Auszug - Preistarif der Museen der Hansestadt Lübeck - Anpassung der Ticketpreise für Erwachsene  

Hr. v. Stockhausen gibt eine mündliche Einführung zur Beschlussvorlage und bittet den Ausschuss um Zustimmung zum geplanten neuen Preistarif der Lübecker Museen zum 01.04.2026. Vor zweieinhalb Jahren sei die Struktur der Eintrittspreise modifiziert worden. Der Einnahmenverlust durch die neu eingeführte Kostenfreiheit für Menschen mit eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten wie etwa Kindern, Jugendlichen und Studierenden sei jedoch nicht so stark wie erhofft über Mehreinnahmen durch die neu eingeführten Tagestickets kompensiert worden. Auch mit Hinblick auf die bevorstehenden schwierigen Haushaltsverhandlungen habe man sich daher zu einer moderaten Anhebung der Eintrittspreise der Lübecker Museen entschlossen. Der reguläre Eintritt solle sich künftig um einen Euro erhöhen, die Kosten für das Tagesticket um zwei Euro. Der Preis des beim Lübecker Publikum beliebten Jahrestickets bleibe unverändert. Die durch den neuen Preistarif erzielten Mehreinnahmen von rund 50.000,- EUR seien der Beitrag der Kulturstiftung zur Konsolidierung des Haushalts. Außerdem könnte so weiterhin den bislang berechtigten Besuchergruppen durch einen kostenfreien Eintritt ein niederschwelliger Zugang ermöglicht werden.

AM Grabitz fragt, ob die Einführung des kostenfreien Tickets für Kinder und Jugendliche zu mehr Eintritten dieser Zielgruppe geführt habe und merkt an, dass sie die geplante Preiserhöhung im Falle eines alleinigen Besuchs einer Sonderausstellung für nicht angemessen halte. Sie fragt an, ob die Möglichkeit bestünde, hierfür einen Sondertarif einzuführen.

Hr. v. Stockhausen erklärt, dass die Lübecker Museen einen kontinuierlichen Anstieg der Besuchergruppen von Kindern und Jugendlichen verzeichne. Ein direkter Vergleich mit früheren Zahlen zu dieser Zielgruppe sei aufgrund der neu eingeführten Preisstruktur vor zweieinhalb Jahren nicht möglich. Aber allein die Tatsache, dass Schulklassen nun spontan kostenlos die Lübecker Museen besuchen könnten, erleichtere den Zugang und führe erkennbar zu einer stärkeren Nachfrage bei dieser Zielgruppe.

Zum Thema Sonderausstellungen erläutert Hr. v. Stockhausen, dass die Möglichkeit der Lübecker Museen, bei Sonderausstellungen einen höheren Sondertarif zu verlangen, in der Praxis in den letzten zwei, drei Jahren nie genutzt wurde. Gleichzeitig wäre es auch nicht umsetzbar, Extra-Eintrittsgelder für Sondereinstellungen zu erheben, weil diese meist räumlich in die Dauerausstellungen eingebettet seien und kein gesonderter Zugang für Besucher:innen ermöglicht werden könne.

Senatorin Fr. Frank informiert darüber, dass im Vorfeld der Preisreform in ihrem Fachbereich mehrere Konsolidierungsvorschläge geprüft wurden. Der vorgeschlagene neue Preistarif sei aus ihrer Sicht sehr einfach und transparent gestaltet. Weitere Zielgruppen oder Besuchsanlässe in das Preissystem zu integrieren, führe zu Intransparenz und höherem Verwaltungsaufwand.

Hr. v. Stockhausen weist ergänzend darauf hin, dass bei einem eingeschränkten Besuchserlebnis durch laufende Sanierungs- oder Umbaumaßnahmen, wie es z.B. aktuell in der Kunsthalle St. Annen der Fall sei, auch der Eintritt entsprechend ermäßigt würde.

Es gibt keine weiteren Wortmeldungen.

Der Vorsitzende lässt über die Beschlussvorlage abstimmen.

Der Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege empfiehlt der Bürgerschaft

einstimmig die Beschlussvorlage anzunehmen

Beschluss:

Der als Anlage 2 beigefügte Preistarif für die Museen der Hansestadt Lübeck wird beschlossen und tritt zum 1.4.2026 in Kraft.