Auszug - AM Kevin Kleinert (CDU): Anfragen bezüglich einer möglichen Einführung von Akut-Einsatzfahrzeugen (AEF) im Stadtgebiet Lübeck  

Herr Köstler beantwortet die Anfrage mündlich. So berichtet Herr Köstler unter anderem, dass im Kreis Eckernförde/ Rendsburg aktuell der Einsatz von Akut-Einsatzfahrzeugen getestet werde. Man warte die Auswertung der Testergebnisse ab. Aktuell sei keine Finanzierung über die Krankenkasse möglich, zudem müsste entsprechend Personal zur Verfügung stehen und entsprechend qualifiziert werden.

AM Kleinert bedankt sich für die Antwort und bittet um die Anzahl der Einsätze zum Protokoll nachzuliefern. AM Kleinert wird eine Antwort zur Niederschrift zugesagt.

Anmerkung zur Niederschrift:

Beantwortung der Nachfrage von AM Kleinert durch Herrn Köstler:

Im Zeitraum vom 01.10.2024 bis 30.09.2025 gab es insgesamt 36.313 Einsätze mit der Grundschadensart „Notfall“. Auf das Stichwort Notfall-K entfallen davon 3.812 Einätze. Das sind somit ca. 10 % der RTW-Einsätze.

Beschluss:

Das Modell Akut-Einsatzfahrzeuge (AEF) wird seit Mitte 2025 im Kreis Rendsburg-Eckernförde erprobt und dienst dort der Entlastung des Rettungsdienstes sowie einer effizienteren Versorgung von Patientinnen und Patienten mit nicht eindeutig lebensbedrohlichen, aber dringlichen medizinischen Problemen.

Hierzu stelle ich folgende Fragen:

1. Bedarf und Einsatzpotenzial

-          Welche Daten liegen der Stadt bzw. den Rettungsdienstträgern zum Anteil subakuter Notruflagen („nicht eindeutig vital bedrohlich“) in Lübeck vor?

-          Wie hoch schätzt die Verwaltung den Bedarf eines ergänzenden Einsatzmodells wie des Akut-Einsatz-Fahrzeugs (AEF) für das Stadtgebiet ein?

2. Organisatorische und technische Umsetzung

-          Welche Voraussetzungen wären in Lübeck nötig, um ein AEF zu etablieren (z.B. Standort, Fahrzeugtyp, Ausstattung, telemedizinische Anbindung, Software zur Ersteinschätzung)?

-          Könnte die Organisation durch die Feuerwehr Lübeck selbst oder in Kooperation mit externen Rettungsdienstpartner erfolgen?

3. Personal und Qualifikation

-          Welche Qualifikationen wären für das in Lübeck eingesetzte Personal erforderlich (z.B.“Akut-NotSan“ nach RKiSH-Modell)?

-          Besteht die Möglichkeit, vorhandenes Personal auszubilden oder entsprechend umzuschulen?

4. Finanziell und wirtschaftliche Betrachtung

-          Welche Kosten würden für Anschaffung, Betrieb und Ausbildung anfallen?

-          Wird ein solches Modell - ähnlich wie im Kreis Rendsburg-Eckernförde – durch das Land Schleswig-Holstein gefördert oder könnte eine Förderung beantragt werden?

-          Welche Entlastungseffekte für den Rettungsdienst wären wirtschaftlich darstellbar (z.B. Reduktion unnötiger RTW-Transportfahrten)?

5. Bewertung und Empfehlung

-          Welche Chancen sieht die Verwaltung in Bezug auf Versorgungsqualität, Einsatzbereitschaft des Rettungsdienstes und Entlastung der Notaufnahmen in Lübeck?

-          Gibt es aus Sicht der Verwaltung Bedenken, Herausforderungen oder Risiken bei der Einführung eine AEF?

Der Ausschuss für Umwelt, Sicherheit und Ordnung nimmt die Anfrage und Antwort zur Kenntnis.