung des Standortes und der Kreuzfahrtinteressen auf Fachmessen, Branchennetzwerken, öffentlichen Institutionen in Lübeck (Zoll, Polizei, Behörden) bei potentiellen Kunden vor Ort und in der Region und in der Fachpresse.

-          Akquisition und Betreuung der Mitglieder des Fördervereins.

-          Einwerbung von Fördermitteln.

-          Monitoring und Marktforschung im Segment Kreuzfahrt.

-          Fachvorträge.

-          Vertretung der Kreuzfahrtinteressen bei öffentlichen Institutionen in Lübeck (Zoll, Polizei und sonstige Behörden) sowohl bei Neubauplanungen als auch im Tagesgeschäft.

Dem Verein können als ordentliche Mitglieder natürliche und juristische Personen sowie Interessensverbände angehören. Die Beiträge bemessen sich nach der Beitragsordnung. Der Jahresbeitrag beträgt 500 EUR. Neben dem Jahresbeitrag zahlen die Mitglieder eine Zuwendung für die Dauer ihrer Mitgliedschaft, die im Minimum 500 EUR zzgl. MwSt. pro Kalenderjahr betragen muss. Der Austritt aus dem Verein erfolgt durch schriftliche Erklärung gegenüber dem Vorstand. Die Kündigungsfrist beträgt sechs Monate.

 

In der IHK zu Lübeck wurde am 8.9.2015 der Verein “Lübeck Cruise“ - Verein zur Förderung der Kreuzfahrtschifffahrt in Lübeck e.V. gegründet. Gründungsmitglieder sind die IHK zu Lübeck, die Kaufmannschaft zu Lübeck, die Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH, die Sparkasse zu Lübeck Aktiengesellschaft, die Lübeck und Travemünde Marketing GmbH, die Rasmussen & Co Gemüsegroßhandel GmbH, die Sartori & Berger GmbH & Co. KG sowie die Travemündee Wirtschaftsgemeinschaft (TWG) e.V.. Zum Vorsitzenden wurde Prof. Dr. Jürgens von der LHG gewählt.

 

Durch eine Mitgliedschaft würde die Hansestadt Lübeck als Eigentümer der öffentlichen Hafenanlagen das Kreuzfahrtgeschäft aktiv fördern und beeinflussen können sowie ihr Know-how unter anderem bei Fragen zur Hafenentwicklung und zum Hafenbau sowie zur Hafenverwaltung einschließlich ihrer hafenbehördlichen Aufgaben im Zusammenhang mit dem Kreuzfahrtgeschäft einbringen können. Die Lübeck Port Authority empfiehlt daher der Bürgerschaft, dass die Hansestadt Lübeck dem Verein „Lübeck Cruise – Verein zur Förderung der Kreuzfahrtschifffahrt in Lübeck e.V. beitritt. Das Kreuzfahrergeschäft – das belegt die Studie aus dem Jahr 2013 – stärkt nicht nur die Attraktivität Lübecks als Hafenstandort, sondern ist in hervorragender Weise als weiterer Wachstumsimpuls für die lokale Tourismuswirtschaft geeignet. Ein Großteil der Kreuzfahrerpassagiere wird beim Landgang in Lübeck und Travemünde Umsätze in der Gastronomie, im Handeln und in kulturellen Einrichtungen (z.B. Museen) auslösen.

Der Jahresbeitrag und die jährliche Zuwendung in Höhe von zusammen 1.000 EUR werden budgetneutral finanziert.

Anlage 1: Finanzielle Auswirkungen

Anlagen

Anlage 1: Finanzielle Auswirkungen

 

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich Anlage 1 Finanzielle Auswirkungen (18 KB)