Auszug - Austauschantrag der Fraktion Die Unabhängigen zur VO/202/10079: Hilfen für Kinder und Jugendliche hinsichtlich deren Betroffenheit durch die pandemiebedingten Umstände  

22. Sitzung des Jugendhilfeausschusses (Wahlperiode 2018 - 2023)
TOP: Ö 7.2
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: zurückgestellt
Datum: Do, 03.06.2021 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:04 - 18:10 Anlass: Sitzung
Raum: Bürgerschaftssaal
Ort: Rathaus, 23552 Lübeck
VO/2021/10079-01 Austauschantrag der Fraktion Die Unabhängigen zur VO/202/10079: Hilfen für Kinder und Jugendliche hinsichtlich deren Betroffenheit durch die pandemiebedingten Umstände
   
 
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsstelle der Fraktion Die Unabhängigen Bearbeiter/-in: Kjer, Joanna
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

 

Aufgrund der inhaltlichen Übereinstimmung wird der Tagesordnungspunkt zusammen mit den TOPs 7.2.1 und 8.1 beraten.

 

Frau Vogeler erklärt den Antrag der Unabhängigen ausführlich.

Herr Puhle macht deutlich, dass etwas für Kinder und Jugendliche gemacht werden müsste. Dennoch sei es nicht förderlich Sachen zu beschließen, die nicht umsetzbar seien. Die Aussagen der Mitarbeiter:innen in den Jugendeinrichtungen machten deutlich, dass Personal fehle um zusätzliche Angebote durchzuführen. Frau Frank ergänzt, dass die Finanzierung der Angebote nicht das vorrangige Problem sei.

 

Herr Drescher stellt anhand einer Power-Point-Präsentation die aktuelle Situation der Kinder- und Jugendhilfe in der Corona Pandemie, sowie das Vorgehen der Verwaltung, um aufkommende Bedarfe rechtzeitig und ausreichend zu befriedigen, dar.

Die Präsentation wird der Niederschrift angefügt.

 

Herr Puhle ergänzt, dass der bundesweite Dachverband „Bund der Jugendfarmen und Aktivspielplätze e.V.“ (BdJA) eine Umfrage bei ihren Mitgliedern gemacht habe. Ergebnis sei, dass sich bundesweit keine 50 Einrichtungen in der Lage sehen würden zusätzliche Angebote durchzuführen. Herr Bernet berichtet von der Absage der Kinderhansestadt aufgrund der Hygienevorschriften des Landes und dem Versuch die Ferienfreizeit nach Korsika durchführen zu können. Er erklärt, dass es über 480 Angebote im Ferienpass gäbe und dass niedrigschwellige Angebote nicht einfach umzusetzen seien.

 

Frau Vogeler schlägt vor die Sportplätze für Kinder und Jugendliche zu öffnen und einen Aufruf zur Akquirierung von Ehrenamtlichen zu machen, die die Angebote betreuen könnten. Herr Bernet macht deutlich, dass es lediglich eine Handvoll ehrenamtliche Sportlehrer:innen gebe und dass es einen Unterschied mache, eine feste Gruppe oder eine spontan zusammengestellte Gruppe zu betreuen. Herr Puhle weist darauf hin, dass die Vereine und Verbände ihre Leute kennen würden und das, was möglich ist, bereits umgesetzt werde. Viele Ehrenamtliche seien noch nicht geimpft und meistens scheitere es an den Rahmenbedingungen und dem fehlenden Personal. Frau Frank ergänzt, dass bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen nicht einfach ein Aufruf gemacht werden könne. Die Personen müssten qualifiziert sein und die Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses wäre zwingend erforderlich.

 

Auf eine Nachfrage von Frau Jürk erklärt Frau Reichel, dass Ehrenamtliche immer mit Hauptamtlichen zusammenarbeiten müssten. Daher sei auch diese Kapazität begrenzt. Die Jugendeinrichtungen und Nachbarschaftsbüros hätten entsprechend ausreichend ehrenamtliche Unterstützung, so dass Frau Reichel von der Einrichtung einer Anlaufstelle absehen würde.

 

Frau Ingwersen schlägt die Schüler:innen von der Dorothea-Schlözer-Schule als personelle Unterstützung vor.

Frau Stojan wünscht sich Synergien zwischen Kultur und Jugendarbeit.

 

Frau Reichel bittet die Politik die Reaktion der Verwaltung nicht als Abwehr zu sehen. Seit ein paar Wochen plane die Jugendarbeit wie die Angebote in den Sommerferien aufgestockt werden könnten. Das Problem seien aber die Hygienevorschriften. Herr Puhle gibt zu bedenken, dass auch schon die Herbstferien und die Zeit zwischen Sommer- und Herbstferien bedacht werden ssten.

 

Frau Hildebrand gehe davon aus, dass Kinder und Jugendliche auch mal Zeit für sich und ihre Freunde haben wollen. Eine dauerhafte Betreuung sei nicht notwendig.

