Herr Pluschkell und Frau Blankenburg erklären sich für befangen und verlassen während dieses TOP den Sitzungsraum.
Frau Haltern erläutert ihren Antrag. Das Haus stehe seit 100 Jahren, präge das landschaftlich Bild und habe vielen Jugendlichen die Möglichkeit zur Erholung und zur Naturerkundung gegeben. Da nicht alle Schulen dies leisten könnten, sei es gut, wenn es noch Vereine oder Einrichtungen gebe, die dies anböten. Sie wisse, dass das Haus in einem Landschaftsschutzgebiet liege, aber es gebe Ausnahmeregelungen, die einen Neubau auf einem solchen Grundstück ermöglichen könnten. Weiterhin gebe es dort einen Wanderweg, der auch für viele Lübecker immer wieder ein Ziel sei, der auch erhalten werden solle.
Frau Jansen sagt, dass sie die Arbeit, die dort geleistet werde, unterstütze. Sie habe dennoch bedenken, dem Antrag zuzustimmen, da das Haus damals günstig unter der Maßgabe verkauft worden sei, dass die Nutzung irgendwann ein Ende finden müsse. Sie finde es schade, dass es zu Ende gehe, aber das sei von vorneherein klar gewesen.
Herr Leber sagt, dass er viel Aspekte von Frau Halterns Begründung für wichtig und richtig halte. Allerdings sei er nicht einig bezüglich der Historie, wie die Falken das Gebäude erworben hätten. Der Erwerb habe vor zehn Jahren zu einem sehr erschwinglichen Preis stattgefunden, und sei nur durchgeführt worden, da allen Beteiligten bekannt war, dass die Nutzung dort irgendwann zu Ende gehe. Dort jetzt nachträglich Baurecht schaffen zu wollen halte er für sehr gewagt. Er sei grundsätzlich dafür, dass die Falken ein neues Haus erhalten würden, aber nicht an dieser Stelle.
Frau Haltern sagt, dass die Falken das Gebäude sicher günstig erhalten hätten, aber auch selber viel Zeit und Geld reingestreckt hätten.
Herr Bobeth-Höppner antwortet, dass sie die Ressourcen da aber reingesteckt hätten, in dem Bewusstsein, dass es verschwinden werde. Außerdem würde das, was sie in das Gebäude reinstecken würden auch verschwinden, wenn ein Neubau errichtet werde, sofern sie es nicht mitnehmen könnten.
Herr Ingwersen sagt, dass die Stadt, wenn die Lübecker Schulen dieses Haus besuchen würden, auch Geld sparen würden, da die Schulen für Ausflüge nicht weit weg fahren müssten, beispielsweise Buskosten.
Herr Matthies sagt, dass er verstehe, dass die Jugendlichen unterstützt werden sollen, er versteht aber die Argumentation nicht, was der Wanderweg mit dem Haus zu tun haben solle. Bezüglich der Investitionen des Vereins in das Gebäude sagt er, dass es von vornerein bekannt gewesen sein sollte, dass die Investitionen verschwinden würden. Er kann es nachvollziehen, dass ein solches Gebäude benötigt werde, aber es solle ein passender Ort dafür gesucht werden und kein Landschaftsschutzgebiet.
Herr Vorkamp schließt sich seinem Vorredner an und sagt, dass der Ort nicht geeignet sei. Er bittet die Verwaltung zu prüfen, ob ein anderer Ort in den Randbereich von Brodten geeignet sei, da gebe es auch bereits andere Einrichtungen, beispielsweise von der Arbeiterwohlfahrt. Die Verwaltung solle ein neues Grundstück vorschlagen, aber das habe ja auch noch Zeit, da das Haus ja nicht innerhalb der nächsten drei Jahre abgerissen werde.
Frau Haltern weist darauf hin, dass nicht bekannt sei, ob der Wegfall der Abbruchkante bei ungefähr 1 m pro Jahr bleibe oder größer werde, und dass direkt hinter dem bestehenden Haus ein neuer Baukörper gebaut werden könne. Weiter hinten fingen dann Grundstücke an, auf die die Stadt keinen Zugriff habe.
Herr Ramcke fragt, in welchem Abstand zum jetzigen Gebäude denn ein Neubau errichtet werden solle und ob die Nutzung festgeschrieben werden solle. Die Nutzung des Hauses würden alle gut finden, problematisch sei nur der Ort. Eine Nutzung an anderer Stelle würde er sehr begrüßen, aber es habe aus seiner Sicht keine stichhaltige Begründung geliefert werden können, warum genau diese Stelle genutzt werden solle.
Frau Jansen stimmt Herrn Vorkamps Vorschlag zu. Aufgrund der Jugendarbeit sei dies eine schwere Debatte, aber es gebe ja noch Zeit.
Herr Lötsch antwortet, dass man sich da nicht sicher sein könne, da das Haus schon nah an der Kante stehe.
Frau Haltern sagt, dass sie einen Grund für den Ort geliefert habe und der Grundriss des jetzigen Hauses auf der Rückseite des Grundstücks erneut machbar sei.