Auszug - Vorstellung Kristine Goddemeyer / Geschäftsführung KulturTafel Lübeck e.V.  

15. Sitzung des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege
TOP: Ö 5.1
Gremium: Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 10.08.2020 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:05 - 18:10 Anlass: Sitzung
Raum: Bürgerschaftssaal
Ort: Rathaus, 23552 Lübeck
 
Wortprotokoll

Fr. Goddemeyer berichtet sowohl über ihre Arbeit als Geschäftsführerin des spendenfinanzierten Vereins KulturTafel Lübeck e.V. als auch über ihre Aktivitäten hrend der Pandemie.

 

Die KulturTafel Lübeck e.V. habe den Anspruch, das vielfältige Kulturangebot in Lübeckr alle Menschen zu öffnen. Der Verein vermittle nicht verkaufte Plätze für Kulturveranstaltungen kostenfrei an Bedürftige. Vermittelt werden bis zu zwei Karten persönlich über ehrenamtliche Mitarbeiter:innen. Dieser persönliche Kontakt führe dazu, dass sich die bei der KulturTafel angemeldeten „KulturGäste“ eingeladen und als Teil der Gesellschaft fühlen würden. Die Eintrittskarten nnen an der Abendkasse unter Nennung des Namens abgeholt werden. Um einer möglichen Stigmatisierung vorzubeugen, sei hierfür ein weiterer Nachweis nicht nötig.

Anmelden können sich Interessierte über ein Anmeldeformular mit Einkommensnachweis direkt im Büro der KulturTafel oder bei anderen Anlaufstellen (z. B. bei der Lübecker Tafel e.V. oder in Nachbarschaftsbüros). Der „KulturGäste“-Pool weise eine „bunte Mischung“ an kulturaffinen Menschen und „Kultur-Neulingen“ aller Altersklassen auf.

 

Fr. Goddemeyer habe deutschlandweit viele Städte bei der Neugründung einer Kulturtafel beraten und könne daher schon als Best-Practice-Beispiel angesehen werden.

 

Durch die Pandemie und das Wegbrechen von Kulturveranstaltungen habe es erstmal keine Vermittlungsgrundlage mehr gegeben. Um weiterhin Kultur erlebbar zu machen, habe die KulturTafel exklusiv für ihre Gäste online-Lesungen veranstaltet. Für Menschen, die digital abgeschnitten seien, wurde das online-Angebot um ein analoges erweitert. Von April bis Ende Juni 2020 haben Musikerinnen des Philharmonischen Orchesters Lübeck regelmäßig die „KulturGäste besucht und für sie kleine Privatkonzerte gespielt. Seit August veranstalte die KulturTafel unter dem Motto „Runter von der Insel“ sommerliche Pop-up-Konzerte in den Lübecker Außenbezirken wie Moisling, Buntekuh, Eichholz, Marli, Kücknitz.

 

Am Ende ihres Berichts verteilt Fr. Goddemeyer einen Brief eines Gastes an die KulturTafel aus, um hervorzuheben, was die Arbeit der KulturTafel bei ihren Gästen bewirken und welche Leerstelle sich auftun kann, wenn der Kulturbetrieb pandemiebedingt ruht.

 

AM Zunft bedankt sich r die großartige Arbeit der KulturTafel und ihr Engagement, auch einige Stadtteile außerhalb der Altstadt mit Kulturangeboten zu beleben. Sie betont, dass kulturelle Teilhabe wichtig sei gegen Armut und soziale Ausgrenzung. Daher sei die KulturTafel ein „Leuchtturmprojekt“r Lübeck. Im Hinblick auf die Finanzierung fragt AM Zunft, ob die Possehl-Stiftung einer mehrjährigen Förderung zustimmen würde, wenn auch die Stadt sich an der Finanzierung der KulturTafel beteiligen würde.

 

Fr. Goddemeyer antwortet, dass die Possehl-Stiftung zum Großteil die Arbeit der KulturTafel finanziere. Da es sich jedoch nicht um eine 100-prozentige Förderung handle, wäre eine Unterstützung auch von Seiten der Stadt Lübeck wünschenswert.

 

AV Stolzenberg fragt, welche Einrichtungen noch nicht als Partner der KulturTafel fungieren würden.

 

Fr. Goddemeyer antwortet, dass sich abgesehen von dem Theaterschiff alle Lübecker Kultureinrichtungen an der KulturTafel beteiligen würden, das Theater Lübeck (ausgenommen das Philharmonische Orchester) und die Lübecker Museen jedoch recht zurückhaltend hinsichtlich ihrer Kartenspenden wären.