Fr. Brons-Schnell vom Gebäudemanagement (GMHL) gibt eine Einführung zum Bericht mit begleitender Präsentation ab. Die gleiche Präsentation lag auch bereits dem Bauausschuss vor, der den Bericht in seiner letzten Sitzung zur Kenntnis genommen hat.
Fr. Brons-Schnell erläutert den großen Handlungsbedarf in Bezug auf eine umfassende Sanierung des Gebäudekomplexes des Museumsquartiers St. Annen und stellt die kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Maßnahmen vor, die sich aus der der Gesamtbeurteilung der Gebäudesubstanz in der vorliegenden Machbarkeitsstudie ergeben. Hinsichtlich des Museumsbetriebs beständen hier viele Anforderungen in Bezug auf Kriterien wie Barrierefreiheit, Klimastabilität, Licht- und Sicherheitstechnik und der Bereitstellung notwendiger Räumlichkeiten für die werterhaltende Lagerung von Museumsgütern sowie die Anlieferung und Technik. Wichtige Maßnahmen wie z.B. die Sanierung des von Starkregen bedrohten Flachdachs der Kunsthalle St. Annen und die Beräumung des Dachstuhls des St.-Annen-Museums seien bereits von der GMHL eingeleitet worden, doch für die kommenden Jahre bestehe noch großer weiterer Handlungsbedarf. Leider sei die Finanzierung der Sanierungsmaßnahmen mehr als unsicher, da die ursprünglich dafür vorgesehenen Mittel der Städtebauförderung aktuell nicht zur Verfügung ständen. Zurzeit versuche man mit Bauunterhaltungs-Mitteln stückweise voranzukommen. Ihre Abteilung bemühe sich auch, externe Fördermittel zu akquirieren, aber der Erfolg dieser Anträge sei ungewiss.
[Anm. der Protokollführung: Die Präsentation ist dem TOP als Anlage beigefügt.]
[17:10 Uhr: AM Hansen verlässt die Sitzung. AM Kerlin übernimmt seine Vertretung.]
AM Stolzenberg erfragt, inwiefern durch die beschriebenen aktuellen Sanierungsmaßnahmen der laufende Museumsbetrieb des St.-Annen-Museums und der Kunsthalle betroffen sei.
Fr. Brons-Schnell gibt Entwarnung: Es komme nur bei Bedarf punktuell zu kleineren Absperrungen, der Museumsbetrieb als Ganzes sei nicht gefährdet. Hr. v. Stockhausen bestätigt diese Aussage. Erst einmal gehe es um das Leerräumen und die Errichtung eines neuen Depots, um Baufreiheit für die der Öffentlichkeit nicht zugänglichen rückwärtigen Gebäudeteile zu schaffen, in dem auch der Verwaltungstrakt läge. Erst im späterem Verlauf der Sanierungsmaßnahmen kämen irgendwann auch Teile der Ausstellungsflächen an die Reihe.
AM Grabitz bedankt sich für die Präsentation. Sie fragt, inwiefern ein Zwischenlager für die Bestände der Museen vorgesehen sei, wenn die Sanierung vor der Bereitstellung eines neuen Depots vorgenommen werde. Zweitens möchte sie wissen, inwiefern im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen weiterhin der ursprünglich vorgesehene Umzug der Sammlung der Kulturen ins St. Annen Museum eingeplant sei.
Fr. Brons-Schnell erläutert, dass es zu früh sei, hierzu konkrete Aussagen zu treffen. Im ersten Schritt sei in der vorliegenden Machbarkeitsstudie der Umfang der nötigen Sanierungsmaßnahmen umrissen worden. Vorrangiges Ziel sei, die Depotsituation im Museumsquartier zu klären und Baufreiheit zu erlangen. Das beträfe auch andere Depots wie z.B. das der Sammlung der Kulturen im Zeughaus, das ebenfalls stark sanierungsbedürftig sei.
Senatorin Fr. Frank ergänzt, dass diese schwierige Depot-Situation auch der Grund sei, weswegen Hr. v. Stockhausen und sie die seinerzeit von der Politik verworfene Idee eines Sammlungszentrums bzw. Wissensspeichers erneut geprüft und der Politik vorgestellt hätten. Nicht nur für das Zeughaus und das Museumsquartier, sondern auch für alle anderen Museen in der Innenstadt, die in den nächsten zwei Jahrzehnten saniert werden müssten, gehe es im ersten Schritt darum, durch das Auslagern der enormen Anzahl dort lagernden Kunstgegenstände Baufreiheit zu schaffen. Die Einrichtung eines Sammlungszentrums sei nach Einschätzung ihres Fachbereichs hierfür sowohl aus wirtschaftlicher als auch fachlicher Sicht die beste Lösung. Sie hoffe daher, dass die Grundstücksprüfung, die in Auftrag gegeben worden sei, erfolgreich verlaufe, damit die Planungen für ein Sammlungszentrum konkretisiert und Drittmittel eingeworben werden könnten. Es gebe bereits von Bund und Land positive Signale, Lübeck hier unterstützen zu wollen, weil von diesen Stellen erkannt worden sei, dass es im Museumsquartier viele Schätze von überregionaler Bedeutung gibt, die eine Kommune dieser Größenordnung aus eigener Kraft dauerhaft nicht erhalten kann.
Der Vorsitzende bedankt sich für den schriftlichen Bericht und die mündlichen Erläuterungen von Fr. Brons-Schnell und Senatorin Fr. Frank.
Es gibt keine weiteren Wortmeldungen. Der Ausschuss nimmt den Bericht zur Kenntnis.