Auszug - Mitteilung der Kulturstiftung  

14. Sitzung des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege
TOP: Ö 3.2
Gremium: Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 08.06.2020 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:05 - 18:42 Anlass: Sitzung
Raum: Bürgerschaftssaal
Ort: Rathaus, 23552 Lübeck
 
Wortprotokoll

Herr Prof. Wißkirchen spricht von einer vorsichtigen Normalisierung des Museumsbetriebs seit Wiedereröffnung der LÜBECKER MUSEEN am 12. Mai 2020 infolge der schrittweisen Lockerungen der COVID19-bedingten Schutzmaßnahmen. Vom 13. Juni bis zum 1. November 2020 wird die MuseumsCard (freier Eintritt für alle Menschen unter 18 Jahre) wieder erhältlich sein.

 

Herr Prof. Wißkirchen teilt mit, dass die Interimsausstellung „Buddenbrooks im Behnhaus‘‘ mit vielen digitalen Möglichkeiten eröffnet wurde. Die Eröffnung von Infozentrum und Museumsshop „Buddenbrooks am Markt“ (Interimslösung) findet am 9. Juni 2020, ab 14 Uhr statt.

Darüber hinaus startet die Teilsanierung des Museums Behnhaus/Drägerhaus, die voraussichtlich bis 2024 andauern wird. Während der Bauphase bleibt das Museum für Besucher:innen geöffnet. Gemeinsam mit dem FB 5 wurde ein Plan ausgearbeitet, der immer nur Teilschließungen und keine Ganzschließung gewährleistet. Das Sanierungsprojekt umfasst u. a.: Erneuerung des Brandschutzes und der Elektrik, Einbau eines Aufzugs und einer Lüftungsanlage sowie die Sanierung der beiden Gewölbekeller, in denen eine Art Präsenz-Depot entstehen wird.

 

Auf Zwischenfrage von Herrn Stolzenberg zur Finanzierung der Ausstellung „Buddenbrooks im Behnhaus“ antwortet Herr Prof. Wißkirchen, dass diese aus dem Fördertopf, den der Bund für den Umbau zur Verfügung gestellt hat, finanziert wurde.

 

Herr Prof. Wißkirchen berichtet, dass durch die zweimonatige Schließung das bisherige digitale Angebot der LÜBECKER MUSEEN erweitert werden konnte. Die in dieser Zeit entstandene sog. Digital Wall (virtuelle Spaziergänge durch die Sammlungen, Videoclips, Apps, Micro-Blogs, e-Guides, 360°-Rundgänge oder Digital Stories) soll weiter ausgebaut werden. Ziel ist es, durch die Verstärkung der digitalen Dynamik in den Museen nachhaltig eine größere Reichweite zu generieren, einen zweiten Zugang zum analogen Angebot sowie zukünftig den Spagat zwischen der analogen und der digitalen Welt zu schaffen. Außerdem wird eine 0,5-Stelle „Digitale Sammlungsmanager:in“ ausgeschrieben, die die Mitwirkung bei der Digitalen Strategie der LÜBECKER MUSEEN die Betreuung der Inventarisierungsprojekte der Häuser beinhaltet.

 

Herr Prof. Wißkirchen merkt an, dass durch die COVID19-Pandemie auch eine Rückbesinnung auf die musealen Grundkonstanten festzustellen sei. Da aktuell keine „Blockbuster“-Ausstellungen realisierbar sind, würden sich die Museen wieder auf Ihren eigenen, z. T. auch bedeutenden Sammlungsbestand konzentrieren.

 

Zum Ausstellungsprogramm 2020 führt Herr Prof. Wißkirchen aus, dass trotz der COVID19-Maßnahmen das geplante Programm eins zu eins umgesetzt werden kann. Eine Ausnahme ist die für 2020 geplante Ausstellung „Perspektivwechsel – Kunst nach 1945 aus den Sammlungen der Kunsthallen Lübeck und Rostock“, die auf 2021 verschoben werden muss.

 

Herr Prof. Wißkirchen erläutert die kumulative Statistik „Besucher/Eintritt/Verkauf – ab 2013 bis einschließlich April 2020“ und verzeichnet aufgrund der COVID19-Pandemie und der temporären Schließung des Museums Behnhaus/Drägerhaus ein starkes Minus bzw. einen starken Rückgang der Einnahmen und Besucherzahlen. Dieses Minus ist auch auf den Wegfall des Begleitprogramms aller LÜBECKER MUSEEN und der geplanten Großveranstaltungen (Internationaler Musemstag, Museumsnacht, Kinderfest im Günter Grass-Haus) zurückzuführen.

 

Der Travemünder Heimatverein mit Willi Otto Altenburg verantwortet die Idee eines „Bud-denbrook-Pfads“, dessen Highlight der wiedererrichtete Seetempel am Brodtener Ufer sein wird. Mittel in Höhe von 6.000 EUR zur Förderung wurden bei der Possehl-Stiftung in der Sparte „Kulturfunke“ beantragt. Das „Buddenbrookhaus“ fungiert als Kooperationspartner des Projekts. (Nunmehr hat sich ergeben, dass eine weitere Bearbeitung erforderlich ist.)

 

Herr Dr. Junghans merkt hierzu an, dass das Landesbildungsministerium SH ein neues Förderprogramm für digitale Kulturangebote aufgelegt hat, das die Verbreitung von Kunst, Kultur und allgemeiner Weiterbildung in der digitalen Welt unterstützen möchte.