 

Frau Vogeler bittet erneut darum einen Aufruf zu machen. Weiterhin schlägt sie vor den Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund Sprachkurse anzubieten.

 

Frau Hildebrand weist auf den Aktivpass hin und den E-Punkt, der Ehrenamtliche vermittelt. Auf eine Nachfrage von Frau Jürk zum Aktivpass erklärt Frau Frank, dass es weiterhin auch noch Bundesmittel für Ferien geben soll. Auch sie spricht sich dafür aus, dass die Kinder und Jugendlichen ein großes Bedürfnis hätten selbstbestimmt freie Zeit mit Freunden zu verbringen.

 

Herr Puhle schlägt vor, die TOPs 7.2, 7.2.1 und 8.1 in die Sitzung des Jugendhilfeausschusses im August zu vertagen. Dann soll berichtet werden welche Angebote es in den Sommerferien gegeben hätte.

Frau Vogeler bittet beim TOP 7.2 darum, dass der Punkt vier separat abgestimmt werde, da sie diesen Punkt in einen Prüfauftrag ändern und nicht verschieben möchte.

Der Punkt 4 wird wie folgt geändert:

Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob die Kosten für die Ferienbetreuung in den Grundschulen übernommen und die Ferienbetreuung für alle Kinder ermöglicht werden kann, sodass viele Familien eine Teilnahmemöglichkeit bekommen und keine zusätzliche finanzielle Belastung haben.

 

Der Vorsitzende lässt über den geänderten Punkt 4 des Antrages abstimmen.

 

 

 

 

Abstimmungsergebnis

 

einstimmige Annahme

x

einstimmige Ablehnung

 

Ja-Stimmen

15

Nein-Stimmen

0

Enthaltungen

0

Kenntnisnahme

 

Vertagung

 

Ohne Votum

 

Der Jugendhilfeausschuss nimmt den geänderten Punkt 4 des Überweisungsantrages einstimmig an.
 

Herr Puhle lässt über die Vertagung des geänderten Überweisungsantrages, ohne Punkt 4, abstimmen.


Antrag:

 Die Verwaltung wird beauftragt:

1.  zusätzlich zum Ferienpass kostenfreie und niedrigschwellige Angebote für Kinder und Jugendliche zu ermöglichen: z. B. geöffnete Sportanlagen der Sportvereine, zusätzliche Angebote der Sportvereine z.B. Fußballcamp, Handballwoche, Möglichkeiten für Beachvolleyball, Öffnen der Schwimmbäder für Schwimmkurse, Ausbau der Schwimmkurse in den Freibädern.

Neben den Sportangeboten gilt es zu bedenken: Deutschkurse für Migranten, Verkehrserziehung, Erste Hilfe-Kurse, Angebote von Museen und Theatern, in Uni und TH, Angebote von Externen z.B. Musik-, Kunst-, Sprach- und Tanzschulen, Nachhilfeinstitute, Exeo e.V., Kletterparks und -hallen), Nachhilfe in Schulen in Ferienbetreuung integrieren.

Um für zusätzliches Personal zu sorgen, können Studierende und ggf. ehrenamtliche Helfer mit einbezogen werden.

2.   Feriengutscheine für Kinder und Jugendliche einzuführen  (z. B. mittels Gutscheinen z.B. 2 x 50 Euro - entweder für einen Kurs für 100 Euro oder 2 Kurse (Juli/August/Oktober).

3.  Kurzfristig dafür zu sorgen, dass der Ferienpass und Ferienfahrten und die o.g. Zusatzangebote sowie die Feriengutscheine aktiv an die Kinder und in die Familien getragen werden (z. B. durch Sportlehrer, Schulsozialarbeiter, Jugendamt, Stadtmütter, Nachbarschaftsbüros). Die Beteiligten sollen gebeten werden, Familien zu informieren und Hilfestellung beim Anmelden und bei der Inanspruchnahme der Angebote zu leisten.

4.  zu prüfen, ob die Kosten für die Ferienbetreuung in den Grundschulen zu übernehmen übernommen und die Ferienbetreuung für alle Kinder zu ermöglichen ermöglicht werden kann, sodass viele Familien eine Teilnahmemöglichkeit bekommen und keine zusätzliche finanzielle Belastung haben.
 


 

 

 

 

Abstimmungsergebnis

 

einstimmige Annahme

 

einstimmige Ablehnung

 

Ja-Stimmen

 

Nein-Stimmen

 

Enthaltungen

 

Kenntnisnahme

 

Vertagung

x

Ohne Votum

 

Der Jugendhilfeausschuss stimmt der Vertagung des geänderten Überweisungsantrag, ohne Punkt 4, einstimmig zu.
 

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich TOP 7.2 ff Kinder und Jugendhilfe während Pandemie (1662 KB)