Auszug - Status Gasmangellage  

38. Sitzung des Werkausschusses EBL
TOP: Ö 4.2.4
Gremium: Werkausschuss EBL Beschlussart: (offen)
Datum: Do, 18.08.2022 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:30 - 17:27 Anlass: Sitzung
Raum: Entsorgungsbetriebe
Ort: Malmöstraße 22, Lübeck
 
Wortprotokoll

Herr Dr. Verwey teilt mit, dass die EBL Erdgas nicht im Wesentlichen zum Heizen nutzen. Die EBL setzten Erdgas im Bereich Abfall und Abwasser ein. Auf dem ZKW wird ein Blockkraftheizwerk (BHKW) mit Klärgas und zusätzlich mit Erdgas betrieben, um Strom zu erzeugen, den wir selbst verbrauchen. In der Vergangenheit wurden die BHKWs Stromgeführt betrieben. Auf der Basis von wirtschaftlichen Entscheidungen hat die EBL sich für den Einsatz von Erdgas entschieden, um die Energiekosten zu senken. In Niemark ist es anders, weil die EBL einen Stromüberschuss haben. Hier werden größere Mengen Erdgas für die Abgasreinigung eingesetzt. (Abgasreinigung RTO = Regenerative-Thermische-Oxydation) Alle gesammelte Abluft wird über die RTO geführt und mit Erdgas neutralisiert.

Ab März 2022 haben die EBL begonnen zu überlegen, was getan werden kann, um Erdgas einzusparen.

Die EBL haben Möglichkeiten im Abfallwirtschaftszentrum gefunden, weil die EBL Biogas erzeugen und die RTO mit Biogas betrieben werden kann. Hier kann Erdgas ersetzt werden. Im ZKW kann Erdgas reduziert und die BHKWs mit Klärgas betrieben werden.

Folgekosten können entstehen, denn durch die Einsparung von Erdgas, durch das Ersetzen von Biogas und Klärgas, fehlt es an anderer Stelle, die die EBL für Strom eingesetzt haben. Das heißt, die EBL sparen Erdgas und dafür können in gewissem Umfang die Stromkosten steigen bzw. Energieerlöse sinken. Die EBL beobachten den Markt sehr genau und passen die Modelle an.

Es stellte sich die Frage, kann die Biogasproduktion durch geeignete Maßnahmen erhöht werden? Es gibt Beispiele auf dem ZKW, indem zusätzliche Stoffe eingesetzt werden, wie

ckstände von Fettabscheidern, die einen höheren Energieinhalt haben und die Klärgasproduktion erhöhen. Durch Umbauten auf dem ZKW entsteht ebenfalls mehr Klärgas. Die EBL wollen zum Ende des Jahres ca. 50 % des Erdgaseinsatzes, der durchschnittlichen Verbräuche der letzten drei Jahre, einsparen. Die EU Kommission hatte vorgegeben 15 Prozent einzusparen. Für deutsche Kommunen stehen 20% zur Diskussion.

Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit ist das im Moment ein schwieriges Feld, weil sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen ändern und die Strom- und Gasmärkte derzeit unberechenbar sind. Das Thema Gasumlage gilt ab 1. Oktober für die EBL. Zur Erreichung der Einsparziele für die Hansestadt Lübeck und aus gesellschaftlicher Verantwortung hält Herr Dr. Verwey diesen Weg für erforderlich. Er geht davon aus, dass diese Strategie mittelfristig von Vorteil ist.

Nachfrage Hr. Rohlf, haben die EBL Gaslieferverträge mit dem Drägerwerk?

Herr Dr. Verwey teilt mit, nein, die EBL haben Gaslieferverträge mit einem Anbieter aus dem Markt. Mit Dräger haben wir einen Vertrag indirekt über die Stadtwerke zur Wärmelieferung.