Gemäß TOP 1 werden TOP 4.1 und TOP 5.3 gemeinsam behandelt. Die Diskussion findet sich unter TOP 4.1, die Abstimmungsergebnisse unter den jeweiligen TOPs.
Fr. Senatorin Frank und AM Stolzenberg geben eine kurze Einführung in die Vorlagen. AM Stolzenberg bittet um weitere Informationen zu Variante 1 (Gesamtkosten 217.000.000 €) und Variante 2A (Gesamtkosten 120.000.000 €). Hr. Kunz führt aus, dass es noch keine Vorentwurfsplanung gebe. Die Kostenschätzungen spiegelten einen im Vergleich zu 2019 aktualisierten Kostenrahmen wider. Die „große“ Variante 1 umfasse die Behebung aller Gebäudeschäden sowie eine effiziente Aufstellung des Gebäude- und Theaterbetriebs, die eine mittel- bis langfristige Nutzung für die nächsten 30-40 Jahre ermögliche. In der „kleinen“ Variante 2A würden eklatante Schäden am Gebäude (bspw. Abdichtung von Dächern und Fenstern) behoben und für die nächsten 10 Jahre relevante Maßnahmen durchgeführt.
AM Pott fragt,
1. bis wann eine politische Entscheidung getroffen werden müsse,
2. nach dem zeitlichen Ablauf der Sanierung in der Variante 1,
3. nach dem Zusammenhang mit der Renovierung in den 1990er Jahren.
Fr. Senatorin Frank spricht zu Frage 1 zur derzeitigen Haushaltslage, aus Sicht des Fachbereichs liege der Fokus zunächst auf der Aufrechterhaltung des Spielbetriebs.
Hr. Kunz antwortet auf Frage 2, dass die Arbeiten schätzungsweise 3-4 Jahre dauern würden. Eine Sanierung in Bauabschnitten im laufenden Betrieb sei nicht möglich, sodass eine Ausweichstätte gefunden werden müsste.
Zu Frage 3 antwortet Hr. Kunz, dass damals die Instandsetzung von als Theaterbesuchendem Sichtbarem durchgeführt worden sei. Die Instandsetzung der Gebäudesubstanz sei kein Bestandteil der Renovierungen in den 1990er Jahren gewesen. Ferner seien damalige Technikkomponenten (wie Heizung, Lüftung, Veranstaltungstechnik) mittlerweile überholt. Hr. Kunz verweist auf die Sanierung des Deutschen Theaters in Göttingen.
Zur Schließung des Theaters während der Sanierungszeit sprechen AM Pott, Hr. Kunz und Fr. Senatorin Frank. AM Petereit spricht zur Einwerbung von Bundes- und Landesfördermitteln, zur Priorisierung von Maßnahmen und zum langfristigen Erhalt des Spielbetriebs. AM Dr. Junghans erkundigt sich vor dem Hintergrund defizitärer öffentlicher Haushalte nach einer Gesamtstrategie für die Priorisierung von Großprojekten. Fr. Senatorin Frank spricht zur baufachlichen Prioritätensetzung und geht auf das Karstadt Haus B, das Buddenbrookhaus, die Schaffung von Kapazitäten in Schulgebäuden, den Ausbau des Offenen Ganztags und die Gewährleistung der Verkehrssicherheit ein. In Bezug auf Landes- und Bundesfördermittel für die Erhaltung von Immobilien sei die Verwaltung im Austausch mit dem Städteverband Schleswig-Holstein und dem Deutschen Städtetag.
AM Pott fragt nach dem geplanten Anteil von Fördermitteln für die Theatersanierung und erkundigt sich erneut nach dem Zeithorizont für die politische Entscheidung. Fr. Brons-Schnell führt aus, dass der Bericht zunächst der Bewusstmachung diene und erläutert die ersten Baumaßnahmen zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit. Hr. Kunze regt ebenfalls an, den Bericht als Diskussionsgrundlage zu nutzen, um politischen Konsens zu erzielen. Fr. Senatorin Frank weist darauf hin, dass Finanzierungsmöglichkeiten und Priorisierung von Kulturprojekten stets gemeinsam betrachtet würden. AM Stolzenberg schlägt vor, das Theater Lübeck im ersten Quartal 2026 zu besuchen oder sogar dort zu tagen.
Der Ausschuss nimmt den Bericht zur Kenntnis.