Auszug - Anfrage AM Steffen (AfD): Worin bestand die chemische Belastung des Bodens, die zu einer Verzögerung des Baufortschrittes der Begegnungstätte führte.  

AM Steffens betont, dass eine zeitnahe Beantwortung von Anfragen wünschenswert sei. Seinem Wunsch das Bodengutachten als Anlage der Niederschrift beizufügen, lehnt Herr Hinsen mit dem Hinweis auf die Möglichkeit Akteneinsicht zu beantragen ab.

Antwort der Unteren Bodenschutzbehörde nach der Sitzung:

Willy-Brandt-Allee 45

Ergebnisse der Bodenuntersuchungen

Am 28.06. und 06.07.2022 wurden durch das Büro Reinberg (Bericht vom 14.07.2022) zwei Boden- bzw. Schottermischproben aus Baggerschürfen und einer Halde entnommen, um Deklarationsanalysen zu erstellen. Dabei wurden erhöhte Gehalte von Blei (max. 264 mg/kg TS), Kupfer (max. 553 mg/kg TS) Benzo(a)pyren (max. 0,96 mg/kg TS) und PAK (Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe) (max. 10,2 mg/kg TS) festgestellt. Die Deklarationsanalysen führten gemäß LAGA-TR Boden (M20) zu den Zuordnungsklassen Z2 (Verwertung) für die Schottermischprobe bzw. >Z2 (Deponierung oder Behandlung) für die Bodenmischprobe. In Verbindung mit einem erhöhten Gehalt an organischer Substanz (TOC-Gehalt 8,0 Ma.-% TS) ergab sich für die Bodenmischprobe eine Einstufung gemäß Deponieverordnung >DK III. Für diese Material musste ein geeigneter Entsorgungsweg gefunden werden.

Am 26.01.2023 wurden baubegleitend durch das Büro NordGeo drei Oberbodenmischproben aus den nicht überbauten Bereichen entnommen und diese im Hinblick auf die künftige Nutzung für den Wirkungspfad Boden-Mensch (direkter Kontakt) auf die Parameter Schwermetalle und Arsen sowie PAK und Benzo(a)pyren untersucht. In zwei Proben wurden die Prüfwerte „Wohngebiete“ der BBodSchV für alle untersuchten Parameter unterschritten. In einer Probe wurde der Prüfwert für Benzo(a)pyren von 1 mg/kg TS mit einem Gehalt von 2,4 mg/kg TS überschritten.

Da der Bereich mit der Prüfwertüberschreitung im Kronenbereich von zwei zu erhaltenden Bäumen liegt, soll mit Rücksicht auf den Baumschutz auf Eingriffe in den Boden verzichtet werden. Um eine Gefährdung der künftigen Nutzer:innen auszuschließen, soll dieser Bereich mit unbelastetem Boden abgedeckt und begrünt werden.

Zusätzlich wurde durch das Büro NordGeo am 26.01.2023 eine Bodenmischprobe aus der Sohle der Baugrube der künftigen Parkplatzfläche zur Beweissicherung entnommen und auf die o. g. Parameter Analysiert. Hier wurden erhöhte Gehalte von PAK mit 17 mg/kg TS und Benzo(a)pyren von 1,3 mg/kg TS festgestellt. Diese Gehalte sind für die geplante Nutzung jedoch irrelevant, da der Bereich überbaut wird und ein direkter Kontakt somit ausgeschlossen ist.