Der Vorsitzende begrüßt Hr. Schöni und Fr. Lorenz zur Vorstellung ihres Vereins Living Museum Lübeck e.V. Die Präsentation bildet den Auftakt zu einer neu im Ausschuss eingeführten Vorstellungsreihe von Kulturschaffenden, die in der Sitzung am 08.09.2025 beschlossen wurde.
[Anm. d. Protokollführung: Der Vorsitzende bezieht sich hier auf die in der Sitzung am 08.09.2025 unter TOP 7.1 beschlossene Vorlage: AM Karin Burakowski (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN), Ulf Hansen (FDP): Stärkung der Sichtbarkeit und Beteiligung der Lübecker Kulturszene im Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege (VO/2025/14407)]
Hr. Schöni und Fr. Lorenz stellen sich und ihren Anfang 2025 gegründeten gemeinnützigen Verein Living Museum Lübeck e.V. vor. Die Philosophie des Living Museum sei ein offenes Atelier als Ort der Inklusion und Diversität, in dem im geschützten Raum Kunst entstehe. Durch die gemeinsame kreative Arbeit werde die mentale Gesundheit und das Selbstvertrauen der Besucher:innen gestärkt.
Der Verein gehört zur weltweiten Community der Living Museum Society, die 2013 in der Schweiz gegründet wurde und mittlerweile ein Netzwerk von über dreißig Living Museums weltweit bildet. Der Vorstandsvorsitzende Hr. Schöni hat zuvor schon ein anderes Living Museum in der Schweiz geleitet und im Rahmen dieser Tätigkeit ein Zertifikat als Living Museum Director erworben. Unterstützt wird er bei seiner Arbeit von der Theatertherapeutin und Erziehungswissenschaftlerin Fr. Lorenz.
Das offene Atelier des Living Museum Lübeck konnte durch eine Kooperation mit der Musik- und Kunstschule (MKS) in deren Räumlichkeiten in der Kanalstraße 42-50 eingerichtet werden und ist aktuell an drei Tagen in der Woche geöffnet (Montag / Mittwoch von 9:30 bis 12:30 Uhr, Freitag 17:00 bis 19:00 Uhr).
Am 17. Mai 2025 nahmen Künstler:innen des Living Museum Lübeck e.V. mit anderen Künstler:innen aus aller Welt an einer Kunstaustellung der Living Museum Society in St. Gallen teil. Der Living Museum Lübeck e.V. möchte künftig in Lübeck in Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen gemeinsam Kultur gestalten.
[Anm. der Protokollführung: Die Präsentation ist diesem TOP als Anlage in Allris beigefügt.]
AM Pott fragt nach aktuellen Besucherzahlen, Angeboten für Schulklassen und dem Zusammenhang zwischen professionellen Künstler:innen und Laien im Living Museum. Hr. Schöni betont, dass eine künstlerische Vorbildung nicht relevant sei, sondern es um „Kunst von innen“ gehe. Aktuell bestände das Angebot für Jugendliche ab 16 Jahren und Erwachsene. Die Teilnehmerzahlen seien noch niedrig, weil er in den ersten Monaten des Jahres noch stark mit den Formalitäten der Vereinsgründung beschäftigt gewesen sei. Künftig sollen durch verstärkte Werbemaßnahmen mehr Teilnehmer:innen gewonnen werden.
AM Burakowski erkundigt sich, inwiefern eine Vernetzung mit anderen Kulturschaffenden und –einrichtungen der Stadt geplant sei. Hr. Schöni kann sich dies für die Zukunft gut vorstellen, aktuell sei aber nur das Angebot an drei Tagen pro Woche leistbar.
AM Bieler-Seelhoff fragt nach der Finanzierung des Vereins und der Offenheit des Konzepts für verschiedene Besuchergruppen. Hr. Schöni betont die Offenheit des Angebots für alle, die künstlerisch kreativ sein möchten. Es sei zwar Ziel des Living Museum e.V., die mentale Gesundheit der Teilnehmenden zu stärken, trotzdem gehe es hier nicht um Therapie, sondern Kunst. Zum Thema Finanzierung ergänzt Fr. Lorenz, dass der Verein Teilnahmebeiträge erhebt. Künftig sollen zusätzliche Fördermittel eingeworben werden. Auch über die Idee eines „Kulturgutscheines“ werde nachgedacht.
Der Vorsitzende weist auf die Internetseite des Vereins hin, wo die Höhe der Teilnehmerbeiträge von aktuell 10,- EUR pro Stunde inklusive Basismaterial angegeben sind, die aber sicherlich auf Dauer nicht zur Finanzierung ausreichen würden.
Es gibt keine weiteren Wortmeldungen. Der Vorsitzende bedankt sich bei Hr. Schöni und Fr. Lorenz für ihre Vorstellung und freut sich über Neuigkeiten vom Living Museum in Lübeck.
Der Vorsitzende stellt dem Ausschuss drei Vorschläge für weitere Vorstellungen von Kulturschaffenden in den kommenden Sitzungen vor.
1.) Zentrum für Musikkultur Lübeck (ZFML)
2.) Kulturhorst e.V. (Vorschlag von AM Petereit, SPD)
3.) Kunsttankstelle des Vereins DeFacto Art e.V. (Vorschlag von AM Petereit, SPD)
AM Pott plädiert dafür, mit dem ZFML anzufangen, weil es bereits im Kulturentwicklungsplan (KEP) vorgestellt wurde. AM Burakowski spricht zur Möglichkeit, bei kurzen Sitzungen wie der heutigen zwei Kulturschaffende zur Vorstellung einzuladen. Der Vorsitzende gibt zu bedenken, dass der Umfang einer Sitzung im Vorfeld schlecht abzuschätzen sei und gemäß Beschluss aus der Sitzung vom 08.09.2025 nur eine Vorstellung pro Sitzung vereinbart sei.
Der Vorsitzende greift den Vorschlag von AM Pott auf, die Reihe der Vorstellungen mit dem Zentrum für Musikkultur (ZFML) fortzusetzen. Die anderen vorgeschlagenen Kulturschaffenden sollen auf der Anmeldeliste verbleiben und zu späteren Sitzungen eingeladen werden.
Fr. Senatorin Frank weist darauf hin, dass sich, wie in der Sitzung vom 08.09. angekündigt, in der nächsten Sitzung am 08.12.2025 bereits die Technische Hochschule (TH) im Ausschuss vorstellen werde und vorab um 15:00 Uhr für die Ausschussmitglieder eine Besichtigung des Digital Learning Campus (DLC) im Übergangshaus anbietet. Ein Reminder mit Anmeldemöglichkeit werde in Kürze von der Geschäftsführung des Ausschusses verschickt.
Zum Vorschlag von AM Burakowski erwidert Fr. Senatorin Frank, dass kurze Sitzungen wie die heutige einen Ausnahmefall darstellen dürften. Dass diese Sitzung so wenige Tagesordnungspunkte enthalte, habe aus ihrer Sicht damit zu tun, dass Verwaltung und Politik seit der Sommerpause mit den Vorlagen zum Haushalt 2026 beschäftigt gewesen seien.
Die protokollführende stellvertretende Geschäftsführerin des Ausschusses Fr. Haupt empfiehlt, dass sich das Zentrum für Musikkultur (ZFML) in der übernächsten Sitzung am 06.02.2026 vorstellt, da in der kommenden Sitzung bereits die TH im Ausschuss eingeladen sei. Der Vorsitzende nimmt den Vorschlag an. Der Ausschuss widerspricht nicht.