Vorlage - VO/2012/00058  

Betreff: Absentismus
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senator/in Annette Borns
Federführend:4.401 - Schule und Sport Bearbeiter/-in: Thorn, Friedrich
Beratungsfolge:
Senat zur Senatsberatung
Schul- und Sportausschuss zur Kenntnisnahme
17.01.2013 
31. Sitzung des Schul- und Sportausschusses (Wahlperiode 2008 - 2013) zur Kenntnis genommen / ohne Votum   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n

Antrag zu Punkt 4

Beschlussvorschlag

Antrag zu Punkt 4.24 mit Drs. Nr. 28 aus der Sitzung der Bürgerschaft am 27.9.2012,  abschließend an den Schul- und Sportausschuss überwiesen:

 

„Der Bürgermeister wird gebeten, der Bürgerschaft bis zur Januar-Sitzung 2013 zu berichten, ob, wie und mit welchem Resultat der Maßnahmenkatalog zur Verhinderung von schulischem Absentismus auch tatsächlich an den Lübecker Schulen angewendet wird, um dem stetig ansteigendem unentschuldigten Fehlen am Unterricht effektvoll entgegen zu wirken.“

 

Die Hansestadt Lübeck hat das Thema Schulabsentismus bereits im Jahr 2006 im Rahmen eines über ESF-Mittel finanzierten Programms „Schulverweigerung – die 2

Begründung

Die Hansestadt Lübeck hat das Thema Schulabsentismus bereits im Jahr 2006 im Rahmen eines über ESF-Mittel finanzierten Programms „Schulverweigerung – die 2. Chance“ aufgegriffen. Über das Programm werden bis heute Schulverweigerer in Lübeck über das BALI/JAW begleitet. Von zunächst 33 Plätzen pro Jahr werden nunmehr noch 11 Plätze refinanziert.

 

Gemeinsam mit dem Schulamt in der Hansestadt Lübeck und dem Bereich Familienhilfen/Jugendamt wurde aus diesem Programm heraus in den Jahren 2008/2009 die Kooperative Erziehungshilfe (KEH) an den Förderzentren aufgebaut, die den allgemeinbildenden Schulen inkl. der Gymnasien offensteht. Aufgabe ist die Begleitung von Schüler/innen mit Beeinträchtigungen der emotionalen und sozialen Entwicklung, insbesondere bei Schulabsentismus. Die KEH-Teams bestehen aus pädagogischen Fachkräften des Bereiches Schule und Sport sowie Lehrer/innen des Landes, sie arbeiten eng mit dem Jugendamt zusammen.

 

Über Ergänzungsmittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) des Bundes konnte die KEH in Lübeck ausgebaut werden neben der Schulsozialarbeit im Sozialraum und Projektangebote durch freie Träger.

Seit Januar 2012 ist Schulsozialarbeit an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in der Trägerschaft der Hansestadt Lübeck tätig. Schulsozialarbeit richtet sich an alle Schüler/innen und wird an den allgemein bildenden Schulen von 19 städtischen Mitarbeiter/innen in 11 Sozialräumen umgesetzt, flankiert von Projekten, die über freie Träger aus dem Bereich der Jugendhilfe durchgeführt werden.

Die ersten Auswertungen belegen einen hohen Beratungsbedarf im Bereich von Absentismus, in der Einzelberatung von Schüler/innen und Eltern liegt er geschätzt bei ca. 30%.

 

Im Zuständigkeitsbereich des Schulamtes in der Hansestadt Lübeck liegt die Verantwortung für die pädagogische Arbeit der Lehrkräfte – siehe Anlage.

Das Schulamt hat vor 3 Jahren eine Handlungsleitlinie für Schulabsentismus herausgegeben und arbeitet derzeit an einer ausführlicheren Handreichung. Im Arbeitskreis Absentismus werden durch das Schulamt, die KEH, Lehrkräfte und Schulsozialarbeit weitere Verfahrensabläufe und Materialien erarbeitet.

2011 und 2012 erfolgten Abfragen des Schulamtes zum Thema Schulabsentismus an allen schulamtsgebundenen Lübecker Schulen. Eine verlässliche Aussage über die Zunahme von Absentismus an Lübecker Schulen kann laut Schulamt nicht getroffen werden, da ein Fallzahlanstieg auch in einer zunehmenden Dokumentationsbereitschaft begründet sein könne.

In der Praxis wandten sich die KEH-Teams, nachdem ihnen die einzelnen Fälle benannt worden waren, zunächst an Schülerinnen und Schüler mit besonders hohen Fehlzeiten. Künftig werden verstärkt Absentismus-Fälle mit geringeren Fehlzeiten in den Fokus genommen und die Intervention der pädagogischen Fachkräfte setzt früher an.


Speziell für absente Jungen, die ein alternatives Angebot zum Regelsystem benötigen, beginnt im November 2012 die Maßnahme „TALENT“ (Tages- und Lerngruppe Natur und Technik) auf dem Bauspielplatz Roter Hahn, die vom Bereich Familienhilfen/Jugendamt als Hilfe zur Erziehung gemeinsam mit dem Förderzentrum Berend-Schröder-Schule durchgeführt wird.

 

Stellungnahme des Schulamtes zu Maßnahmen gegen Schulabsentismus vom 26

Anlagen

Stellungnahme des Schulamtes zu Maßnahmen gegen Schulabsentismus vom 26.10.12